Venezuela zum Abgewöhnen

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Gerald Heil

Flug nach Merida

30.09.07

Flug nach Merida und Gleitschirmflug, 1. Dämpfer

Fritz holt uns (charmant wie am Vortag) immerhin pünktlich ab und bringt uns zum nationalen Flughafen. Ein Trinkgeld hat er wohl selbst nicht erwartet (und sich schon am Vortag selbst erwirtschaftet). Beim Einchecken sehen wir, dass er sich ein Strafmandat wegen Falschparkens eingefangen hat (in Form eines riesigen Aufklebers auf der Windschutzscheibe, welcher sich nur sehr schwer ablösen lässt). Kein Mitleid...
So, jetzt aber erstmal in die Anden nach Merida.
Erst Flughafensteuer bezahlen (geht hier immer an einem Extra-Schalter). Das Abflug-Gate ist schnell gefunden, aber auf dem Bildschirm steht nichts von Merida, nur ein ganz anderer Ort. Auf Nachfrage: "Ja, ist schon richtig, Flugzeug kommt gleich". 15 Minuten nach der geplanten Abflugzeit die erste Unruhe: "Ist das wirklich das richtige Gate?" "Ja, nur noch ein Momentito." Der Flieger sollte schon pünktlich losgehen, weil wir für den Nachmittag noch einen Gleitschirmflug gebucht haben. Endlich kommt ein Flughafenbus, alle Leute ´rein. Dann noch etwas Telefonieren der auch eingestiegenen Bodenstewardess, etwa 20 Minuten ´rumsitzen und schon dürfen wir wieder aussteigen und in die Wartehalle zurück. Flugzeug kaputt, aber dauert nur ein Momentito. Nach ca. 30 Minuten wieder in den Bus und tatsächlich fährt er nun zur wartenden Beechcraft 1900. Die hat zwar sicher auch schon bessere Tage gesehen, aber der Flug nach Merida verläuft unproblematisch mit einem sehr schönen Anflug auf den dortigen Flughafen. Auf dem Flug ist meine Cola-Dose im Handgepäck geplatzt. Wie das möglich war, ist mir heute noch ein Rätsel, aber der Rucksackinhalt ist versaut (der Rucksack selbst natürlich auch, aber der wurde noch viel dreckiger).
Kai empfängt uns und fragt, ob wir gleich oder erst am Donnerstag zum Gleitschirmfliegen wollen. Was??? Am Donnerstag ist doch der Ausflug mit der höchsten Seilbahn der Welt geplant. Der Hauptgrund, weshalb wir extra hierher geflogen sind!!!
"Ach, das wisst ihr noch gar nicht? Die Seilbahn ist doch seit 10 Tagen außer Betrieb. Wann sie wieder fährt, weiß keiner!!!"
Erstmal Entsetzen... So ein Mist, warum hat uns das der Ronnie nicht gemailt? Der hat doch sogar gemailt, dass die Tickets besorgt werden. Später eruhren wir, dass die Seilbahn wohl auf- und zumacht wie sie will und eine Fahrt damit reine Glücksache ist.
Damit das nicht auch noch wegen eventuellem Schlechtwetter am Donnerstag zum Opfer fällt, machen wir trotz der jetzt miesen Stimmung gleich den Gleitschirm-Tandemflug.
Also zur Flugschule, von dort ca. 1 Stunde in einem alten Jeep auf einen Berg außerhalb Meridas. Nach einer ultrakurzen Einweisung:
"Jetzt lauf´ los bis Deine Füße keinen Boden mehr spüren!" fliegen wir schon...

Ein wirklich ganz, ganz tolles Erlebnis, lautlos am Rande der Anden entlang zu schweben. Es war unser allererster Gleitschirmflug, aber wir fühlten uns keinen Augenblick unsicher und genossen den Flug (ca. 45 Minuten) bis zur problemlosen Landung. Danach Rückfahrt nach Merida und Weiterfahrt mit dem Taxi zur Posada bei Tabay ca. 45 Minuten außerhalb Meridas.
Die Posada namens Casa Vieja ist ganz in Ordnung mit kleinem Garten, aber sehr rustikal. Nette Besitzer, was soll's, zum Schlafen ist es schon ok. Wenn nur das Kindergeschrei jeden Morgen nicht so schrill wäre. Erst später merken wir, dass für diese Geräusche die beiden Papageien im Garten verantwortlich sind. Unglaublich, wie echt die beiden Racker auch andere Geräusche nachmachen können.
Ein, zwei (Mini-) Bierchen namens POLAR (Flascheninhalt 200cl), morgen soll die 3-tägige Llanos-Tour starten.

© Gerald Heil, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4-Wochen-Reise durch Venezuela im Oktober 2007 mit Touren zum Salto Angel, Grand Sabana, Los Llanos, Rio Kaura, Merida, Carupano
Details:
Aufbruch: 29.09.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.10.2007
Reiseziele: Venezuela
Der Autor
 
Gerald Heil berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.