Lauri und Robin: Ab in die Freiheit nach Neuseeland!

Reisezeit: September 2009 - Juli 2010  |  von Robin Schrecklinger

Wanaka.: Unsere letzte Happy Hour.

05.03.10

Dieser Freitag sollte wohl einer der negativsten Freitage in unserer Zeit hier in Neuseeland werden. Der Morgen fing bereits damit an, dass Robin sich nicht wohl fühlte und die ganze Nacht aufgrund von Magenkrämpfen schlecht geschlafen hatte. Leider besserte sich Robins Zustand nicht über den Tag hinweg wodurch wir am Nachmittag entschlossen, dass es wohl das Beste für Robin wäre, wenn er an diesem Tag nicht zur Arbeit gehen würde. Immerhin könnte er ja nicht riskieren, dass er aus Versehen jemanden anstecken würde. Für unsere Chefs war dies zwar nicht sonderlich erfreulich, da heute mal wieder Happy Hour war, jedoch waren sie auch der Meinung, dass es die weisere Entscheidung gewesen wäre. Zum großen Leidwesen war es auch laut späterer Aussage von Anita, der unbeliebten Managerin, die stressigste Happy Hour aller Zeiten. Nachdem sie und Dan eine harte Stunde in der Bar hinter sich hatten, entschloss sie Laura die Verantwortung für den weiteren Abend zu übergeben. Sie sollte den beiden neuen Kellnern Aufgaben geben und diese kontrollieren/ ihnen helfen und noch die Tischvergabe ausführen. Zu allerletzt sollte sie dann auch noch dafür sorgen, dass die Leute, die nur zum trinken kamen, rechtzeitig gehen würden, so dass die Gäste in Ruhe speisen könnten. Nachdem Anita diese Aufgaben verteilt hatte, setzte sie sich zu dem Tisch, an dem bereits eine befreundete Familie auf sie wartete und lud diese ein mit ihr auf Kosten des Hauses zu Abend zu essen. Und das obwohl es eigentlich auch ihre Schicht war! Da es auch noch ein außergewöhnlich schöner Tag war, waren mehr Leute als sonst erschienen und blieben auch wesentlich länger. Meistens sitzen die Leute, die nur kommen um ihr Bier oder ähnliches zu genießen draußen auf unserem Balkon. Jedoch ist dort besonders die Anzahl der Stühle begrenzt, wodurch viele die Stühle dreister Weise von innen klauen. Als es dann bereits 19:00 Uhr war, waren immer noch fast alle Stühle draußen besetzt wodurch wir die Gäste zuerst in die einzelnen Sitzecken setzten, die wir hatten. Als diese voll waren kam Anita zu Laura und wies sie an, die Leute heim zu schicken, die nur noch da säßen und keinen Gewinn mehr bringen würden. Als diese jedoch heimgeschickt worden waren, waren bereits viele Stühle schon wieder auf mysteriöse Weise verschwunden. In der Zwischenzeit kamen mehrere Gäste, die einen Tisch reserviert hatten, diesen jedoch ohne Stühle vorfanden und das Lokal wieder verließen. Des Weiteren war es so laut, dass sich zum Teil andere Gäste von dem Kneipenpegel gestört fühlten, dass sie das Lokal frühzeitig verließen. Laura dachte sich daraufhin, dass wenn sie einfach alle leeren Flaschen einsammelt und dadurch in der Lage sei, rauszufinden wer einfach nur noch da sitzen würde und wer noch trinken würde, es einfacher wäre die Leute nach Hause zu senden. Leider sollte damit das ganze seinen Höhepunkt finden. Mit einem Tablett bewaffnet begab sie sich nach draußen. Nachdem mehrere Gläser und Flaschen eingesammelt waren, beugte sie sich zu einem Weinglas, genau in diesem Moment fiel eine Bierflasche runter und zersprangt in 1000 Stücke. Genau in dem Moment fingen fünf sich besonders toll findende Kerle lauthals an zu lachen und zu applaudieren. Laura, die eh schon ziemlich gereizt war, weil nichts richtig lief und sie immer kritisch von der Chefin beäugt wurde, verlor ihre Geduld. Sie schrie den Kerl aus vollem Leibe an, mit den Worten "Shut up!", was so viel heißt wie "Halt' den Mund!". Durch den lauten Schrei war wohl in den nächsten 10 Sekunden war wohl das ganze Lokal ruhig und starrte Laura an. Diese realisierte ihren Fehler, konnte ihn aber leider nicht mehr rückgängig machen. Da die Kerle das nur noch lustiger fanden, besonders einer, der direkt vor ihrer Nase stand, ging das Gelächter weiter. Laura drohte ihm daraufhin an ihn rauszuwerfen, wenn er nicht aufhören würde, da er immerhin schon angetrunken war und sie somit auch das Recht dazu hatte ihn rauszuwerfen. Als dieser sich immer noch nicht beruhigt hatte und ihr erklären wollte, dass es wohl keinen Schaden anrichten würde zu lachen und applaudieren, wenn man etwas so absolut lustig finden würde, platzte Laura der Kragen. Sie packte den Kerl, der ein halben Kopf größer war als sie am Kragen und schob ihn aus dem Restaurant. Nachdem dies gesehen war, kam letztendlich Anita auf sie zu und wollte mit ihr im hinteren Teil des Restaurants bei der Küche reden. Sie sagte Laura, dass sie erst einmal eine halbe Stunde Pause machen sollte um sich zu beruhigen und dabei ihr Abendessen essen sollte. Das brachte Laura dann dazu anzufangen zu weinen, immerhin hatte sie ja ihr bestes gegeben und ihren Ausraster bereute sie ja sowieso schon. Immerhin war das kein Benehmen. Dennoch konnte sie nichts mehr dagegen unternehmen und nahm die Auszeit. In der Zwischenzeit wurde sie von all den Jungs aus der Küche aufgemuntert und getröstet, da sogar diese den Vorfall mitbekommen hatten. Letztendlich fanden die meisten das zwar beeindruckend, dass Laura sich getraut hatte jemanden, der ihr körperlich überlegen war, rauszuwerfen, auf der anderen Seite haben wir beide auch seitdem die Konsequenzen zu spüren bekommen. Nachdem Laura bereits um 21:00 Uhr nach Hause geschickt worden war und von Anita "empfohlen" bekommen hatte den nächsten Tag eine Pause zu machen, war dies die letzte Happy Hour in der wir jemals gearbeitet hatten, denn wir wurden seitdem nie mehr für Happy Hours eingeteilt. Ziemlich frustriert kam Laura schon so früh nach Hause, dass Robin noch mit seinen Eltern am Skypen war. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Geschehnisse legte sich Laura dann ins Bett schlafen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun ja, was kann man über uns sagen?! Unsere wohl größte Gemeinsamkeit ist unsere verrückte, übergeschnappte Art, die uns zu genau dem macht was wir sind. Der Reisebericht befasst sich mit einem der vermutlich größten Abenteuer unseres Lebens. 1 Jahr in Neusseland als Backpacker zu verbringen und uns dies in einem Work und Travel Programm zu finanzieren! Verfasst von: Laura Rommelfanger & Robin Schrecklinger
Details:
Aufbruch: 07.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 10.07.2010
Reiseziele: Deutschland
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Robin Schrecklinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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