Fahrradtour Vietnam

Reisezeit: März / April 2006  |  von Andre Schoch

Saigon, das Mekong Delta und Phu Quoc: Sightseeing in Saigon

7. Tag 9.3.

Wir ließen das Fahrrad heute stehen und überließen das Treten anderen, schließlich wollten wir uns auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt konzentrieren, nicht aufs Überleben im Straßenverkehr. Wir gingen zunächst zum Frühstück auf eine Pho in den großartigen Ben Than Markt, hier gab es jede Menge lohnenswerte Fotomotive.

Danach machten wir einen langen Spaziergang durch das (für Saigon) ruhige und gemütliche District 3 bis zur Jade Emperor Pagode, eine der wohl pittoreskesten der zahlreichen hübschen Pagoden der Stadt. Im District 3 gibt es einige nette Cafes, wie das Café des Amis, die ebenfalls überwiegend reichere Einheimische zu bedienen scheinen, ein sehr nettes Viertel.

Von hier nahmen wir uns dann Cyclos (25.000 Dong pro Stunde) und ließen uns gemütlich durch den Verkehr schippern bis ins ehemalige Chinesenviertel Cholon, wo wir über den interessanten Markt liefen, und wieder zurück, vorbei an zahlreichen Pagoden und den typisch chinesischen Geschäftshäusern, die ästhetisch keinen besonderen Wert haben. Es war schön auf einem Fahrrad, oder besser gesagt vor einem Fahrrad zu sitzen und nichts tun zu müssen.

Wir ließen uns dann am Restaurant An Ngong absetzen wo wir unseren Mittagstisch zu uns nahmen. Dies ist nicht nur eines der bekanntesten und beliebtesten Lokale der Stadt, sondern auch eines der schönsten, auf zwei Etagen in einer herrlichen renovierten Kolonialvilla, das Essen wird unten in Garküchen Art sichtbar zubereitet. Das Publikum ist absolut bunt gemischt, Einheimische jung und alt, Luxus-und Budgettouristen, ebenso eklektisch könnte man das Lokal selber beschreiben. Edles Ambiente, simple Bestuhlung, raffinierte, deliziöse Küche, billige Preise. Wir aßen wiederum nur Kleinigkeiten um möglichst viele verschiedene Restaurants und Gerichte auszuprobieren. Garnelen in Kokos-Sauce (Tom Hap nuoc Dua, 60.000 d), kalter Rindfleischsalat auf Prawncrackers (Goi Bo, 40.000 d) und Muschel-Koriander-Salat (Go So Huyet, 40.000 d). Und ja, es schmeckte so gut wie es sich anhört.

Nachmittags erforschten wir dann das Zentrum noch einmal bei Tageslicht zu Fuß, Saigon ist eine wirklich besondere Stadt, nicht schön, nicht unattraktiv, es ist keine Stadt in die man sich sofort verlieben würde, aber so voller Leben und Genüsse, dass man sich irgendwie zu ihr hingezogen fühlen muss, obwohl sie nichts anheimelndes bieten kann, anders als etwa Bangkok oder Hanoi. Wir fanden einen Straßenstand mit deliziösen, günstigen Fruchtsäften auf der Nguyen Thai Binh, der frische Erdbeersaft (7000d) hier war ein Gedicht, ebenso der Duriansaft (9000d).

Ein Aperitif nahmen wir im Café Latin zu uns, hier gab es zwar gute Cocktails (65.000 d) und bequeme Sofas, aber es ist ansonsten ein typischer Expat-Hangout, gesalzene Preise, keine Locals und zu viele Bildschirme mit ödem Sports TV an den Wänden.

Um in das Lokal zu gelangen, das ich fürs Abendessen ausgesucht hatte mussten wir wieder ins District 3 zurück, es war ein ziemlich langer Trek die D Pasteur hinauf, weitab vom Schuss, aber in dieser Gegend gibt es eine recht große Anzahl sehr nett aussehender Open-Air Lokale, die fast nur von Einheimischen frequentiert werden. Ich hatte das Huong Dong ausgesucht weil es bekannt ist für nicht alltägliche Fleischgerichte, am Eingang auf dem Grill wurde man direkt von einem Leguan begrüßt. Dennoch waren die Standards, die hier qualitativ außerordentlich gut zubereitet wurden, die eigentlichen Highlights. Sowohl die geröstete Taube (45.000 Dong) als auch die gegrillte Feldmaus (50.000 d) waren zwar gut, aber der absolute Hit waren die sesam-umhüllten springrolls nach Art des Hauses (60.000 d) und der rohe Fisch in Reispapierwickeln (90.000 d). Die Preise sind für Saigon zwar gehoben, aber auch hier zahlten wir mit Getränken für die vier Gerichte gerade mal 15 Euro zu zweit, unser teuerstes Essen bisher.

© Andre Schoch, 2006
Du bist hier : Startseite Asien Vietnam Sightseeing in Saigon
Die Reise
 
Worum geht's?:
Gut 4-wöchige Radtour im Frühjahr 2006 - 2200km von Phnom Penh nach Hue mit Abstechern ins Mekong Delta, Phu Quoc und Mui Ne
Details:
Aufbruch: 03.03.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.04.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors