Fahrradtour Vietnam

Reisezeit: März / April 2006  |  von Andre Schoch

Auf Highway1 von Nha Trang nach Hué: Hué und Umgebung - Nachtzug nach Hanoi

30. Tag 1.4. 70 km

Wir fuhren zunächst morgens ein wenig durch die Straßen der äußeren Zitadelle, ein sehr ruhiger Teil der Stadt, beinahe mit Dorfatmosphäre. Außerdem boten sich häufig sehr schöne Blicke auf die Türme und Mauern der inneren Zitadelle, die allerdings Eintritt kostet. Am westlichen Graben gibt es ein wunderschön eingerichtetes einheimisches Café, das Mot Thong Saigon, wo wir einen Ca Phé Sua Dá zu uns nahmen

Wir verließen dann Hué entlang der schmalen idyllischen Landstraße die teilweise dem nördlichen Ufer das Perfume Rivers folgte, vorbei an der pittoresken Thien Mu Pagode. Wir fuhren zirka 15 Kilometer in diese Richtung, überquerten beim Dorf Tuan den Fluss und fuhren auf verschlungenen Wege vorbei an mehreren königlichen Gräbern zurück nach Hué. Auf eine nochmalige Besichtigung der Gräber verzichteten wir jedoch auf Grund der immer noch exorbitant hohen Eintrittspreise (5 $) für Ausländer. Das Fahrradfahren rund um Hué war jedoch sehr angenehm, oft auf kleinen, holprige Sträßchen durch schöne idyllische Landschaft. Die Orientierung fiel zwar auf Grund schlechten Kartenmaterials schwer, aber zurück nach Hué zu finden war durch Nachfrage nicht wirklich problematisch.

Zu Mittag bekamen wir im einfachen, einheimischen, aber sehr nett eingerichteten Restaurant Tan Long unser bestes Essen in Hué serviert. Das Lokal lag etwas außerhalb des Zentrums westlich des Bahnhofs an der südlichen Uferstraße und hatte nicht einmal eine englische Speisekarte, untypisch für so einen touristischen Ort wie Hué. Aber vielleicht war es gerade deshalb hier so günstig und lecker. Knusprige Nems (30.000d), authentisch mit Salat, Minze und Koriander serviert, ausgezeichneter Rindfleischsalat (30.000d), fein marinierter gegrillter Tintenfisch (30.000d) und zwei kleine gegrillte Welse (40.000d). Die große Flasche Huda kostete lediglich 6000d, ein wirklich empfehlenswertes, authentisches Lokal.

Nach dem Mittagessen machten wir noch eine kleine Exkursion zu einem sieben Kilometer südlich des Zentrums gelegenen Dorf, wo es eine überdachte alte Brücke gibt, architektonisch sehr verwandt mit der berühmten japanischen Brücke in Hoi An. Hier scheinen sich jedoch nicht allzu viele Touristen hin zu verirren, aber es ist ein lohnenswerter Trip auf einem schmalen Landsträßchen durch ländliche Idylle und die Brücke ist ein sehr hübsches Fotomotiv.

In strömendem Regen fuhren wir dann nachmittags zum Bahnhof, wo wir erfuhren dass unser Expresszug nach Hanoi kein Gepäckwagen für Fahrräder hat und diese deshalb erst mit dem nächsten Zug morgen transportiert werden könnten. Wenn sie denn tatsächlich auch ankommen ist das aber nicht weiter schlimm. Das Zugabteil in dem ich diese Zeilen schreibe ist nicht gerade luxuriös mit vier Betten in einem engen Abteil, die Bettwäsche ist nicht die sauberste und das Abendessen im Zug ist zwar im Preis inbegriffen, aber völlig ungenießbar. Ich spreche hier von der 1. Klasse Schlafwagen, kein Vergleich mit dem Komfort thailändischer Züge, sogar die Betten muss man selber beziehen. Für gut 20 Euro könnte man eigentlich ein wenig mehr erwarten.

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gut 4-wöchige Radtour im Frühjahr 2006 - 2200km von Phnom Penh nach Hue mit Abstechern ins Mekong Delta, Phu Quoc und Mui Ne
Details:
Aufbruch: 03.03.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.04.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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