Einmal Thailand, Laos und zurück

Reisezeit: November / Dezember 2005  |  von Stefan Rxxx

Laos: 22. November - Luang Prabang / Chiang Khong

6 Uhr morgens, der Wecker klingelt unbarmherzig. Wir muessen raus, denn um 7 werden wir vom Tuk Tuk abgeholt und zum Speedboat Pier gefahren. Also kurz alles notwendige noch zusammenpacken und um kurz vor 7 ist der Fahrer bereits da. Sehr unueblich fuer Laos. Um etwa halb 8 sind wir am Pier. Dort steht ein Gruppe Japaner, allesamt mit Gepaeck fuer je 2 Personen. Wenn die alle mit dem Speedboat fahren, ist sicher nicht genug Platz fuer uns alle. Wir warten erstmal ab, keiner da, der sich auskennt. Um 8 soll es angeblich losgehen, jetzt ist es kurz nach 8, und noch immer weiss keiner weiter. Mittlerweile sind auch noch 3 andre Backpacker angekommen, alle so ratlos wie wir. Nach einer Weile kommt ein Laote zu uns, und versucht uns klar zu machen, dass wir an den Schalter muessen, dabei haben wir unsere Tickets ja alle schon. Aber, wir gehen trotzdem nochmal hin, das war auch gut so, denn man muss sich mit seinem Ticket erstmal registrieren und wird dann einem Boot zugewiesen. Schoen das man uns bis zu dieser Information eine halbe Stunde dumm rum stehen laesst. Aber, nun kann es ja endlich losgehen. Das Speedboat ist noch wesentlich kleiner als erwartet. Eigentlich ist es ein spitzes Brett mit einem riesen LKW Motor hinten dran. Wir fragen uns, wo die 8 Personen nun sitzen sollen. Aber, es geht irgendwie, wir sitzen ungelogen auf dem Boden (keine Bank!) und der Sitzabstand betraegt etwa 50 cm. Wir wissen schon am Anfang nicht, wohin mit unseren Beinen. Es geht endlich los, halb 9 ist es. Der fahrer gibt Vollgas, das Boot startet mit einer atemraubenden Geschwindigkeit los und fliegt foermlich ueber das Wasser.

in voller Ausruestung im Speedboat

in voller Ausruestung im Speedboat

Jede noch so kleine Welle koennen wir direklt unter uns als Stoss spueren. Wie sollen wir nur die geschaetzten 6 Stunden Fahrt ueberstehen, wenn wir schon nach 10 Minuten nicht mehr sitzen koennen. Gekonnt weicht der Fahrer den Strudeln des Mekong aus, die erstaunlich gross werden koennen, vor allem hinter Felsen oder aehnlichem bilden sich riesige Wasserwirbel. Hier moechte keiner von uns Baden gehen... Nach einer knappen halben Stunde steuert unser Boot mitten im Dschungel eine Sandbank am Ufer an. Wie schoen, nach einer halben Stunde gibt es eine Raucherpause und die Moeglichkeit sich die Beine zu vertreten. Falsch gedach, denn als unser Fahrer mit dem Schraubenschluessel am Motor arbeitet, ist uns klar: Unser Boot hat einen Motorschaden. Na klasse...und das mitten auf dem Mekong. Keine Seele ausser uns weit und breit.

Reparatur auf dem Mekong

Reparatur auf dem Mekong

Es hilft scheinbar alles nichts, er ist am telefonieren und wirft den Motor wieder an. So einGlueck, es geht also weiter. Doch wieder falsch gedacht, er dreht um. Es geht also zurueck nach Luang Prabang, vermutlich muessen wir es morgen wieder versuchen. Doch nach 2 Minuten steuert er ein kleines Dorf an, direkt am Fluss, dort steigen wir alle aus, er telefoniert wieder.

unser Speedboat regungslos am Ufer

unser Speedboat regungslos am Ufer

Wir nutzen die Gelegenheit, uns unsere Beine zu vertreten. Angeblich soll in einer halben Stunde Ersatz kommen. Wir warten. Eine halbe Stunde spaeter ist kein Ersatz in Sicht. Um halb 11 hoeren wir in der Ferne 2 Speedbote kommen. Die Dinger sind tatsaechlich so extrem laut, dass man sie hoert bevor man sie nur entfernt sehen kann. Ein Glueck, das wir Ohrschutz haben (danke Lars, nochmal). Die beiden Boote kommen naeher, und wir muessen feststellen, dass es die Japaner Gruppe von heute morgen ist. Sie fahren winkend an uns vorueber. Unsere Stimmung ist etwas gesunken. Doch eine viertelstunde spaeter kommt wieder ein Speedboat, und diesmal auch wirklich fuer uns. Das Gepaeck wird verladen, wir ebenfalls, und endlich geht es weiter. Diesmal ohne weitere Zwischenfaelle, ein Glueck, denn wir haben bereits sehr viel Zeit verloren. Gegen 1 ist an sitzen nicht mehr zu denken, wir wussten nicht, dass wir soo viele Knochen haben, die weh tun koennen. Zum Glueck machen wir eine kurze Pause an einem Restaurant. Wieder wird das Gepaeck umgeladen, fuer die 2. Haelfte haben wir ein anderes Boot. Eine gute halbe Stunde spaeter geht es dann wieder weiter in Richtung Chiang Khong. Niemals wieder werden wir uns ueber unbequeme Sitze in der S-Bahn beschweren... Die Fahrt artet in echte Qualen aus. Die Sonne ist hinter Wolken, und der Fahrtwind bei geschaetzten 60 km/h kuehlt enorm. Dazu spritzt das Wasser ins Boot. Der Laerm und die staendigen Schlaege durch die Wellen tun ihr uebriges. Nach langen langen Stunden kommen wir endlich an. Es ist bereits Abend und die SOnne ist beinahe am Untergehen. Wir haben Glueck, dass es nicht laenger gedauert hat. Im Dunkeln waere die fahrt sicher nicht zu beenden gewesen. Am Pier teilen wir uns zu 5. ein Tuk Tuk dass uns an das Pier und das Immigration Buero von Laos bringt. Dort reisen wir offiziell aus, und setzten mit einem Boot auf die andre Seite des Mekong ueber. Dort bekommen wir unser Thailaendisches Visum und nehmen die erste Uebernachtungsmoeglichkeit die sich bietet. Der Tag war einfach zu anstrengend, um gross auf die Suche zu gehen. Nach einem guten Essen fallen wir ins Bett, in der Hoffnung, den fuer morgen gebuchten Minibus nach Chiang Mai zu erwischen und dort bequemer weiterreisen zu koennen, als heute. Dennoch sind wir froh, die Strecke innerhalb eines Tages geschafft zu haben, und nicht in 2 Tagen, die ein normales Boot gebraucht haette.

© Stefan Rxxx, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Tour von Bangkok bis hinauf nach Luang Prabang, Chiang Mai und wieder in den Süden. Natürlich mit Rucksack und einheimischen Transportmitteln...
Details:
Aufbruch: 11.11.2005
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 07.12.2005
Reiseziele: Thailand
Laos
Der Autor
 
Stefan Rxxx berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.