Ein kölsches Mädsche unter Schweizern

Reisezeit: März - Juli 2007  |  von Janine Gruschwitz

Abschiedsstimmung

Nach länger Pause melde ich mich nun auch an dieser Stelle mal wieder mit privaten Infos aus meinem kleinen Neuchâtel, um so langsam aber sicher den Countdown einzuleiten: nur noch 13 Tage dann trete ich schon die Heimreise an - incroyable! Wie sagt man so schön: Sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge , denn einerseits freue ich mich nach so langer Zeit auch wieder auf alle meine Lieben zuhause und auf mein Kölle *alaaf*, andererseits waren die 4 Monate hier wirklich wunderschön und definitiv unvergesslich...ein ganz komisches Gefühl bald wieder meine Koffer packen und allen neuen Freunde "Ciao" sagen zu müssen! Kann das gar nicht wirklich in Worte fassen...und versuche es daher auch gar nicht weiter
Das einzig Gute ist, dass wir bisher eigentlich noch keine Zeit für übertriebende Abschiedsstimmung hatten, da unsere To-Do-Liste noch viele viele offene Punkte für uns bereithielt...von denen jedoch mittlerweile schon eine ganze Menge abgehakt sind

Angefangen haben wir mit dem letzten, noch nicht gesehenen Museum, genauer gesagt mit dem Latènium, einem toll angelegten Archäologie-Park und -museum Richtung Hauterive. Also, ab aufs Velo und hin War ein echt interessanter Tag und eine kleine Reise in die Vergangenheit, angefangen mit dem Mittelalter, über die Besetzung durch die Römer, das Zeitalter der Schifffahrt, die Eisenzeit der Kelten, bis hin zu den Anfängen der Menschheit und der großen Eiszeit in der Schweiz - echt beeindruckend!

Startschuss für Tuomas und Rasmus

Startschuss für Tuomas und Rasmus

Angekommen

Angekommen

Wir lauschen ganz gespannt

Wir lauschen ganz gespannt

Der Mensch der Neuzeit

Der Mensch der Neuzeit

Ein schöner Tag geht zuende...

Ein schöner Tag geht zuende...

Zwischenzeitlich habe ich dann auch ausnahmsweise mal etwas gelernt...ja wirklich! Habe nämlich ganz freiwillig - die Betonung liegt an dieser Stelle auf "freiwillig" - die Klausur im Französisch-Kurs mit geschrieben und glorreich mit einer 5 ½ bestanden... Für alle, die sich jetzt grad schon darüber gefreut haben, dass ich endlich auch mal eine schlechte Note bekommen habe: in der Schweiz ist ja alles etwas anders und daher die 6 die beste Note

Das war es aber dann auch schon wieder mit fleißig sein, denn als ich von der Klausur heim kam, haben meine beiden lieben Mitbewohner schon mit dem Essen auf mich gewartet. Es war nämlich das erste und leider auch letzte gemeinsame WG-Kochen angesagt *freu* Welches wohl bemerkt auch schon ungefähr 3 Wochen im Vorfeld unter Zuhilfenahme sämtlicher Kalender sorgfältigst geplant werden musste... Jedenfalls war es ein voller Erfolg! Es gab Pasta Carbonara alla Francesco, Raclette mit Schweizer Käse und mehr oder weniger niveauvolle Gespräche auf Französisch Fast schon ein bisschen wie Abscheid *schnief* Aber zum Glück bleiben die beiden ja noch 1-2 Jahre in Neuchâtel und ein freies Bettchen wurde mir auch schon zugesichert

Mitten in den Vorbereitungen

Mitten in den Vorbereitungen

*smile*

*smile*

Nächster Punkt auf unserer Liste: Zürich...wozu ihr ja schon einen ausführlichen Bericht zu lesen bekommen habt. Daher weiter im Plan:
Dank des absolut unbeständigen Wetters momentan - ja, in der Tat, es regnet auch hier mal - blieb uns an einem total verregneten Nachmittag leider nichts anderes übrig, als auch einmal das Neuchâteler Kino auszutesten: Fluch der Karibik 3! Allerdings sicherheitshalber im Original (man will die Piratenwitze ja schließlich auch verstehen!) mit deutschen und französischen Untertiteln - die Schweiz macht's möglich Mensch, das war echt toll mal wieder einen richtigen Film zu sehen!

Auch so ein Ereignis muss fotographisch festgehalten werden

Auch so ein Ereignis muss fotographisch festgehalten werden

Letzten Mittwoch, an unserem freien Tag, war dann eigentlich die schon so oft verschobene Schiffstour geplant...aber irgendwie müssen wir doch glatt den Plan falsch interpretiert haben, denn das Schiff fuhr leider nicht, wann wir fahren wollten Haben allerdings das Beste aus dieser kleinen Panne gemacht, die Tour wieder einmal verschoben (auch wenn uns langsam die Zeit wegläuft...) und den ganzen Tag bei schönstem Sommerwetter am See verbracht - inklusive Schwimmen im selbigen *juchu* Am Anfang zwar ein bisschen frisch, aber wenn man einmal drin ist, richtig schön und erfrischend...vor allem mit tollem Blick auf das grüne Ufer und unser Städtchen Verständlicherweise gibt es leider keine Beweisfotos, weil keine wasserfeste Digi-Cam... Trotzdem war der Tag ein echtes Highlight - fast wie Urlaub

Tags drauf war die Abschiedsstimmung dann wirklich zum Greifen nah, denn der letzte Unitag war da...eigentlich zuhause immer ein Moment des Hochgefühls, hier aber irgendwie echt merkwürdig und fast schon ein bisschen traurig. Schließlich waren die Kurse echt nicht schlecht, die Leute nett und sowieso alles mit einem Hauch von Schweizer Gemütlichkeit versehen. Könnte man sich dran gewöhnen...vor allem wenn einem zu hause der Endspurt erwartet Bonn, ich komme wieder!

Freitag stand dank unserer beiden New Yorker Boys überraschenderweise noch ein Abend in unserer internationalen Kochreihe an...und es gab nicht - wie irgendwie erwartet - Pommes und Burger, sondern gefülltes Hühnchen alla Thanks Giving, selbstgemachtes Kartoffel-Püree, ganz viel Gemüse und amerikanisches Bier - kurzer Einschub: Kölsch schmeckt definitiv besser! - das konnte sich echt sehen lassen! Außerdem war es auch so noch mal ein schöner gemeinsamer Abend, bevor Brian bereits am 20. als erster von uns hier seine Zelte wieder abbricht

Vorspeise

Vorspeise

Mareike, Tuomas, Francesca und Brian

Mareike, Tuomas, Francesca und Brian

*lecker*

*lecker*

Daniele *töröö*

Daniele *töröö*

Serena und Cristina

Serena und Cristina

Hmmm, schon fast vorbei

Hmmm, schon fast vorbei

Zufrieden

Zufrieden

Lustige Foto-Spiele

Lustige Foto-Spiele

Na ja, der Rest des Wochenendes stand dann auch wieder ganz im Zeichen von offene-Punkte-auf-unserer-Liste-abhaken...und da stand ganz weit oben noch das harmlos klingende Wörtchen "Wandern"...harmlos? Bei weitem nicht! Das müsste ich ja eigentlich schon aus der letzten Tour durch diese gigantische Schlucht - an dieser Stelle reiche ich nun auch endlich mal den Namen nach: Gorges de l'Areuse - gelernt haben... Diesmal haben wir uns sogar - mit männlicher Unterstützung von Tuomas - an eine als schwierig gekennzeichnete Strecke getraut. Vielleicht aber auch besser, dass wir das erst im Zug dorthin bemerkt haben, sonst hätten wir eventuell doch noch gekniffen So ging das natürlich nicht mehr und wir haben uns auf gemacht, den Berg zu bezwingen - mit Erfolg! Sind gute 5 Stunden mehr gekraxelt als gewandert, aber wurden mit einem unglaublichen Blick auf das hier sehr bekannte Creux-du-Van, eine von der Natur zu einer Art gigantischem Amphitheater geformter Felswand, belohnt. Für diesen Anblick hat sich sogar der Muskelkater mehr als gelohnt! Genrell gilt in solchen Fällen aber wohl: Bilder sagen mehr als tausend Worte...oder besser noch: selber hinfahren

VOR dem Aufstieg

VOR dem Aufstieg

*lecker* ...wenn auch etwas klein

*lecker* ...wenn auch etwas klein

Hoch hinaus...

Hoch hinaus...

...und total geschafft vom Aufstieg

...und total geschafft vom Aufstieg

Aber es hat sich gelohnt!

Aber es hat sich gelohnt!

Mensch vor Abgrund

Mensch vor Abgrund

Und als wäre mein armer kleiner Körper nach dieser "Tortur" nicht schon genug geschafft, hieß es dann gestern: Großputztag in der WG! Können ja schließlich unseren Nachmietern keine dreckige Wohnung überlassen... Also, haben wir 3 Hübschen über 3 Stunden den Putzlappen geschwungen! Mit dem Ergebnis, dass es nachher irgendwie fast so aussah wie vorher Aber der gute Wille zählt! ...und ein paar Staubmäuse sind uns schon zum Opfer gefallen! Außerdem war das wohl der bisher einzige Tag, an dem wir mal gemeinsam beim Frühstück saßen, uns so lange gleichzeitig in der WG aufgehalten und später noch zusammen Kaffee getrunken haben...hat ja auch was für sich

Und nach so viel Anstrengungen am Wochenende hatten wir uns gestern dann auch wirklich einen gemütlichen Abend verdient...mit selbst gemachter Pizza und Brioche bei Tuomas, unserem finnischen Meisterkoch! Boah, war das lecker...und viel...haben jeder noch ne halbe Pizza und ganz viele kleine Kuchen als Wegproviant mitbekommen

So, nun aber wieder genug von mir...muss nämlich jetzt ganz dringend das gute Wetter nutzen und an den See - sorry

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erasmus machts möglich: Schweizer Gelassenheit, französische Sprache und kölsche Lebenslust treffen aufeinander - c'est la vie!
Details:
Aufbruch: 05.03.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 02.07.2007
Reiseziele: Schweiz
Italien
Zürich
Der Autor
 
Janine Gruschwitz berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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