Mittelamerika

Reisezeit: Juni 2023 - Januar 2024  |  von Beatrice Feldbauer

Bummeln

Auf meinen Bummeln durch die Stadt finde ich vor allem in den Quartieren ausserhalb des Zentrums immer wieder Graffitis. Sie sind komplett anders als in Guatemala. Nicht mehr so farbig und realistisch. Es sind eher intuitive Bilder. Hinweise auf die Maya-Kultur und manchmal politische Statements. 1994 wurde die Bewegung der Zapatisten hier gegründet, die sich vor allem gegen die Armut der Mayas in Chiapas wehrt. 2003 wurde die Stadt San Cristoball eingenommen. Seither ist es wieder ruhiger geworden. Da die Armut aber noch immer allgegenwärtig ist, brodelt es wahrscheinlich noch immer unter der friedlichen Oberfläche.

möglicherweise ist auch diese Mauer voller Symbole, die man verstehen könnte.

möglicherweise ist auch diese Mauer voller Symbole, die man verstehen könnte.

Das Gegenteil der bekannten 3 Affen: alles hören, alles sehen, alles sagen.

Das Gegenteil der bekannten 3 Affen: alles hören, alles sehen, alles sagen.

Die Stadt ist voller Treppen. Überall geht es hinauf und hinunter. Zu Sehenswürdigkeiten, in andere Qartiere. Auch die Strassen haben verschiedene Nivels. Es sind endlos lange Strassen, die manchmal von Treppen unterbrochen werden. Sobald man das Zentrum mit seinen vielen Cafes, Boutiquen und Restaurants verlassen hat, wird es ruhig. Da gibt es nur noch manchmal kleine Läden, die alles anbieten für den täglichen Bedarf. Die Strassen sind meist Einbahnstrassen, für Gegenverkehr bleibt kein Platz. Strassenbelag können grobe Steine, flache Verbund-Platten oder runde Steine sein. Die Gehsteige sind unterschiedlich hoch und überall unterbrochen. Es empfiehlt sich unbedingt, die Augen auch darauf zu richten, wohin man tritt, denn unverhofft steht man vor hohen Stufen, herausragenden Eisenteilen oder Löchern in Strasse oder Gehsteig.

San Cristobal de las casas liegt auf gut 2000 m eingebettet zwischen grünen Hügeln.

Einmal entdecke ich ein italienisches Restaurant, das tatsächlich irgendwo in Italien sein könnte mit seinen Sonnenschirmen, dem feinen Essen und den netten Kellnern. Und als dann noch ein Musikant dazukommt und zu seiner Gitarre Balladen singt, ist die Stimmung perfekt. Jetzt müsste nur noch ein Topolino um die Ecke kommen. Doch es kommt nur ein VW Käfer. Immerhin.

Den allerletzten Abend verbringe ich im Maruch, einem kleinen Lokal nur zwei Türen weiter von meinem Hotel. Es ist liebevoll eingerichtet mit Kissen auf der Eckbank und Lilien auf den Tischen. Geführt wird es von einem Mann, der nicht nur den Service selber bestreitet, er kocht auch gleich selber. Und bringt mir ein Amuse bouche, um mir die Wartezeit zu verkürzen. Ein richtig schöner Abend nach einer spannenden Woche in San Cristobal de las Casas. Ich war manchmal etwas müde hier, die vielen Eindrücke der letzten zwei Monate fordern ihren Tribut.

Und doch ist es jetzt Zeit, weiter zu gehen. Morgen geht es mit dem Bus nach Palenque.

Maruch heisst Maria. Gemeint sind die drei Frauen des Wirtes: Oma, Mutter und Ehefrau - schön.

Maruch heisst Maria. Gemeint sind die drei Frauen des Wirtes: Oma, Mutter und Ehefrau - schön.

Den Schirm habe ich im Hotel ausgeliehen. Man hat mich zwar wieder einmal etwas verwirrt angesehen. Es hatte grad eben aufgehört zu regnen, als ich danach fragte.

Den Schirm habe ich im Hotel ausgeliehen. Man hat mich zwar wieder einmal etwas verwirrt angesehen. Es hatte grad eben aufgehört zu regnen, als ich danach fragte.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am Start einer neuen Reise ist meist noch alles ganz klar. Nur das erste Ziel: Guatemala und später im Jahr eine Hochzeit in Mexika. Es wird also einmal mehr eine sehr lange Reise mit vielen Überraschungen. Ich freue mich über virtuelle Mitreisende und werde wie gewohnt über meine Erlebnisse berichten.
Details:
Aufbruch: 09.06.2023
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: Januar 2024
Reiseziele: Guatemala
Mexiko
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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