2018 - Bologna, Emilia-Romagna-Italien

Reisezeit: November 2018  |  von Uschi Agboka

Donnerstag, 1.11.2018 - 1. Tag: Basilica di San Petronio

Informationen Basilica di San Petronio

Die Basilica di San Petronio mit ihrer unvollendeten Fassade ist die Hauptkirche von Bologna. Ihre Fassade beherrscht die Piazza Maggiore. Mit ihren gewaltigen Dimensionen (Länge 132 m, Breite 60 m, Gewölbehöhe 45 m) ist sie die fünftgrößte Kirche der Welt, mit einem umbauten Raum um 258.000 m³ die größte Backsteinkirche überhaupt. Zum Vergleich die drei größten Backsteinkirchen nördlich der Alpen: Die Volumina der Münchener Frauenkirche, des Ulmer Münsters und der Danziger Marienkirchen betragen ca. 200.000 m². Bemerkenswert am Innenraum von San Petronio sind das Farbenspiel der Wände, die polychromen Glasfenster und die historischen Orgel.

Die Basilica di San Petronio ist ein gotisches Meisterwerk und zugleich die größte Kirche Bolognas, ja sogar die größte Backstein- und insgesamt fünftgrößte Kirche der Welt. Mit ihrer ganz besonderen Mischung aus unfertigem Äußerem und prunkvollem Interieur zählt sie zu den großen Highlights der Stadt Bologna.

Diese mächtige gotische Kirche besitzt ein Inneres, dessen Mittelschiff 40 m hoch und 20 m breit ist. Ursprünglich als größte Kirche der Christenheit geplant, wurde die Fassade, begonnen im Jahr 1390, aufgrund finanzieller Probleme bis zum heutigen Tage nicht vollendet.

Während die Fassade, abgesehen von ihrer schieren Monstrosität und der Porta Magna im unteren Bereich, kaum Blicke auf sich ziehen dürfte, ist der Innenraum der Basilica di San Petronio umso sehenswerter. Klassisch im nüchternen gotischen Stil gehalten, unterteilen zehn rötliche Pfeiler die Kirche in drei Schiffe.

In San Petronio gibt es zwei Orgeln, die sich links und rechts des Hauptaltares befinden. Es handelt sich dabei um zwei der ältesten Orgeln in Italien.

Die Basilika hat sogar ihre eigene Sonnenuhr. Zur Mittagszeit dringen Strahlen durch das ellipsenförmige Auge im Dachgewölbe und ermöglichen präzise Zeitmessung am Marmorfußboden. Im Innenraum befindet der Meridian, 1655 eingerichtet nach Plänen des Astronomen Giovanni Domenico Cassini, mit 66,8 m ist er die längste Mittagslinie der Welt.

In der Capella Bolognini befindet sich eine Darstellung des Weltgerichts von Giovanni da Modena (um 1410). Der Maler des Freskos orientierte sich bei seiner Darstellung an Dantes Göttlicher Komödie und zeigt im Höllenkreis unter anderem den Propheten Mohammed, dem als Glaubensspalter von einem Teufel der Körper aufgeschlitzt wird (DC Inf. XXVIII).

1390 beauftragte die Stadt Bologna Antonio Di Vicenzo mit dem Bau einer riesigen gotischen Kirche, die eigentlich größer als der damalige Petersdom ausfallen sollte, doch dieses Unterfangen wurde nach Intervention des Papstes aufgegeben. Die Arbeiten an der Basilika erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte und blieben teils inkomplett, weil die finanziellen Mittel erschöpft waren. So wurden beispielsweise die Mittelschiffe erst Mitte des 17. Jahrhunderts fertig dekoriert. Die Übergabe an die Diözese erfolgte 1929, die Weihe 1954.

Mittlerweile, seit dem Jahr 2000, werden hier die Reliquien des Heiligen Petronius, zugleich Schutzpatron der Stadt, aufbewahrt.

Ebenso befinden sich die Gebeine von Napoleons Schwester Elisa Bonaparte in der Basilika.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kulturreise nach Bologna, die Kulturhauptstadt 2000.
Details:
Aufbruch: 01.11.2018
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 06.11.2018
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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