Quarter World Trip

Reisezeit: September 2006 - Mai 2007  |  von Simone Wenzel

NZ Roadtrip von Nord nach Sued

The adventures of birdy and the 3 lost souls

Hallo, ich bin Birdy und ich bin ein 21jaehriger weisser Nissan Bluebird. Weiss stimmt wohl nicht mehr ganz, denn meine neuen Freunde Daniele, Helge und Simone haben mir ein neues Design verpasst- bin jetzt also schwarz-weiss und ehrlich gesagt ziemlich stolz auf mein neues Outfit.

Birdy und seine neuen Freunde:  Daniel, Simone und Helge

Birdy und seine neuen Freunde: Daniel, Simone und Helge

Die Outfit Diskussion nahm aber doch einige Zeit in Anspruch, da sich die drei nicht wirklich einigen konnten. Simone wollte Farben, aber da waren sich beide Jungs einig: "no colours". Dann wenigstens Blumen, aber da hatte Daniele was dagegen ("I hate hippies"). SO einigten sie sich auf ein Maori Tatoo, das dann auch wirklich ziemlich gut gelungen ist und auf der Seite des Wagens ein Schwarz Weisses Blatt, das Nationalsymbol Neuseelands. Da die drei nur schwarze Eddings zur Verfuegung hatten, nahm meine Verschoenerung einige Zeit in Anspruch! Aber wir hatten ja genug davon.
Einen Streitpunkt gab es aber noch: ein kleines Ritterskelett, dass jetzt an meiner Front klebt. Das war Simone aber dann doch zu viel, und so kaufte sie (Rache ist suess) im naechsten Supermarkt eine 1 Dollar Blume. Auch wenn die Jungs erst mal protestierten, war es dann letztendlich Daniel, der sich ein Gluthilde Orphelia (so heisst die Blume) verliebte und sie liebevoll pflegte.

Unsere Hausblume Gluthilde Orphelia

Unsere Hausblume Gluthilde Orphelia

Nachdem mich meine neuen Freunde also anfangs trotz abraten des Kfz Mechanikers fuer einen Spottpreis erstanden haben("no risk no fun") startet unsere Reise in Auckland im schoenen Neuseeland (ja, Auckland ist nicht ganz so schoen).

Los gehts Richtung Sueden an der Westkueste der Nordinsel entlang und immer moeglichst nahe am Meer (Simone ist einfach meersuechtig!).

Meersucht

Meersucht

Uebernachtet wird meistens irgendwo im nirgendwo nach stundenlanger fahrt ueber hoppelige Feldwege und an vielen Kuehen und Schafen vorbei bis alle drei Insassen endlich mit dem Schlafplatz zufrieden sind.
Dann gehts ganz flott, die Jungs bereiten das Bett vor und Simone kocht. Ja, ok, fairerweise muss ich sagen, dass auch Daniele ziemlich oft kocht, und das noch dazu ziemlich gut - muss wohl am italienischen Blut liegen- so gibt es dann (welch ein Wunder?) auch meistens Pasta.

Danach wird meistens noch bei Kerzenschein (natuerlich nur wegen der Mosquitos, Helge hat naemlich was gegen Romantik) und ein oder zwei oder mehr Glaesern Gun (Billigwein) ueber weltbewegende Dinge wie die besten Filme aller Zeiten (Helge erstellt selbst Kurzfilme) oder den Irakkrieg (Daniele war Colonel bei der italienischen Armee) oder ueber Glueck (von wem das wohl kommt ?)
diskutiert.
Wenn sich dann alle in mein innerstes begeben haben wirds richtig eng. Haette nie gedacht, dass sie wirklich alle drei da rein passen, zumal Helge ueber 1,90 gross ist. So sind Ausrufe wie "aua, das ist mein Fuss" oder "koenntest du bitte deinen Arm aus meinem Gesicht nehmen" keine Seltenheit. Bis es dann nach langer Zeit endlich still wird und nur noch das Summen der Mosquitos zu hoeren ist (und in der frueh das Fluchen ueber die tausend neuen Stiche).

So fuehrt uns unser Weg auf hohe Berge, von denen man angeblich bis nach Auckland sehen kann (leider hatte es Nieselregen und Nebel und ich hatte meine schwierigkeiten mit meinen 21 Autojahren den steilen Weg zu erklimmen und Simone wurde es von Helges fahrweise ziemlich uebel)...

...an viele verschiedene Straende, welche mit schwarzem Sand, welche mit weissen, welche mit Steinen, welche ohne, welche mit Wellen...
Ja, das Meer war immer unser lieblingsziel und so haben wir auch einige Naechte mit Meeresrauschen als Einschlafmusik verbracht. Das Reinkommen ins Meer war immer in bisschen ein Problem, da es oft sehr sehr kalt war und die Wellen manchmal Meterhoch- aber egal, Augen zu und reingerannt in die Brandung...

Mondaufgang unten am Fluss

Mondaufgang unten am Fluss

...andere Tage und Naechte haben wir an Fluessen verbracht, was auch immer sehr schoen war und praktisch zugleich, da man dann das Geschirr abspuelen konnte. Das Opfer wurde dadurch ermittelt, wessen Stein am oeftesten uebers Wasser springt- und Helge war der Looser.
Einmal wollten wir Fisch esse, am Fluss, doch die 2 Jungs kamen schnaufend und zerkratzt nach einer Weile ohne Fische wieder...

... ein anderes Mal fanden wir durch Zufall einen wunderschoenen Wasserfall. Da die drei natuerlich ein perfektes Selbstausloeserfoto im Fluss machen wollten, musste einer in 5 Sekunden durch den Fluss sprinten, was beinahe zu einem pitschnassen Daniel gefuehrt haette!

Wie klein wir doch sind!

Wie klein wir doch sind!

Wieder einen wundervollen Tag verbrachten wir gaaanz faul an heissen Quellen, einem, Schwimmbad mit ganz viele Pools und Becken mit Wasser bis zu 41 Grad, das da ganz gesund aus der Erde sprudelt- unfreiwillig, da meine Bremsen versagten und der Kfzler uns warnte, dass wir nicht mal mehr in die naechste Stadt kommen wuerden. Wir hatten die komischen Geraeusche, die meine Bremsen machten, schon ein paar Tage gehoert aber die drei hatten sie natuerlich ganz unabsichtlich nicht beachtet. So mussten wir einen Tag ueberbruecken und was gibts da besseres als faul im heissen Wasser liegen!

Wellenreiten

Wellenreiten

Nachdem ich also nun neue Bremsen bekommen hatte, war ich (oder der Fahrer Helge) am naechsten Tag etwas uebereifrig mit Bremsen und ehe ich mich versah, fing mein Vorderreifen an zu gluehen und es roch ganz gefaehrlich verbrannt. Natuerlich dauerte es noch eine Weile, bis die drei, die mit Affenzahn die Serpentinen einer idyllischen Talstrasse hinunterbrausten, das Dilemma bemerkten. Endlich wurde angehalten und da fing ich auch schon an zu brennen! Daniele versuchte mit dem letzten Tropfen Wasser mich zu loeschen und Simone wollte ihn hysterisch davon abhalten, da das viel zu gefaehrlich sei... am Ende haben dann alle nur noch gelacht und mir eine halbe Stunde Pause gegoennt, dann gings weiter. Und auf der staubigen Fensterscheibe stand nun "We are on fire"!

Das Ende von Birdy?

Das Ende von Birdy?

Aber wir waren nicht immer so faul. An der Nordspitze der Suedinsel Neuseelands sind wir in einem Nationalpark trekken gegangen. Mit 3 vollen Rucksaecken erst mal 6 Stunden Marrathon, bis wir dann endlich an unserem Traumstrand ankamen, alle Kleider vom Leibe rissen (fast alle) und ins eiskalte Meer rannten- ihr koennt euch gar nicht vorstellen wie gut das von Blasen schmerzenden Fuessen tut!

Ein tolles Team!

Ein tolles Team!

Nach 2 wundervollen Wochen kamen wir dann an unserem Ziel Christchurch an- und weil alles schoene irgendwann mal zu Ende geht, hiess es leider Abschiednehmen. Sind ziemlich zusammengewachsen in dieser Zeit und war schade auf Wiedersehen zu sagen. So gab es am letzten Abend wieder an einem Fluss noch ein leckeres Abschiedsessen- Steak, Roestzwiebeln und Gemuese im Regen- und dann hob Simones Flugzeug wieder mal ab, zurueck nach Down Under: Destination Melbourne...

© Simone Wenzel, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine kleine "Viertel-Weltreise" startet in Thailand, dann werde ich über Land und Wasser nach Bali reisen und anschließend noch Australien und Neuseeland erkunden...
Details:
Aufbruch: 22.09.2006
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 10.05.2007
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Simone Wenzel berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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