Auf in die bunte, weite Welt: dieses Mal geht's nach Malaysia

Reisezeit: März - Juli 2011  |  von Katja K.

Ab in den Dschungel: Taman Negara

Und nun ging es endlich zu einem Ziel, auf das ich mich schon sehr gefreut habe: den Taman Negara (übersetzt: Nationalpark), ein grosses Dschungelgebiet im Landesinnern der Halbinsel. Hierbei handelt es sich um den ältesten tropischen Regenwald der Erde. Und das tolle an diesem Nationalpark: man kann ihn auch auf eigene Faust sehr gut erkunden, da viele Wanderwege gut ausgeschildert sind und in dem Park auch Hochstände für mehrtägige Touren vorhanden sind.
Außerdem ein Highlight: der Canopy Walk. Hier kann man in 45 m Höhe 510 m zwischen den Urwaldriesen zurücklegen. Tiere sieht man dabei leider kaum, was aber auch zu verstehen ist: Bei der riesigen Fläche würde ich als scheues Tier mir auch nicht unbedingt eine Stelle aussuchen, an der dauernd Touris vorbeilatschen.

Die ungefähre Lage vom Taman Negara... der Nationalpark ist allerdings viel größer. Bei der genauen Einzeichnung verließ mich nur die Geduld, hier hilft das Internet allen Interessierten aber gern weiter

Der Canopy Walk...

Der Canopy Walk...

... ganz schön weit oben

... ganz schön weit oben

Die Aussicht vom Berg Terisek, auf den wir am ersten Tag gewandert sind.

Die Aussicht vom Berg Terisek, auf den wir am ersten Tag gewandert sind.

Häufig vertreten sind allerdings Blutegel. Nicht unbedingt das, was man sehen möchte, aber solange es nur beim Sehen bleibt und man nicht zu häufig zum unfreiwilligen Blutspender wird, ist das ja auch noch ok. Im Gegensatz zu vielen anderen (die teilweise aber auch mit sehr unpassendem Schuhwerk unterwegs waren), blieben Nico und ich von diesen Tierchen unversehrt. Es gab zwei Strategien, um sich gegen Blutegel zu wehren: entweder man steckt seine lange Hosen in die Socken und verbarrikadiert so gut wie möglich jedes Stückchen Haut, ist dann aber dauernd am gucken, ob nicht doch ein Blutegel den Weg durch die Socken gefunden hat. Oder man trägt kurze Hosen, zieht die Socken ordentlich hoch (und denkt jetzt nicht, dass das bekloppt aussieht. Damit liegt man im Dschungel voll im Trend!) und guckt regelmäßig, ob wieder eins von den Tierchen wieder hoffnungsvoll am Schuh hochkriecht und ein leckeres Mahl wittert. In diesem Fall werden die dann eiskalt weggeschnipst und müssen weiter hungern. Wir haben die zweite Methode gewählt und sind dabei auch auf sehr Blutegel-haltigen Wegen gut klargekommen

Das ist eins von diesen blutrünstigen Biestern. Die stellen sich immer auf und wittern, in welcher Richtung ein potentielles Opfer ist. Auf das kriechen die dann ziemlich schnell zu...

Das ist eins von diesen blutrünstigen Biestern. Die stellen sich immer auf und wittern, in welcher Richtung ein potentielles Opfer ist. Auf das kriechen die dann ziemlich schnell zu...

Für den 2. und 3. Tag im Taman Negara haben wir eine 2-Tages-Tour geplant: Ca. 12 km hin, Übernachtung in einem Hochstand und am nächsten Tag ca. 13 km zurück (ein Rundweg...). Dafür haben wir uns am Abend vorher Isomatten ausgeliehen - in dem Hochstand gibt es nur Bettgestelle aus Holz - und wollten außerdem noch Moskitonetze suchen. Gabs aber nicht und es waren sich auch alle einig, dass man die im Dschungel nicht braucht, da es dort noch weniger Mücken gibt als im Dorf... und da gab es entgegen unserer Erwartung schon weniger Mücken, als auf den Inseln Tioman und Perhentian Kecil.
Also haben wir uns ohne Moskitonetze, dafür aber jeder mit 4,5 L Wasser und jede Menge Essen auf den Weg gemacht. Die Strecke war nicht unbedingt einfach, es gab doch einige sehr steile Passagen, hoch- und runter, nur um dann wieder hoch und runter zu laufen, usw...
An den steileren Stellen gab es aber Seile, die vor allem die Abstiege doch sehr erleichtert haben.
Und es gab tatsächlich wenig Mücken. Nur je näher wir dem Hochstand kamen, desto mehr stehendes Wasser haben wir gesehen und desto mehr summte es um uns herum. Am meisten natürlich im Hochstand. Wir beschlossen also, die Nacht doch nicht dort zu verbringen, befürchteten wir doch den Hochstand am nächsten Morgen sehr blutarm und ohne viel Schlaf wieder zu verlassen. Statt dessen sind wir etwa eine Stunde zum Fluss gelaufen und wurden dort nach einigem warten von einem richtig schnellen, kleinen Boot mitgenommen, das mit viel Schwung über die Stromschnellen gelenkt wurde. Das war super

Schwer bepackt und frohen Mutes auf zum Bumbun Kumbang, dem Hochstand.

Schwer bepackt und frohen Mutes auf zum Bumbun Kumbang, dem Hochstand.

Der "Weg"... streckenweise wirklich nicht ohne.

Der "Weg"... streckenweise wirklich nicht ohne.

Der Hochstand

Der Hochstand

Der Hochstand von innen. Vier Etagenbetten - bzw. zumindest die Holzgestelle - und eine Bank vor dem Guckloch

Der Hochstand von innen. Vier Etagenbetten - bzw. zumindest die Holzgestelle - und eine Bank vor dem Guckloch

Am Fluss, wo wir auf ein Boot gewartet haben, das uns mitnimmt.

Am Fluss, wo wir auf ein Boot gewartet haben, das uns mitnimmt.

Abends war ich sehr froh, dass wir nicht im Dschungel übernachtet haben. Ich habe ordentlich Fieber bekommen und so war es schon gut ein richtiges Bett und meine warmen Klamotten zu haben, die ich natürlich nicht mit in den Dschungel geschleppt habe.
Demzufolge war für den nächsten Tag dann auch relatives nichts-tun und auskurieren angesagt, bevor es weiter nach Melakka an die Westküste ging.

Was wir später von anderen erfahren haben, die ohne Moskitonetz im Hochstand übernachtet haben: die Mücken wären überhaupt kein Problem gewesen. Obwohl es wohl die ganze Nacht gesummt hat, haben die beiden keinen einzigen Stich abbekommen.

Die Floating Restaurants auf dem Fluss.

Die Floating Restaurants auf dem Fluss.

© Katja K., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es zieht mich mal wieder in ferne Länder... dieses Mal geht es nach Singapur, von da aus soll Malaysia bereist werden, vermutlich sowohl die Halbinsel als auch der Teil auf Borneo. Soweit der Plan, alles andere zeigt sich :-)
Details:
Aufbruch: 21.03.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: Juli 2011
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Der Autor
 
Katja K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.