Fahrradtour Vietnam

Reisezeit: März / April 2006  |  von Andre Schoch

Auf Highway1 von Nha Trang nach Hué: Ein Tag in Hoi An und Umgebung

27. Tag 29.3. 40km

Wir frühstückten zunächst im schönen Innenhof des Hai Scout Cafes in der Altstadt. Hier saß man bequem, es gab gute, für Hoi An recht günstige Fruit Shakes (12.000d) und sehr ordentliches Essen, größtenteils die üblichen Spezialitäten, zu fairen Preisen. Wir aßen White Rose (25.000d), im Bananenblatt gedämpftes Fischfilet (40.000d) und einen sehr leckeren Bananenblüten-Seafood-Salat (40.000d).

Die Umgebung von Hoi An ist hervorragend zum Fahrradfahren geeignet, die tiefste, ruhige Provinz beginnt sofort beim Verlassen der Stadt, schmale Sträßchen führen vorbei an kleinen Dörfern durch die grünen Reisfelder, und enden meist an einem Fluss oder einem Kanal. Auf diese Art und Weise kommt man zwar nie irgendwo an, aber es ist schönes gemütliches Fahren in ländlicher Idylle.

Zum endlos langen und breiten Cao Dai Strand sind es von Hoi An auch nur fünf Kilometer. Der Strand hat sich in den letzten Jahren aber dramatisch verändert. Damals gab es eine Handvoll einfacher, spottbilliger Seafood-Restaurants mit Liegestühlen auf dem Sand, und ich kann mich nicht erinnern, dass hier ein einziges großes Resort gestanden hätte. Inzwischen gibt es wohl ein Dutzend 4*Resorts, die einfachen Restaurants haben angebaut und ihre Preise verdreifacht, sodass sie jetzt teurer sind als die Lokale in der Altstadt, und ein Ende des Baubooms ist nicht in Sicht. Man muss aber auch sagen, dass der wunderschöne Strand hier immer noch reichlich Platz für weitere Resorts bietet. Ich frage mich nur wer all diese Zimmer und Restauranttische belegen soll, es gibt doch bereits jetzt eine Überkapazität und Hoi An ist nicht die Costa del Sol.

Nachdem wir auf dem Hinweg über Schleichwege, inklusive einer " Fährüberfahrt " in einem alten Ruderboot zum Strand gekommen waren, nahmen wir auf dem Rückweg die reguläre Straße, an der sich auf fünf Kilometern Länge bis nach Hoi An weitere Hotels, Resorts und vor allem auch sehr schöne Restaurants befinden. Das vielleicht schönste und gemütlichste von allen war das Son Café ungefähr auf halber Strecke zwischen Altstadt und Strand gelegen. Dies ist ein Ort wo sämtliche Indochina-Klischees zusammentreffen. Auf Stelzen über einem Kanal gebaut, stilvoll mit weißen Bambusmöbeln, Sofas und Sitzkissen eingerichtet, Blick auf eine idyllische Landschaft von Reisfeldern, Kokospalmen und Wasser. Dazu traditionelle Musik im Hintergrund. Und all dieses Flair, eigentlich purer Luxus, gab es fast für umsonst, denn sowohl die Getränke, als auch das Essen waren sehr preiswert. Die Speisekarte ist klein mit den üblichen westlichen Standards und Hoi An Spezialitäten - Son ist eigentlich eher Café-Bar als Restaurant - aber die White Roses (25.000d) und die special springrolls (39.000d) waren lecker und frische Fruchtshakes und Bier gab es für 10.000d.

Wir kamen erst nachmittags zurück ins Städtchen und gingen auf einen Drink und einen Snack ins Banana Leaf Café, eines der schönsten Cafes am Fluss, wo man schön sitzt, zu viel für die Getränke bezahlt und meist recht gut isst. Das marinierte Rindfleisch im Bananenblatt gegrillt (45.000d) hätte aber durchaus etwas besser gewürzt sein können oder mit einem Dip kommen, aber ich habe das Gefühl dass auch hier inzwischen häufig Kompromisse an den westlichen Gaumen gemacht werden, auch wenn überall mit " authentischer vietnamesischer Cuisine " geworben wird.

Zur Happy Hour gingen wir ins Treat's, eine der klassischen Altstadtbars, wo man sich in gemütlicher Atmosphäre für ein paar Euro betrinken kann. Die Cocktails (um 25.000d) und Longdrinks (25.000d für zwei) sind nicht nur wirklich gut, sondern auch sehr großzügig gemischt.

Zum Abendessen gingen wir noch einmal in die Mango Rooms, da wir letztes Mal nur die Vorspeisen probiert hatten und wissen wollten ob die Hauptgerichte genauso gut sind. Test bestanden, auch die kurz angebratenen, innen rohen Tunfischfilets mit Mangosalsa (125.000d) und die mit zartem gegrilltem Rindfleisch umhüllten Garnelen waren köstlich, die Mango Rooms sind das derzeit wohl beste Lokal der Stadt und die kreative Küche ist jeden Dong Wert. Wir wollten danach eigentlich noch eine Kleinigkeit nebenan im Cargo Club Essen, da dies eines der beliebtesten und angeblich auch eines der besten Restaurants der Stadt sein soll. Es ist ein wirklich schön eingerichtetes Lokal mit freundlichem Manager, zieht aber auf Grund seiner Größe auch viele Tourgruppen an. Leider hatten sie heute auf Grund ihrer Grillgepflogenheiten Probleme mit den lokalen Autoritäten und durften ihre BBQs nicht aufstellen. So etwas ist in Vietnam zwar absolut lächerlich, aber leider kommen solche Dinge anscheinend immer noch vor. Die Liberalisierung der Behörden ist noch lange nicht abgeschlossen. Wie auch immer, wir verzichteten auf ein Essen hier und gingen stattdessen ins Hoi An Hai San, ein nettes kleines Fischlokal an der Flusspromenade, gemanagt von einem schwedischen Chefkoch. Wir probierten allerdings nur seine asiatischen Kreationen und diese waren durchaus fein mit qualitativ hochwertigen Zutaten, was sich allerdings auch in den Preisen niederschlug, die etwas höher lagen als in den anderen Restaurants der Gegend. Wir hatten einen klassisch guten Thai Seafood Salat (65.000d), gegrillte Jakobsmuscheln (60.000d) und ein üppiges Seafood-Brochette mit dicken Garnelen, Tintenfisch und Muscheln (80.000d).

© Andre Schoch, 2006
Du bist hier : Startseite Asien Vietnam Ein Tag in Hoi An und Umgebung
Die Reise
 
Worum geht's?:
Gut 4-wöchige Radtour im Frühjahr 2006 - 2200km von Phnom Penh nach Hue mit Abstechern ins Mekong Delta, Phu Quoc und Mui Ne
Details:
Aufbruch: 03.03.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.04.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors