Es gibt Reis, baby baby ....

Reisezeit: September 2012 - Februar 2013  |  von Mike Zimmermann

Java - Grosse Kultur und Natur: Yogyakarta - Kulturelles Zentrum Javas

Festtagsumzug in Yogya.

Festtagsumzug in Yogya.

M: Dies ist unsere eigentlich erste Station auf der Insel. Den kleinen Zwischenstop in Bandung kann man nicht wirklich zählen. Hier gibt es jede Menge zu sehen und zu tun (u.a. läuft unser Touristenvisum bald aus und wir müssen es unbedingt hier verlängern). Nach der 8 stündigen Zugfahrt, die für sich schon ein Erlebnis war, müssen wir uns erstmalig nicht um eine Unterkunft kümmern. Wir sind den "Couchsurfern" beigetreten. Für die, die davon noch nichts gehört haben: Es gibt im Internet eine Plattform, auf der Privatleute ihre eigenen vier Wände zur Verfügung stellen. Als Mitglied dieser Plattform kann man dann diese Unterkünfte nachfragen. Das ganze sollte für den Gast kostenlos sein. So haben wir Siti und Marteen  kennengelernt, sie Indonesierin, er aus Belgien, 2 süße Kinder von 1 und 4 Jahren mit kleinem, charmantem Häuschen etwas südlich vom Kraton, dem Palast des Sultans von Yogyakarta (in dem wir am Sonntag traditionellen Tänzen beiwohnten, von denen ich sehr fasziniert war).

Immer wieder sonntags - Zeremonie im Palast des Sultans

Immer wieder sonntags - Zeremonie im Palast des Sultans

Nicht nur die Herren, auch die Damen haben einen aparten Tanzstil - dazu spielt ein Orchester auf diversen Trommeln, anderen Klangkoerpern und einem Gong eine an Bjoerk erinnernde Musik, während eine Dame hypnotische Töne dazu absondert - echt spooky.

Nicht nur die Herren, auch die Damen haben einen aparten Tanzstil - dazu spielt ein Orchester auf diversen Trommeln, anderen Klangkoerpern und einem Gong eine an Bjoerk erinnernde Musik, während eine Dame hypnotische Töne dazu absondert - echt spooky.

M: Natürlich war es am Anfang etwas eigenartig für uns, bei wildfremden Menschen zu campieren, zumal auch noch eine andere Couchsurferin (Franzoesin) zu Besuch war, aber die beiden scheinen wirklich Spaß zu haben, Leute aufzunehmen und alles lief sehr ungezwungen. Unser Hauptgedanke war, dichter an die Einheimischen zu kommen und vielleicht Dinge mitzubekommen, die man nicht im Reiseführer findet. Die Ersparnis ist sicherlich nett, stand aber nicht im Vordergrund. Speziell für Siti ist es reizvoll, da sie so leicht Europäer oder andere Ausländer treffen kann, mit denen sie sich unterhalten und somit ihr Englisch verbessern kann. Wir bekamen ein leeres Zimmer mit Matratze zur Verfügung, konnten Bad und Küche mitbenutzen.

C: Na, der Mike hat zwar schon fleißig berichtet, aber ich muss ja auch mal was schreiben.Vor unserer ersten Couchsurfing-Erfahrung war ich ganz schön aufgeregt & am Anfang war ich auch etwas gehemmt, einfach so die Küche & Co zu benutzen. Nach kurzer Zeit adaptiert man sich aber & das Motto lautete: Help yourself Als ich nach der Dusche fragte, schaute Siti mich an & sagte, es sei ein Mandi, eine indonesische Toilette mit (Dusch-)Schoepfbecken. Ich war mir nicht sicher, ob man vielleicht komplett in dieses Becken steigt, um sich zu säubern. Macht man natürlich nicht! Duschen heisst dort, lediglich mit einem Eimerchen das Wasser aus dem Becken zu schöpfen & sich dieses dann über den Kopf etc. zu giessen. Heisst natürlich auch, dass nur kaltes Wasser zur Verfügung steht, aber bei der vorherrschenden Hitze war diese "Dusche" eine totale Erfrischung.

Das angesprochene Mandi, gleichzeitig sieht man auch die allerorts üblichen "Hock-Klos".

Das angesprochene Mandi, gleichzeitig sieht man auch die allerorts üblichen "Hock-Klos".

M: Am ersten Abend sind wir dann auch gleich alle zusammen ins Studentenviertel. In einem Restaurant trafen wir dort andere lokale Couchsurfer, die alle paar Wochen zusammenkommen. Natürlich ist man als ausländischer Gast heiß begehrt. Wir denken, gerade in Ländern wie Indonesien sind die jungen Leute sehr interessiert, Fremde zu treffen, englisch zu sprechen und die eigenen Kenntnisse zu verbessern, um eventuell irgendwann auch mal den Sprung nach Amerika oder Europa zu schaffen, möglicherweise mit Hilfe der neugewonnenen Freunde. Später am Abend trafen wir noch andere Expats (Ausländer, die hier eine neue Heimat gefunden haben) in Marteens Lieblingslokal mit Livemusik.

Am folgenden Tag stand für uns zunächst die Verlängerung der Visa an. Man hört ja so Dinge über die Willkür der Behörden, aber alles lief relativ harmonisch ab. Sicher, um die entsprechenden Formulare zu erhalten, muss man in die Tiefgarage des Gebäudes gehen. Dort kann man auch Kopien von diversen Dokumenten und Seiten des Passes machen lassen. Gott sei Dank waren wir vorbereitet und hatten uns ein falsches Ausreiseflugticket aus dem Netz gezogen (ohne gibt es keine Verlängerung). Was wir nicht bedachten: Es war Donnerstag, Freitag war Feiertag (muslimisches Opferfest), danach Wochenende - 3 Werktage benötigt die Bearbeitung. Der Beamte muss mein entsetztes Gesicht gesehen haben, dann meinte er, Dienstag Nachmittag, auf dem Abholschein stand schliesslich Dienstag Vormittag. Bei der Einreise am Flughafen in Banda Aceh hat es ca 2 Minuten pro Person gedauert, ein Visum auszustellen. Wenn man nicht drauf angewiesen wäre, könnte man wirklich laut brüllen und lachen zugleich. Jedenfalls hatten wir nun jede Menge Zeit für die Stadt und die Umgebung und für unsere Gastgeber war das gar kein Problem (wo wir uns doch nur für 3 Nächte angekündigt hatten).
Auflösung unseres Visa-Dilemmas in Teil 2 von Yogyakarta.

© Mike Zimmermann, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich geht es wieder los. Wir kehren dem schönen Berlin den Rücken & machen uns auf in Richtung SO-Asien...Ziele sollen sein Indonesien, Burma, Laos, Hongkong, Philippinen...aber immer streng unter dem Motto: Einfach nur spontan treiben lassen.
Details:
Aufbruch: 03.09.2012
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 15.02.2013
Reiseziele: Malaysia
Indonesien
Myanmar
Hongkong
Philippinen
Der Autor
 
Mike Zimmermann berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.