Sumatra,Java,Bali,Lombok

Reisezeit: Februar / März 2011  |  von Ruediger Metternich

Java: Die Horrorfahrt zum Ijen-Massiv

In Pobolinggo entscheiden wir uns spontan, doch noch ins Ijen-Massiv zu fahren und nicht direkt nach Bali...keine wirklich gute Idee. Der Fahrer war das Grauen, mit der Vokuhila-Frisur waer ich vielleicht auch lebensmuede aber muss man sechs ahnungslose Touris mit da rein ziehen? Das letzte Stueck des Weges war eigentlich kein Weg sondern ein Pfad durch den (uebrigens sehr schoenen) Dschungel mit so vielen knietiefen Loechern, dass wir zwischendurch dachten, wir muessten alle aussteigen und anschieben, was wir spaeter bei einem vollbeladenen Motorradfahrer auch machen mussten, der immer weiter zurueckrutschte. Die Kroenung oben war dann aber tatsaechlich das Arabica Homestay, mitten in einer Kaffeeplantage (nee, nix schoene Felder, nur Fabrikgebaeude) mit nettem Garten drumrum und von innen mit dem Charme einer runtergekommenen 70er-Jahre Jugendherberge. Wir sind ja nicht sooo empfindlich, aber das Zimmer war eine Katastrophe: verschimmelt, mit Algen in allen Ecken, im Bad der Muell vom Vormieter...unsere mitgebrachten Seiden-Schlafsaecke haben sich hier echt schon mehrfach bewaehrt. Essen? Plain rice, vegetable rice, omelette...war okay aber wir kamen auch nicht weg da weil es in Stroemen regnete und der naechste Ort etwas weiter unten lag.
Im Morgengrauen geht es mit dem Vokuhila ein Stueck weiter zum Aufstiegsbeginn. Der Weg ist verdammt steil (feste Schuhe muessen sein) und man kommt immer wieder an den Arbeitern vorbei, die hier zwischendurch auf ihrem 4km-Weg nach unten ausruhen. Die Schwefelkoerbe, die sie auf den Schultern tragen wiegen bis zu 90kg!! Und das machen die zweimal am Tag!! Ganz oben auf ueber 2000 Metern stinkt es tierisch nach Schwefel und man guckt von oben in den Kratersee, wo am Rand der Schwefel abgeschlagen wird. Ganz runter klettern tun wir dann doch nicht, der Weg ist sehr steil, unwegsam und vor allem rutschig...und das machen die hier mit den 90kg-Koerben, in Gummistiefeln oder Flip Flops!!! Die schwefelhaltige Luft brennt uns schon nach wenigen Minuten richtig in der Lunge (Tipp am Rande: Tuch oder Mundschutz mitnehmen) und nach kurzer Zeit machen wir uns auf den Rueckweg zu unserem Kamikaze-Fahrer.
Fazit: beeindruckend ist es auf jeden Fall, landschaftlich toll, Wahnsinnsausblicke aber man sollte versuchen, nicht hier zu uebernachten sondern von anderswo direkt anzureisen.

In den Wolken

In den Wolken

Und das waren noch die harmloseren Körbe

Und das waren noch die harmloseren Körbe

In den Wolken

In den Wolken

Blick von oben auf den Schwefelabbau

Blick von oben auf den Schwefelabbau

Noch mehr Wolken

Noch mehr Wolken

Du bist hier : Startseite Asien Indonesien Die Horrorfahrt zum Ijen-Massiv
Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise startet in Jakarta und geht von dort aus gleich weiter nach Sumatra (Bukit Lawang,Lake Toba),dann durch Java,Bali und Lombok. Das ist zumindest der Plan...
Details:
Aufbruch: 26.02.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.03.2011
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Ruediger Metternich berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.