Road Trip durchs Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Reisezeit: September / Oktober 2011  |  von Christina Völlmer

Wake me up in San Francisco

Ich habe gut geschlafen. Im Gegensatz zu New York ist es hier göttlich ruhig. Die Temperatur um so viel kühler, dass es draußen zwar angenehm ist, man aber in der Nacht gut schlafen kann und das Bett bietet einen genug Platz, um sich mal wieder so richtig auszubreiten, ohne den Partner zu belästigen

Für heute Morgen hatten wir bereits von Deutschland aus, Tickets für einen Besuch der Gefängnisinsel Alcatraz gebucht. Bereits um viertel neun machten wir uns auf den Weg zum Pier 33, da ich pünktlich zum Boarding vor Ort sein wollte, um den Platz oben hinten auf dem Boot zu ergattern. Hier hat man nach hinten freie Sicht auf die Stadt und wenn die Landesflagge mit ihren Stars and Stripes weht, ergibt das schöne Fotos. Gewünschten Sitzplatz bekommen und pünktlich um 09:30 Uhr ging es los nach Alcatraz. Dort angekommen wollten wir erst den angebotenen Film über die Insel gucken, doch als wir zum Theater kamen, war der eine Film gerade aus und bis zum Beginn des nächsten, hätte es 12 Minuten gedauert. Gut, dann muss es eben ohne gehen. Wir sind erst ein bisschen im Außenbereich rumgelaufen, haben Fotos von den alten Gebäuden, den Möwen und Pelikanen und der Aussicht auf die Stadt gemacht. Danach ging es hoch zum Hauptgebäude. Hier bekamen wir Kopfhörer für unsere Audio-Tour auf deutsch und wurden so systematisch durchs Gefängnis geschleust. Allerdings hört sich dass nun negativer an, als es war. Im Gegenteil, die Erzählungen waren sehr interessant, man wurde gut von der einen Sehenswürdigkeit zur nächsten geleitet und die Besucher liefen alle in eine Richtung und nicht quer durcheinander. Schon krass, wie es da noch vor 50 Jahren auf der Insel zuging. Nachdem wir zirka zwei Stunden in dem Gebäude waren, machten wir uns wieder auf dem Weg zum Steg und waren bereits um 12:30 Uhr wieder am Pier 33 in San Francisco. Die Golden Gate Bridge konnten wir auf unsere Fahrt zur Insel leider nicht sehen, da sie dick und dick in Nebel gehüllt war.

Alcatraz

Alcatraz

Zurück in der Stadt liefen wir zum Pier 39, der Fisherman's Wharf. Ich hatte mir die Wharf viel kitschiger vorgestellt. Klar war alles auf die Touristen ausgelegt, aber die Anlage gefiel mir sehr gut. Im "Krazy Kaps" bin ich dann an einem Hut nicht vorbeigekommen und musste ihn unbedingt kaufen. Allerdings stand so ein Kauf eh noch aus, da eine Kopfbedeckung bei unseren Wanderungen am Grand Canyon, Ausflüge um Las Vegas, Death Valley usw. nötig sein wird. Am Ende der Touri-Meile angekommen, stießen wir auf die Seelöwenkolonie, die sich dort auf Holzpontons angesiedelt haben und als beliebte Attraktion für Touristen gelten. Da wir noch den ganzen Tag vor uns hatten, gingen wir erst einmal im "Pier Market Seafood Restaurant" essen. Ich bestellte mir die "Fisherman's Platter" mit Shrimps und Calamari. Ich freute mich schon auf ein richtig gutes Seafood-Gericht, was dann allerdings auf frittierten Shrimps und frittierten Calamari bestand. Gut, ich bin in Amerika und die Calamari hatte ich auch frittiert erwarten, aber den Shrimps hätte man das echt ersparen können. Lecker war es aber trotzdem.

Fisherman's Wharf

Fisherman's Wharf

Seelöwenkolonie

Seelöwenkolonie

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Coit Tower. Im Internet hatte ich ausfindig gemacht, dass man diesen über die Filbert Steps erreichen kann. Das sind Treppen, die direkt an Privathäusern und durch grünes Dickicht hinauf zum Turm führen. Oben am Fuß des Turmes angekommen, genossen wir erst von hier die Aussicht und verschnauften etwas. Doch da wir schon mal hier waren, investierten wir auch noch die paar Dollar, um von oben einen Blick auf die Stadt zu erhaschen. Man konnte eigentlich alles sehen, nur die Golden Gate Bridge lag immer noch im dicken Kleid aus Nebel. Wieder unten angekommen, liefen wir zu Fuß über die Columbus Avenue zurück ins Hotel, um den weiteren Schlachtplan zu besprechen. Auf dem Weg zum Hotel sind wir noch am Wendepunkt der Cable Cars vorbeigekommen. Bis jetzt sind wir noch mit keinem gefahren, aber das werden wir auf jeden Fall nachholen.

Filbert Steps

Filbert Steps

Coit Tower

Coit Tower

Aussicht

Aussicht

Wandmalerei im Coit Tower

Wandmalerei im Coit Tower

Cable Car

Cable Car

Die Wahl fiel auf eine Fahrt zur Marina von San Francisco. Wir hofften aus der Nähe doch etwas mehr von der Brücke zu sehen. Nachdem wir uns durch die Wirren des Bussystems gewühlt hatten, waren wir auch schon am Strand von San Francisco. Auf dem Weg von der Haltestelle zum
Wasser bemerkten wir, dass hier in der Stadt, sobald keine Ampeln mehr an den Kreuzungen stehen, anscheinend die Fußgänger Vorfahrt haben. Wir überquerten den vierspurigen Marina Boulevard und alle Autos hielten tatsächlich für uns an. Wahnsinn, in Deutschland würde da kein Mensch darauf aufpassen. Wir liefen eine ganze Weile die Golden Gate Promenade entlang, machten hin und wieder einen Abstecher an den Strand, schossen ein paar Fotos, beobachteten die Kitesurfer und die Hundebesitzer, deren Hunde wie die Wilden in das Wasser sprangen. Doch die Aussicht auf die Brücke wurde deshalb auch nicht besser. Da die Sonne bereits am Himmel sank und wir dem Bussystem immer noch nicht trauten, kehrten wir wieder um. Irgendwann erwischten wir dann auch den richtigen Bus und kamen erschöpft im Hotel an.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 1/2 Wochen raus aus dem Alltag und ab nach Amerika. Zuerst fliegen wir von Nürnberg über Paris in den Big Apple und nach ein paar Tagen geht es weiter an die Westküste. Hier starten wir unseren ersten Road Trip - auf ins Abenteuer :-)
Details:
Aufbruch: 09.09.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 05.10.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Christina Völlmer berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.