2018 - Bologna, Emilia-Romagna-Italien

Reisezeit: November 2018  |  von Uschi Agboka

Donnerstag, 1.11.2018 - 1. Tag: Piazza Galvani mit Statue Luigi Galvani

Informationen zu Piazza Galvani mit Statue Luigi Galvani

Nachdem wir uns in der Kirche lange umgeschaut und gestaunt haben über die Pracht, schauen wir uns noch den kleinen Piazza Galvani mit der Statue Luigi Galvani an. Es ist schon fast dunkel und alles ist wunderschön beleuchtet.

Luigi Aloisio Galvani (* 9. September 1737 in Bologna, Italien; † 4. Dezember 1798) war ein italienischer Arzt, Anatom und Naturforscher (insbesondere Biophysiker). Giovanni Aldini war sein Neffe. Galvani studierte anfangs Theologie, später Medizin in Bologna, wo er 1759 sein Studium abschloss. Der Beifall, den seine Abhandlung De renibus atque ureteribus volatilium des Jahres 1767 fand, führte ihn zu dem Entschluss, die Physiologie der Vögel zu bearbeiten; doch beschränkte er sich später auf die Untersuchung ihrer Gehörorgane. Ein Zufall führte ihn am 6. November 1780 zur Entdeckung des nach ihm benannten Galvanismus, worüber Emil du Bois-Reymond im 1. Band seiner Untersuchungen über tierische Elektrizität (Berlin 1848) berichtet.

Galvanismus ist eine historische Bezeichnung für Muskelkontraktionen durch elektrischen Strom.

Das von Luigi Galvani entdeckte Phänomen führte zur Herausbildung der modernen Elektrophysiologie. Der Galvanismus galt im ausgehenden 18. Jahrhundert als biologische Grundlagendisziplin, in der Naturphilosophie wurde Elektrizität häufig als zentrales Merkmal des Lebens betrachtet. Galvani entdeckte durch Experimente mit Froschschenkeln die Kontraktion von Muskeln, wenn diese mit Kupfer und Eisen in Berührung kamen, wobei auch Kupfer und Eisen verbunden sein mussten. Galvani stellte also unwissentlich einen Stromkreis her, bestehend aus zwei verschiedenen Metallen, einem Elektrolyten („Salzwasser“ im Froschschenkel) und einem „Stromanzeiger“ (Muskel).

Galvani erkannte diese Zusammenhänge noch nicht, aber er legte die Grundlage für die Entwicklung elektrochemischer Zellen (auch Galvanische Zellen oder Galvanische Elemente genannt) durch Alessandro Volta. Galvani fiel auf, dass ein Froschschenkel, der mit einer Messerklinge in Berührung stand, immer dann zusammenzuckte, wenn bei einer in der Nähe stehenden Hochspannungsmaschine ein Funke übersprang. Er war überzeugt – wohl auch aufgrund der wenige Jahrzehnte zuvor durch Benjamin Franklin angestellten berühmten Blitzableiterversuche – dass Gewitterblitze im Prinzip auch solche Funken sind, nur viel größer. So führte er einen isoliert befestigten Draht vom First eines Hauses in den Garten an einen Froschschenkel. Ein zweiter Draht führte von diesem in einen Brunnen. So oft nun bei einem Gewitter in der Nähe ein Blitz aufzuckte, geriet der Froschschenkel in Bewegung und dies, bevor das zugehörige Donnern zu hören war.

Während der Terrorherrschaft der Französischen Revolution weigerte sich Galvani, einen Eid auf die neue Regierung zu leisten. Durch den Wohlfahrtsausschuss verlor er daraufhin sein Amt, in das er jedoch nach 1794 wieder eingesetzt wurde.

1875 veranstaltete die Stadt Bologna einen Wettbewerb für eine Statue Luigi Galvanis.
Gewinner war der Bildhauer Adalberto Cencetti, der dieses Werk 1879 vollendete. Nach ihm benannt wurden die Galvanotechnik, das Galvanometer, die Galvanotaxis, die Galvani-Spannung die Galvanotherapie, der Asteroid (10184) Galvani und der Mondkrater Galvani.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kulturreise nach Bologna, die Kulturhauptstadt 2000.
Details:
Aufbruch: 01.11.2018
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 06.11.2018
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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