USA & Kanada 2010 - Great Lakes

Mittwoch, 28. Juli
Start ueber die Grenze von Ohio nach Indiana - es herrscht Dampfsaunawetter: ueber 33 Grad und feucht. Wir fahren ueber Land durch das Gebiet der Amish People und lunchen in einer kleinen Baeckerei. Es gibt hausgemachten Thunfischsalat im Sandwich. Mittendrin und ohne besondere Ankuendigung (obwohl sonst wirklich fuer ALLES Schilder an der Autobahn stehen), ueberschreiten wir die Grenze von der Eastern Time in die Central Time und muessen die Uhr eine weitere Stunde zurueck stellen. Ausserdem haben wir mittlerweile die Marke von 1000 Meilen (1600km) ueberschritten.

Unser naechstes Ziel ist der Indiana Dunes National Lakeshore. Wir erklimmen bei gefuehlten 40 Grad Celsius eine riesige Wanderduene, die laut Hinweisschildern damit droht, in naechster Zeit das oertliche Klohaeuschen und den Parkplatz zu ueberrollen. Naja, als wir zurueckkommen, ist noch alles bestens, wir sind nur von Kopf bis Fuss voller Sand. Nina freut sich sehr ueber Sonne, Wasser und Strand, bei den Fotos lassen wir das nebenstehende Atomkraftwerk geschickt aussen vor.

Wir sind uebrigens mittlerweile am Lake Michigan, den wir bei der weiteren Fahrt nach Kanada zu mehr als der Haelfte umrunden werden. Am Ufer entlang gehts weiter Richtung Chicago. Die Fahrt fuehrt durch Industriegebiete und heruntergekommene und teils verlassene Wohngebiete mit vernagelten Tueren und Fenstern. Wir hoeren spaeter, dass die Stadt Gary die hoechste Arbeitslosigkeit der ganzen Gegend hat. Wir haben die Autotueren jedenfalls verriegelt gelassen und werden anschliessend von der Aussicht auf die Skyline von Chicago entschaedigt. Direkt am Wasser entlang geht die Fahrt quer durch die Stadt.

Die Strecke bis Milwaukee zieht sich laenger als gedacht (rund 2 Std.) und nachdem wir die letzten 1100 Meilen ohne Navi super ueberstanden haben (die 10$ fuer den Atlas haben sich gelohnt!), gestaltet sich die Suche nach der Adresse der Verwandten im kleinen Vorort Brown Deer (12.000 Einw.) etwas schwierig. Wir cruisen etwas planlos umher, treffen auch tatsaechlich zwei lebende brown deers (groooosse Rehe) in den Vorgaerten und fragen schliesslich in einer fire station nach dem Weg. Es stellt sich heraus, dass wir schon wieder in Milwaukee sind, Stadt und Vorstaedte gehen hier echt nahtlos ineinander ueber. Nach einer kurzen, freundlichen Einweisung (mit Google maps ) durch den captain ist der Rest kein Problem. Wir werden freudig erwartet (es ist trotz der Zeitumstellung schon nach 8) und bekommen ein schoenes Gaestezimmer (endlich mal Fenster und Ventilator statt Klimaanlage). Morgen geht's ausfuehrlich nach Chicago.