Reise durch Botswana, Namibia und Südafrika

Reisezeit: Juli / August 2003  |  von Karl Martin Mutter

Khorixas - Swakopmund, 2003-08-08

Khorixas - Swakopmund 407 km

Wir verließen die "Gowati Lodge" und Khorixas nach dem Frühstück. Dass man zu uns beim Bezahlen und Auschecken besonders freundlich war konnte man nicht gerade behaupten. Aber wir hatten gut geschlafen und gut gefrühstückt. Was will man mehr.
An der Tankstelle wurde erneut der Durst des Autos gestillt. Auch für die Insassen wurde gesorgt. Cola, Cola light, Fanta, Wasser und Kekse. Bis zum Abendessen in Swakopmund würden wir damit durchhalten.
Die erste Zeit auf der C 35, selbstverständlich ungeteert, in Richtung Brandberg, mit dem höchsten Berg von Namibia, dem 2.573 m hohen Königstein, fuhr ich. Leider herrschte im Bereich des Brandberg-Massivs eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Die Aufnahmen gaben nichts her. Es war mehr Nebel als Berg zu sehen. Auf die 1-stündige Wanderung zur "White Lady", einer 40 cm hohen Figur mit glattem, hellem Haar, verzichteten wir.
KM bettelte wieder so lange, bis er die 20 km zurück bis an die C 35 fahren durfte. Dort übernahm Susi das Steuer und ich döste auf dem Beifahrersitz so vor mir her. Die Landschaft bot hier nicht allzu viel. Die Lichtverhältnisse waren zum ersten Mal in diesem Urlaub als schlecht zu bezeichnen. Wir näherten uns der Küste, mit dem kalten, den Nebel verursachenden Benguelastrom.

Ich weiß nicht mehr wo ich mit meinen Gedanken gerade war, als von rechts hinten ertönte:
"Du Papa, ich sag's besser gleich. Ich habe alle Bilder auf dem Chip gelöscht".
Der dritte Chip, mit etwa 160 Bilder, ab dem Fort Namutoni, d.h. mit ca. 80 % aller Bilder aus Namibia waren durch seine Spielerei im Menu der Kamera unwiderruflich durch das Formatieren der Speicherkarte gelöscht.
Meine Löwin, gelöscht, weg, nie mehr kann ich die Bilder von ihr anschauen.
Die Sonnenuntergänge, aufgenommen auf dem Wachturm des Fort Namutoni, die Tieraufnahmen im Etosha Park, insbesondere die 2 Begegnungen mit den Löwen. Die Tüpfelhyänen, und, und, und.
Die Fingerklippe und die Landschaftsaufnahmen bei der Fahrt durch das Tal des Ugab mit den stimmungsvollen Lichtverhältnissen.
Die Aufnahmen von gestern, von den Felszeichnungen in Twyfelfontein, dem versteinerten Wald und dem verbrannten Berg sowie den Orgelpfeifen.
Alles weg.
Über die weitere Fahrt gibt es nicht viel zu berichten. Im Auto herrschte absolute Stille, Totenstille.
Die Landschaft um uns herum bot weiterhin nichts, aber wer wollte jetzt schon fotografieren, wobei wir zwar den Vorteil hatten, dass auf dem Chip nun wieder reichlich Platz vorhanden war.

Auf der "1930", über Uis Myn, näherten wir uns der Spitzkoppe, eigentlich ein schönes Motiv. Aber das "Matterhorn Afrikas" lag im Dunst und im Nebel. Die Umgebung hatte sich unserer Stimmung angepasst.

Mit dem Erreichen der B 2 hatten wir wieder eine geteerte Straße unter uns. Nun wechselte die Fahrtrichtung. Von Süd auf Süd-West in Richtung Swakopmund, dem Badeort von Namibia. Die Landschaft um uns herum, karg und wüstenhaft. Sand und Steine. Dazu kam noch eine Wetterverschlechterung. Alles passte zu meiner Stimmung. War der bislang wunderschöne Urlaub wegen dieser Dummheit von Karl Martin gelaufen?
Kurz vor Swakopmund übergab Susi das Lenkrad wieder an mich. In meiner Verfassung sollte ich nun durch die Stadt fahren und ein Zimmer, bzw. ein Hotel suchen.
Zuerst erkundeten wir die Stadt bei einer kleinen Rundfahrt. Die "Kaiser Wilhelm Straße" hinunter, bis an den Atlantik. Seit kurzem hat auch hier in Swakopmund die neue Zeit Einzug gehalten. Die Hauptstraße wurde umbenannt, nun zieren Straßenschilder mir "Sam Nuomo Avenue" die Kreuzungen. Nur noch auf verschiedenen Häusern stand der historische Name aus der Zeit von "Deutsch-Südwest".
Am Atlantik unternahmen wir einen ersten kurzen Spaziergang. Die eine oder andere zwielichtige Gestalt die sich hier herum trieb gab dem Reiseführer Recht, der diesen landschaftlich zwar schönen Bereich als nicht unbedingt empfehlenswert für Touristen beschrieb.
Wir stiegen wieder in unseren Nissan ein und fuhren zurück in das Stadtzentrum. Linkerhand tauchte das Hotel "Eberwein" auf.
Das Hotel "Eberwein" war mir bereits aus dem Internet bekannt. Etwas teuer zwar, aber sehr schön. Für eine Nacht bekamen wir 2 Doppelzimmer. Gepäck ins Hotel tragen, bzw. tragen lassen. Dort packten wir die benötigten Sachen aus und benutzten die Dusche erstmal ausgiebig.
"La Marquise" war ein auf "französisch" getrimmtes Lokal in dem Kleinigkeiten zum Essen angeboten wurden: Gerade das Richtige für uns um etwas zu Essen und um zu verhindern, dass wir uns den Magen ausschließlich mit Keksen und sonstigen Süßigkeiten voll stopfen.
Wir bestellten drei Crepe und einen Toast, die Preise waren sensationell.
Ein kleines Mittagessen für 4 Personen einschließlich der Getränke für 12 € und 54 Cent.
Um 16 Uhr bat ich meinen Sohn zu einem Spaziergang. Wenn ich uns den restlichen Urlaub nicht versauen wollte, dann musste die Dummheit mit dem Löschen der Bilder besprochen werden.
An der Bar im "Hansa-Brauhaus", bei einem Pils und einer Fanta besprachen und bereinigten wir die Angelegenheit.
Die Getränkepreise waren so günstig, dass ich im ersten Moment dachte der Wirt hat die Hälfte der Getränke vergessen.
Auch in Namibia war ein kein Problem mit der EC Karte Bargeld an einem der Automaten zu beziehen. Bereits der 2. Versuch klappte.

Auf dem Rückweg reservierten wir noch 4 Plätze fürs Abendessen in "Erich's Restaurant"

Susi und ich vertilgten eine riesige Fischplatte für 2 Personen. KM erfreute sich an einem heimischen Wild. Katharina blieb trotz aller Verlockungen bei ihrem vegetarischen Essen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Johannesburg über Maun ins Okavangodelta, Moremi NP, Namibia, Etosha NP, Windhoek, Swakopmund, Sossusvlei, Cape Town, Cape of Good Hope, Cap Agulhas, Garden Route, Johannesburg
Details:
Aufbruch: 23.07.2003
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.08.2003
Reiseziele: Südafrika
Botsuana
Namibia
Der Autor
 
Karl Martin Mutter berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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