Fahrradtour Vietnam

Reisezeit: März / April 2006  |  von Andre Schoch

Entlang der Küste nach Nha Trang: Abstecher zu den Sanddünen von Mui Ne

18. Tag 20.3. 43 km Phan Thiet --- Mui Ne

Als ich heute morgen aufwachte bemerkte ich zunächst, dass die Erkältung die sich schon abgezeichnet hatte endgültig ausgebrochen war. Glücklicherweise sah die Planung für heute sowieso nur einen kurzen Abstecher nach Mui Ne vor, was ich mir gerade noch zumuten konnte. Klimaanlagen, so angenehm sie auch scheinen, sind in den Tropen etwas tückisches. Nach einem Morgencafe am Strand von Phan Thiet ging es zunächst auf hügeliger Straße über ein Kap, ab Km 10 der Küstenstraße dann flach am Meer entlang.

Hier begann auch schon der Strand von Mui Ne, gesäumt von unzähligen Kokospalmen und fast ebenso vielen Resorts und Restaurants, oft in der ersten Reihe direkt am Strand oder aber an der Straße dahinter. Der schönste Strandabschnitt befindet sich zwischen Km 12 und 15, hier ist die touristische Infrastruktur auch am dichtesten, doch trotz der dichten Bebauung ist Mui Ne ein ruhiges, gemütliches Ressort, es gibt nicht ein einziges hohes Gebäude und die Touristen, Einheimische wie auch Westler, verteilen sich am langen Strand sehr gut

Etwas verwunderlich angesichts der großen Konkurrenz und Vielzahl der Optionen ist das für Vietnam recht hohe Preisniveau der Hotels. Da wir früh dran waren schauten wir uns mehrere Zimmer und Bungalows an und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte einfach nicht, es war weder Wochenende noch Ferienzeit. Wir fanden dann aber doch noch einen sehr anständigen Bungalow im Vietnam-Austria House, etwas altmodisch zwar, aber in Top Lage in der ersten Reihe direkt am Strand, sehr geräumig mit ac, Veranda und schönem großen Badezimmer. Das Resort ist zwar optisch nicht das attraktivste, man kam sich zwischen Bungalows, Pool und Haupthaus etwas beengt vor, aber es liegt an einem der schönsten Strandabschnitte und der Preis von 25 $ war für hier sehr in Ordnung.

Das einzige Problem von Mui Ne ist der Wind, für Surfer sind die Verhältnisse hier ideal aber zum Sonnenbaden und für längere Strandspaziergänge bläst der Wind doch reichlich kräftig. Ansonsten ist der Strand aber wirklich sehr attraktiv, breit und kilometerlang. Wir frühstückten im Mango Restaurant, einem der wenigen nicht zu einem Resort gehörenden Lokale direkt am Strand. Hier gab es einfache vietnamesische und westliche Küche mit viel Seafood. Das Essen in Mui Ne ist im Gegensatz zur Unterkunft recht günstig. Ein ganzer gegrillter Grouper Fisch, sehr lecker, mit festem Fleisch kostete 60.000 Dong, Nudeln mit gemischten Seafood 25.000 Dong.

Nachmittags machten wir dann einen Ausflug zu der Hauptattraktion von Mui Ne, den großen orangefarbenden Sanddünen gut zehn Kilometer südlich von unserem Resort entlang der Küstenstraße. Die Dünen bieten großartige Fotomotive, etwas nervig sind nur die Kinder die sich auf alle Touristen stürzen um ihnen Plastikstücke zum Dünenrodeln anzubieten. Auch wenn der Strand je weiter östlich man fährt nicht mehr so attraktiv ist gibt es auch hier noch jede Menge weitere Resorts und die Bucht des Ortes Mui Ne selber mit seiner Fischereiflotte ist sehr pittoresk und ursprünglich.

Im sehr schönen, bequemen Moonfish Cafe und Restaurant bei Km 16 machten wir Pause für einen Nachmittagssnack. Dem schicken Ambiente entsprechend mit gemütlichen Sesseln und Divan gibt es hier recht teure Drinks und es wird versucht gehoben und kreativ vietnamesisch zu kochen. Das funktionierte bei dem Rindfleischcarpaccio mit Koriander und Chili-Fischsauce sehr gut (40.000 d), ging beim gegrillten Barracuda jedoch leider daneben. Der Fisch selber (45.000 d) war zwar einwandfrei aber die Soße, angeblich Ingwer-Zitronengras, war schlonzig und geschmacksneutral. Etwas kleine Portionen, aber ein wirklich schönes Lokal.

Da ich mich abends nicht sonderlich gut fühlte gingen wir in die Touristenfalle gegenüber von unserem Resort essen, das Smoke House. Authentische vietnamesische Küche konnte man hier wohl nicht erwarten aber bei frischem, gegrillten Seafood kann man glücklicherweise nicht viel falsch machen. Wir bekamen einen sehr schönen gegrillten, großen Red Snapper (120.000d) und dicke Muscheln für 30.000 Dong. Verdächtig allerdings, dass die ohnehin nicht sonderlich guten springrolls ohne Salat serviert wurden und Minze nicht einmal auf Nachfrage verfügbar war. Aber wirklich verübeln kann man den Leuten das hier eigentlich nicht, es wird ausschließlich für westliche Touristen gekocht und die bekommen eben die Gerichte so vorgesetzt wie sie es kennen und mögen, Authentizität ist hier nicht gefragt.

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gut 4-wöchige Radtour im Frühjahr 2006 - 2200km von Phnom Penh nach Hue mit Abstechern ins Mekong Delta, Phu Quoc und Mui Ne
Details:
Aufbruch: 03.03.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.04.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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