Venezuela zum Abgewöhnen

04.10.07

Warme Thermen und Merida

Heute wäre eigentlich Seilbahntag.
Das Wetter verhöhnt uns mit Sonnenschein und bester Sicht. Das wäre ein Traumtag auf dem Gipfel geworden, aber...(warum die Bahn zur Zeit nicht fährt, weiß angeblich keiner).
Also gut, besuchen wir wenigstens die Thermen von Tabay und nutzen den Tag ein wenig zur Erholung vom Autofahren der letzten Tage.
Eine kurze Busfahrt in den Ort, dann muss man mit einem speziellen Jeep-Taxi einen kurzen, aber sehr steilen Weg auf einen Hügel zurücklegen.
Von hier hat man eine tolle Sicht auf den in der Sonne liegenden Gletscher.
Die Therme ist eine sehr rustikale Anlage mit einem ca. 60 cm tiefen Hauptbecken und einer 2-3 qm großen "Sauna", die beide über ca. 55 Grad warmes Wasser "beheizt" werden. Man reibt sich zwischendurch noch komplett mit einer Schlammpackung ein. Naja, wenn´s schön macht...

Trotzdem eigentlich alles von einem gewissen Charme, wenn nur die Polka-Merengue-Musik nicht so arg laut plärren würde und die große skandinavische Reisegruppe nicht gerade jetzt hier wäre. Den Abhang darf man auch nicht so genau hinuntersehen; da wird der Picknick-Müll entsorgt.
Nach 2,5 Stunden fahren wir nach dem Abstieg von Tabay aus weiter nach Merida, von dem wir bisher nicht viel sahen. Für südamerikanische Verhältnisse ein "ruhige" Universitätsstadt. Trotzdem empfinden wir es als ganz schön trubelig mit den alten Ami-Schlitten, die sich durch die engen Einbahnstrassen kämpfen und vielen Menschen auf den Strassen. Mist, die vielgerühmte Eisdiele mit dem Guinness-Buch-Eintrag für die meisten Sorten hat natürlich auch den Oktober über geschlossen. Uns reicht es, nachdem wir ein wenig herumgeschlendert sind, etwas eingekauft haben und auch unsere netten Tandempiloten nochmals besuchten. Abendessen wollen wir in dem ruhigeren Tabay, wo wir dann auch eine akzeptable Pizzeria finden.
Danach ab in die Posada, zwei Bier mit 2 netten Schweizer Touristinnen. Sie erzählen uns, dass sie vor ein paar Tagen in Maracaibo, mit offenen Autofenstern vor einer roten Ampel stehend, von 3 Männern überfallen wurden. Zum Glück ist aber nichts weiter passiert.