Aller guten Dinge sind drei - zum dritten Mal in die Alta Versilia (Toskana)

Reisezeit: Juni / Juli 2025  |  von Kathrin Hentzschel

In den Eingeweiden des Corchia-Massivs

Tropfsteinhöhlen sehen irgendwie alle gleich aus. Doch der Abwechslung halber wollen wir mal wieder eine besuchen, zumal wir bei unserem Besuch des Passo Croce an den Hinweisschildern vorbei gefahren sind.

Auf sieben (in Ziffern: 7) Grad Innentemperatur ist zwar unsere Garderobe nicht eingestellt, doch wir trauen es uns zu, indem wir alles, was wir dabei haben, übereinanderziehen. Die Ästhetik muss dabei allerdings etwas zurückstecken.

Durch drei verschlossene Türen muss man gehen (wie beim Räuber Hotzenplotz).

Durch drei verschlossene Türen muss man gehen (wie beim Räuber Hotzenplotz).

Hier wird Wein gelagert (und im Souvenirladen teuer verkauft).

Hier wird Wein gelagert (und im Souvenirladen teuer verkauft).

Es wächst zusammen, was zusammenwachsen will. Es dauert halt. 900.000 Jahre, um's genauer zu sagen.

Es wächst zusammen, was zusammenwachsen will. Es dauert halt. 900.000 Jahre, um's genauer zu sagen.

Es ist streng verboten, die Konkremente zu berühren, denn Hautfett würde verhindern, dass Kalk anhaftet und somit das Wachstum behindern.

Es ist streng verboten, die Konkremente zu berühren, denn Hautfett würde verhindern, dass Kalk anhaftet und somit das Wachstum behindern.

Solange Wasser fließt, sind die Konkremente aktiv und können weiter wachsen.

Solange Wasser fließt, sind die Konkremente aktiv und können weiter wachsen.

Entdeckt wurde die Höhle 1840 von Herrn Simi. Emigliano Simi war Steinbruchbesitzer (auch heute wird gleich nebenan noch Marmor abgebaut) und schaute sich weiland das Aeolo-Loch auf dem Monte Corchia etwas genauer an – in seinen Pumphosen, den spitzen Schnallenschuhen und dem Federhütchen.

Zwischen den Weltkriegen waren es Militärs und Abenteurer, die sich für die Höhle interessierten; erst ab den 1960ern ging es an die professionelle Erforschung. Heute weiß man, dass die Höhle sich über 1.200 Meter in den Berg hinen erstreckt; über 70 Kilometer an Gängen ist entdeckt, doch man vermutet, dass noch weitere 50 Kilometer ihrer Entdeckung erst noch harren. Der touristisch begehbare Teil umfasst etwa zwei Kilometer. Dabei sind etwa 1.800 Stufen auf Stahlstegen zu überwinden.

Zu bewundern gibt es skurrile Tiere, Frauen mit drei Beinen und großen Brüsten, warzige Kakteen und weißglänzende Köpfe von Schopftintlingen, Hai- und Delfinköpfe, die Freiheitsstaue und natürlich auch Penisse - kommt ganz auf die Phantasie an, was man alles entdeckt.

Zuhause wartet eine treue Freundin auf ihre Verpflegung.

Basta?

Basta?

Non basta!

Non basta!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Sechs Jahre sind vergangen seit unserem letzten Aufenthalt in Fabbiano, Toskana, Alta Versilia. Viel ist passiert in dieser Zeit; Urban und ich sind kein Paar mehr, aber Freunde in einer eingeschworenen Wohngemeinschaft, und im Frühling war eine alte Sehnsucht erwacht – die Sehnsucht nach diesem einfachen Ort, und dann gab ein Wort das andere: „Weißt du noch …?“, oder: „Das war so schön!“ bis hin zu: „Da müssten wir eigentlich mal wieder hin!“ Und so reifte der Plan.
Details:
Aufbruch: 28.06.2025
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 13.07.2025
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Kathrin Hentzschel berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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