4 Monate Suzhou in China

Reisezeit: Februar - Juni 2007  |  von Sandra in China

Kurztrip nach Xi´an (Westlicher Friede): Sightseeing und einmal nicht aufgepasst

Am nächsten Morgen stand ich total verfroren auf und musste mich erstmal warm-duschen, immerhin mit einem 1-A-Wasserdruck im Gegensatz zu der Dusche in unserer Wohnung. Man hatte mir nichts Gutes vom chinesischen Frühstück erzählt, dass im Preis inbegriffen war. Allerdings wurde ich auch mit Äpfeln und Orangen, zwei kleinen Kuchen und Tee satt. Ansonsten gibt es noch ein Angebot an verschiedenen kalten Salate, warmem Gemüse, Reis oder Nudeln, Fleisch, Spiegel- oder Rühreiern (mit Stäbchen essen macht das besonders viel Spaß!) und Dumplings - kleinen gefüllten Teigtaschen oder Knödeln- ähnlich, die sehr typisch sind für China und in vegetarischer Form für mich sehr gut schmeckend sind.
Ich zog also bald los, erstmal im Kaufhaus an der Ecke umschauen. Da das chinesische Neujahr vor der Tür stand, wollte ich die Dekorationen fotografieren, als meine Kamerabatterie nicht mehr mitmachen wollte! Und dieses Kaufhaus ist so merkwürdig auf/gebaut, dass ich scheinbar immer im Kreis rannte, obwohl ich mehrere Stockwerke hoch- und runterfuhr! Dann endlich ein Schild mit den englischen Begriffen "Cameras and Photo equipment", aber die Abteilung wollte sich einfach nicht finden lassen. Aber draußen am Eingang war ein Fotoshop - ohne meine Batterien, ebenso der in meiner Straße. Also versuchte ich es doch noch einmal im Kaufhaus und ging durch einen anderen Eingang wie von selbst auf die gewünschte Abteilung zu. Aber eine Stunde war dafür vergangen!!!
Danach konnte ich endlich fotografieren und auf den Bell Tower (Glockenturm) gehen, der die Stadtbewohner früher vor Angriffen von Außen warnen sollte. Eine ähnliche Funktion hatte der Drum Tower in nächster Nachbarschaft, in dem sich riesige Trommeln befanden.

Drums halt

Drums halt

In Xi´an gibt es eine muslimische Minderheit, die das Gebiet zwischen dem Drum Tower und der Moschee mit Straßenständen, kleinen Essständen, Teeläden, Schneidereien und vielen spannenden Sachen bevölkert.

Hauptstraße im Muslimischen Viertel

Hauptstraße im Muslimischen Viertel

So ist es z.B. in ganz China nicht ungewöhnlich Singvögel in Vogelbauern zu halten (ohne geschlossenen Boden, sondern mit Stäben!), die auch mal raus dürfen - also im Käfig auf die Straße gestellt werde oder an/in Bäume gehängt werden. Ich stand einmal vor einem Schaufenster als ich bemerkte, dass über mir ja einer dieser Käfige hing und ich schnell einen Schritt zurückging, bevor mich noch der Vogel beschissen hätte.
Ob es wohl am Klima lag, dass ich in der Stadt nicht wirklich hungrig wurde? Oder anders gesagt: ich aß wesentlich weniger als an allen anderen Orten, obwohl ich den ganzen Tag unterwegs war! Nicht umsonst hatten viele Kaiser Xi´an zu ihrer Hauptstadt gewählt. Außerhalb der Stadt gab/gibt es heiße Quellen und natürlich das Grab des Kaisers Qin Shihuangdi, bewacht von der berühmten Terrakotta-Armee!
Aber zunächst erklomm ich die Stadtmauer am Südtor und lieh mir ein Fahrrad aus, um die ca. 14km im Karree zu fahren. Dafür brauchte ich etwas länger als eine Stunde, mit Zwischenstopps und dem Ausweichen von Schlaglöchern. Die Mauer war früher noch viel größer, verfiel aber zunächst und wurde dann in den 1980ern wieder aufgebaut. Sie sei angeblich ein Teil der Großen Mauer, bzw. gehörte als Werranlage mit zum Abwehrsystem gen Norden. [leider jetzt ohne Foto]
Ich traf mich zum Shoppen mit meinem Chef und anschließend gingen wir in ein bekanntes Restaurant, ums jiao zi (Dumplings) zu essen. Wir unterhielten uns gut und erst als wir gingen, fiel ihm auf, dass er bestohlen worden war! Er hatte seine Tasche mit Reisverschluss und Überschlag, aber auch leider viel zu viel Bargeld und anderen Papieren, über seine Stuhllehne gehängt und eine der zwei, drei hinter ihm sitzenden Personen muss wohl sehr lange Finger gehabt haben. Er ist dann später nochmal dorthin zurückgegangen, da sie nämlich Videoaufnahmen haben und damit dann zur Polizei, aber er musste erst den Polizisten darauf hinweisen, dass der Dieb dann ja wenigstens eine Hand nicht auf dem Tisch gehabt haben kann! Die meinten, das Video sei zu unscharf und letztendlich scheint die ganze Sache wie abgesprochen, so dass die Beute zwischen Dieb, Restaurant und Polizei aufgeteilt würde!!!
Der Abend war gelaufen

© Sandra in China, 2007
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Worum geht's?:
DaF-Tours betreibe ich ja schon seit Beginn meines Deutsch-als-Fremdsprache-Studiums und diesmal ist halt China dran. Immer im Zeichen der deutschen Sprache :-) Suzhou gilt als das Venedig des Ostens und liegt 150km landeinwärts und westlich von Shanghai. Guckt mal unter Google-Earth. Mit DaF um die Welt...
Details:
Aufbruch: 07.02.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: Juni 2007
Reiseziele: China
Der Autor
 
Sandra in China berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.