Indiens Norden

Der Tag startet mit einem Flop. Wir wollen um 8 Uhr zum Monsun-Palast auf einem nahe gelegenen Huegel fahren. Das tun wir auch, landen aber dort vor verschlossenen Toren. Einlass erst um 9 Uhr 30. Mr Jay freut sich, weil unsere Buecher endlich einmal versagen. Sie sind seine aergsten Feinde ...

Also zurueck und erstmal duschen. Denn unser Hotel "Jheel's Guesthouse" ist zwar serh zu empfehlen, vor allem weilder Besitzer so nett ist. Aber warmes Wasser gibt es morgens erst nach neun. Solange braucht es, bis der Heisswassertank auf dem Dach mittels Feuer auch wirklich heiss ist.

Heute besichtigen wir den hiesigen Palast, den groessten in Rajasthan. Mal wieder mit Audio-Guide . Danach noch den Tempel und dann sitzen wir einfach nur in einem Dachterrassen-Cafe mit Ausblick auf die Waschfrauen am gegenueberliegeneden Flussufer. Die pruegeln mit einer Art Cricket-Schlaeger auf die Waesche ein. Das System funktioiert aber, wir haben selbst schon oefters waschen lassen (10 - 15 Rupien pro Teil, 10 Rps sind so 17 Cent).

Da mein Magen indisches Essen immer noch nicht mag und vermutlich naechstes Jahr lieber in Italien Urlaub macht, faellt das Abendessen aus. Dafuer gibt es eine Tanz-Show im Kulturzentrum. Sehr farbenfroh und sehr originell. Mal wirbeln die Damen im Kreis, mal schlagen sie sich im Sitzen auf am Koerper befestigte Messing-Schaelchen, mal balancieren sie einen Topf-Turm, der hoeher als sie selbst ist, auf dem Kopf. Letzteres ist ein Wuestentanz. Es bietet sich eben an, von der Wasserstelle so viel mitzunehmen, wie nur irgend moeglich.

Tanz und Musik ist hier uebrigens voellig in den Alltag integriert. Staendig passieren wir singende Gruppen, die auf dem weg zum Tempel sind. Und gerade jetzt singen ein paar Frauen im Hinterzimmer des Internetcafes. Oder besser: Des Suessigkeiten-Shampoo-Getraenke-Film-Speicherkarten-Internet-Shops (9 qm).