Mittelamerika

Reisezeit: Juni 2023 - Januar 2024  |  von Beatrice Feldbauer

Stadtführung

Heute bin ich mit einem dieser alten Trams unterwegs, von dem ich noch gestern glaubte, es wäre mit Strom und ohne Chauffeur unterwegs. Die Fahrt soll fast zwei Stunden dauern und zu den wichtigesten Punkten der Stadt führen.

Hugo, der Guia erzählt vom Leben hier, erzählt, wo am Abend eine Folklore-Tanz-Show stattfindet, empfiehlt ein paar Restaurants und erzählt, wer hier oder dort gewohnt und gelebt hat. Woher der Name der Stadt kommt und noch ganz viel mehr. Leider spricht er so viel und die Informationen sind so umfassend, dass ich mir nicht viel davon wirklich merken kann. Nur den Namen des Restaurats mit der Abendunterhaltung lasse ich mir aufschreiben.

Die Fahrt ist aber trotzdem sehr unterhaltsam, wir fahren die Stadt in ihrer ganzen Breite ab und kommen schon bald zum ersten Höhepunkt. Zur Kirche der Virgin de Guadelupe.

Bevor wir zu ihr hinauf steigen dürfen, bekomme wir aber ncoh eine Stärkung in Form einer Kaffeedegustation. Kaffee und Schokolade werden uns ausgeschenkt. Alles Handgemacht, versteht sich. Und als Abschluss einen kleinen Schluck Posh, ein einheimischer Schnaps aus Mais und Zuckerrohr. Man ist sehr stolz darauf, denn es handelt sich um ein traditionelles Getränkt, das schon die alten Mayas gemacht haben. Eien spirituelles Getränk mit viel Geist. Vielleiht waren es ja auch die Spanier, die de Schnapsbrennerei mitgebracht haben.

Nachdem wir also gestärkt sind, und einige sich mit Kaffee und Schokolade im kleinen Laden eingedeckt haben, geht es hinauf zur Virgin. Sie thront in ihrer weissen kleinen Kirche hoch oben am Ender einer langen Treppe.

Ich hab sie geschafft und mich dann stolz umgesehen. Leider ziehen sich am blauen Himmel nicht nur die weissen Wolken zusammen, auch ein paar dicke schwarze Wolken ziehen auf, der nächste Regenschauer scheint nicht weit zu sein, so dass auch die Aussicht nicht wirklich berauschend ist.

Der Altar überrascht mit einer grünen Neon-Beleuchtung. Befremdend.

Wir steuern noch ein paar andere KIrchen an, aussteigen müssen wir nicht mehr. Auch nicht beim zweiten Aussichtspunkt, zu dem eine mindestens ebenso lange Treppe hinauf führt. Mir ist das recht, denn ich steige gerne allein hinauf, ohne Rücksicht nehmen zu müssen, dass ich zur rechten Zeit wieder unten bin.

Allerdings bin ich an einem der nächsten Tagen wieder zu dieser Treppe gekommen. Und weil ich etwas von 80 Stufen im Ohr hatte, nahm ich sie in Angriff. Ich war schon ziemlich weit oben und immer noch am zählen der Tritte, als mir aufging, dass es wohl eher 180 Stufen sein könnten. Als ich dann ganz oben ankam, wusste ich, dass es 280 Stufen waren. Man sollte bei Führungen einfach besser aufpassen.

Iglesia de San Cristobal am Ende der 280 Stufen

Iglesia de San Cristobal am Ende der 280 Stufen

Las Pichanchas heisst das Lokal, wo allabendlich eine Floklore-Show stattfindet. Was Pichanchas genau heisst, konnte ich nicht herausfinden die Übersetzungsprogramme bringen keine Ergebnisse. Es wird eben einfach ein weiteres speziell mexikanisches Wort sein. Aber ich weiss was es sind. Pinchanchas heissen die scherenschnittartigen Papiere, die an der Decke hängen. Nicht nur hier, man sieht sie auch in anderen Restaurants, aber hier geben sie dem Lokal seinen Namen.

Nachdem ich ein typische Gericht bestellt habe, fängt die Show an. Sie beginnt fulmnant mit den Frauen in gelben schwingenden Röcken und Blumenschmuck in den Haaren. Die Männer tragen helle Hosen und farbige Tücher darüber.

Getanzt werden die kleinen Eifersüchteleien, die zum Spiel der Liebe gehören und die Tänze werden immer schneller, die Kleider farbiger bis zum Höhepunkt, wo ein einziges Feuerwerk an Farben, Musik , Bewegung und Tanz stattfindet. Ein wunderbarer Abend, den auch die paar Bilder nicht wirklich wieder geben können.

Auf dem Heimweg komme ich bei der Kathedrale vorbei. Hier auf dem grossen Platz findet heute ein Markt statt. Alles scheint auf den Beinen zu sein. Der Platz ist voller Marktstände, an denen Handarbeiten, Schmuck, Kleider und Esswaren verkauft werden. Mein Bedarf an Märkten ist im Moment gesättigt, so dass ich mich nicht mehr allzu lange hier aufhalte und lieber noch in der Hotelbar einen kleinen Schlummerbecher nehme.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am Start einer neuen Reise ist meist noch alles ganz klar. Nur das erste Ziel: Guatemala und später im Jahr eine Hochzeit in Mexika. Es wird also einmal mehr eine sehr lange Reise mit vielen Überraschungen. Ich freue mich über virtuelle Mitreisende und werde wie gewohnt über meine Erlebnisse berichten.
Details:
Aufbruch: 09.06.2023
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: Januar 2024
Reiseziele: Guatemala
Mexiko
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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