Aller guten Dinge sind drei - zum dritten Mal in die Alta Versilia (Toskana)

Reisezeit: Juni / Juli 2025  |  von Kathrin Hentzschel

Viel Kunst, auch am menschlichen Körper

Heute will man uns Sonnenschirme in Pietrasanta verkaufen. Es ist wieder gut warm geworden, deshalb ist der Plan heute, sich auf dem Wochenmarkt in Pietrasanta umzuschauen und dann versuchen, einen Zugang zu einem kostenlosen Strandabschnitt zu finden. Was nie einfach ist. Liegestuhl-Ghetto reiht sich an Liegestuhl-Ghetto, und auf den Strandabschnitten davor darf man sich nicht aufhalten. Aber entlang laufen. Das tun wir ausgiebig, bis wir einen „Pariah-Strand“ finden. Dort ist was los, es gibt viel zu gucken.

Da fühlt man sich gleich gut aufgehoben.

Da fühlt man sich gleich gut aufgehoben.

Am Nachmittag schlendern wir noch einmal durch Pietrasanta und bewundern einmal mehr den guten Kleidungsstil der Italienerinnen und Italiener (hier muss zwingend gegendert werden).Touristen erkennt man sofort an der Funktionskleidung, Socken und Tätowierungen auf bleicher Haut.

Und wieder sind wir begeistert von der allgegenwärtigen Kunst. Es gibt sie in den Straßen in Form von Marmor, - äh, Silikonbüsten und Lippen. Und dann natürlich die Galerien! Eine reiht sich an die andere, und sie überbieten sich an Originalität der Einrichtung und ausgestellten Kunst. Ein Banksy ist für 65 Mille zu haben, aber es gibt auch wohlfeile Dinge.

Diese Skulpturen kosten nicht mehr als 50 Euro, aber wir sind inzwischen abgebrannt …

Diese Skulpturen kosten nicht mehr als 50 Euro, aber wir sind inzwischen abgebrannt …

Und leider noch mehr Hunde, die als schicke Accessoires unachtsam mitgezerrt werden. Je exotischer, desto besser: Nackte Hunde, wohlfrisierte Pudel, chinesische Hunde, Möpse kurz vor dem Erstickungstod – ich kann gar nicht hinsehen.

Tempelwächter.

Tempelwächter.

Zuhause sitzt ein stummer Vorwurf auf der Mauer. Nicht Felizia, wie ich das verwahrloste Kätzchen genannt habe, sondern Bellino. Laut unserer Schweizer Bekannten ist er ein Er, bereits einige Jahre alt und wird von den Katzenleuten im Ort, dener es doch einige gibt, mitversorgt. Das klingt beruhigend, denn lange sind wir ja nicht mehr da …

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Sechs Jahre sind vergangen seit unserem letzten Aufenthalt in Fabbiano, Toskana, Alta Versilia. Viel ist passiert in dieser Zeit; Urban und ich sind kein Paar mehr, aber Freunde in einer eingeschworenen Wohngemeinschaft, und im Frühling war eine alte Sehnsucht erwacht – die Sehnsucht nach diesem einfachen Ort, und dann gab ein Wort das andere: „Weißt du noch …?“, oder: „Das war so schön!“ bis hin zu: „Da müssten wir eigentlich mal wieder hin!“ Und so reifte der Plan.
Details:
Aufbruch: 28.06.2025
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 13.07.2025
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Kathrin Hentzschel berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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