Mystisches Indien - Andre´s Experiences (Febr./März2009)

Reisezeit: Februar / März 2009  |  von André Kartheuser

Karnataka - Neue Orte Gokarna und Hampi: Zwischenstop Benaujim Goa

Benaujim, Goa, Sa,14.02.2009 20.45 Uhr

Es freut mich wirklich zu sehen, dass mein Reisebericht fleissig gelesen wird und Ihr damit an meinem Erlebnissen teilhabt.

Bin gestern wieder ueber den Huegel an den Kudle-Beach zurueck gekrakselt; anders kann ich diese Strapaze bei 30 Grad im Schatten und steilen Anstiegen nicht titulieren. Dort angekommen nahm ich ein Bad im Meer und genoss mal wieder, wie eigentlich jeden Tag hier, den Sonnenuntergang.

Als es dunkel zu werden drohte, habe ich mich dann doch in unsere abenteuerliche Dusche im Resourt getraut. Denn es ist mit dem Licht dort nicht ganz so einfach. Die Duschen werden des Nachts nicht direkt beleuchtet und im Dunkeln mit anderen Tieren zu duschen stelle ich mir auch nicht wirklich spannend vor. Diese Dusche befindet sich dierkt unter einer Kokospalme, deren Nuesse zur Zeit reif sind und pro Tag etwa 2 bis 3 davon runterkommen. Ihr koennt Euch sicher vorstellen, wie schnell ich diese Dusche hinter mich gebracht habe. Es war auch recht lustig, da die aus Palmwaenden bestehenden Waende zu niedrig waren und ich beim Duschen mit dem Kopf raus schauen konnte.

Mit Andi und Doreen bin ich eine leckeres Tali essen gegangen und da es recht windig war, gab es diesen Abend keine Lagerfeuer am Strand. So ging dieser Abend recht beschaulich zu Ende.

Heute Morgen bin ich schon um 6 Uhr Morgens aufgestanden und meinen Rucksack gepackt. Gegen halb sieben bin ich puenktlich zu Sonnenaufgang ueber den anderen Huegel zum Om-Beach gelaufen. Dieser Strand hat die Form eines Om's, was im Hinduismus die Bedeutung von ganzheitlicher Erleuchtung verkoerpert.

Oben am Huegel angekommen hat mich ein Hund begruesst, der dann den ganzen Weg zum Beach (etwa 30 Min) nicht mehr von meiner Seite wich. Es war einfach traumhaft diesen jungen Tag zu erleben und wie die aufgehende Sonne diese malerische Umgebung wachkuesst. Neben einem Pfau habe ich jede Menge Voegel und Zwerghoernchen gesehen. Die Geraeuschkulisse ist gerade am fruehen Morgen unglaublich anmutend. Tja ich kann nur sagen: irgend etwas strahlt dieser Ort schon aus - vielleicht doch etwas Mystik...

Nach der Rueckkehr vom Om-Beach habe ich mir ein Fruehstueck am Strand gegoennt und nach Verabschiedung von Andi und Doreen eine Rikscha zum Bahnhof in Gokarna genommen. Die Zugfahrt ging doch deutlich schneller als die letzte Busfahrt und war mit 21 Rs bis nach Margoa auch noch guenstiger.

Da ich keine Lust hatte nun einen halben Tag in Margao zu verbringen liess ich mich zum nur 11 km entfernten Benaujim-Beach kutschieren. Dort wohne ich nun fuer eine Nacht im "Libra Cottage" fuer 300 Rs. Habe gerade mal wieder den Komfort eines westlich eingerichteten Bades genossen.

War heute am Strand und habe ausgiebig Sonne getankt. Dieser Strand ist wirklich schoen, nur gibts hier meines Erachtens keine Backpacker mehr. Bin selbst schliesslich auch nur hier, weil ich morgen von Margao aus das Zugticket nach Hampi gebucht habe. Ueberall wird mehrstoeckig gebaut, am Strand gibts einige Restaurants mit westlicher Musik und der Ort selbst wirkt auf mich nicht mehr wirklich indisch. Die touristische Infrastruktur gleicht der spanischer Massentourismusorte. Entsprechend faellt auch das gerade mich umgebende Publikum aus. Nichtsdestotrotz ziehe ich morgen weiter, aber ich war heute bei der Ankunft doch etwas geschockt, wie unterschiedlich doch die einzelnen Straende in Goa sich entwickeln. Im Loose hab ich gelesen, dass vor 20 Jahren hier in diesem ehemaligem Fischerdorf noch die Hippis nackt baden gingen und wilde Parties feierten. Beim heuitigen Erscheinungsbild ist dies kaum vorstellbar.

Es ist wirklich schade, denn diesen Ort umgeben viel saftig gruene Reisfelder und der Strand ist wirklich schoen. Was auch auffaellt, dass hier viele wohlhabendere Inder urlauben. Bisher sind mir doch eher sehr aermlich erscheinende aber doch sehr liebreizende Menschen begegnet und so wurde mir heute eine weitere Seite dieser Gesellschaft bewusst.

Im Zug heute sassen zum Beispiel ein Vater mit seinen zwei kleinen Kindern neben mir. Die Beiden Kinder schliefen die ganze Zeite und das Eine von Beiden hatte seinen Kopf auf meinen Arm gelegt; das war wirklich allerliebst. Muss auch wirklich gestehn, dass ich hier richtig gern Zug fahre. Man sitzt unter hunderten von Indern im Abteil und oftmals bin ich der einzige Westler. Gern stehe ich auch direkt an der offenen Tuer und lasse diese subtropische Landschaft an mir vorbei ziehen. In solchen Momenten kommt das von mir so geliebte Freiheitsgefuehl und das Interesse an dem unbekanntem Fremden in der Ferne zum Tragen.

So mit diesen doch etwas philosophisch angehauchten Worten moechte ich diesen kurzen Bericht abrunden und freue mich jetzt auf mein Kingfischer-Bierchen bevor es dann ins Bett geht. Schliesslich muss mich morgen um 7 Uhr meine Reise in den Ruinenstadt und heiligen Ort Hampi starten.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist mal wieder soweit; das Reisefieber hat mich gepackt und seit 2 Tagen sind die Flüge nach Indien gebucht. Am 03.Februar gehts mit der FinnAir über Helsinki nach Mumbai. Habe mich von meinem letztem Reisebegleiter Beo in Thailand von einem Trip nach Indien überzeugen lassen und plane jetzt meine Reiseroute. Nun sind es noch 79 Tage bis zum Abflug in Berlin Tegel.
Details:
Aufbruch: 03.02.2009
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 12.03.2009
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
André Kartheuser berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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