In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Nordinsel von 27.11.2015 bis 13.01.2016, 7050km: Nordinsel 4 ab 23.12.2015 1150km

Ziel: Auf der Nordinsel ab Auckland kreuz und quer Richtung Süden bis zur Fähre bei Wellington.
Hier von East Cape, dem östlichsten Punk Neuseelands weiter die Bay of Plenty entlang bis Napier und dann quer durchs Land zur Silvesterparty nach Rotura.
Wetter: So langsam wird es auch hier wärmer, wenn die Sonne scheint ist es teils sogar > 25°, die restliche Zeit meist <25°, nachts <20°, nur noch sehr selten Regen.

Eigentlich wollten wir, hier am East Cape, kurz hinter der Datumsgrenze, heute den frühestmöglichen Sonnenaufgang des Tages beobachten. Der Wecker hat auch pünktlich geklingelt, aber dank wolkenverhangenem Himmel und einsetzenden Nieselregen konnten wir uns beruhigt umdrehen und noch zwei Stunden weiterschlafen.
Unser erster Halt heute dann Tikitiki dessen kleine Kirche mit herrlichen Maori-Schnitzereien verziert ist,

und in der kleine Krippe (Oster?-)Hasen den Esel ersetzen.

Über Ruatoria, vorbei am Mt. Hikurangi mit 1752m höchster Nicht-Vulkanischen Berg Neuseelands, dessen obere 1600m aber bescheiden in Wolken verhüllt sind, geht es in die Tolaga Bay, dort ein 660m langer Wharf (Anlegesteg),

der dank einer Initiative / Spendenaktion aus der Bevölkerung vor dem Verfall gerettet wurde. Am Tatapouri Lookout wieder einmal ein schöner Blick aufs Meer, auf den verlassen daliegenden Badestrand.

In Gisbone, ein Denkmal, das an Young Nick erinnert,

den Matrosen, der seinem Kapitän ‘Land in Sicht’ verkündete, Neuseeland entdeckte. Natürlich darf an solch einem denkwürdigem Platz auch James Cook, Kapitän der Endeavour nicht fehlen.

Wir besichtigen noch kurz die Morere Hot Spring Reserve, setzen uns aber nicht ins Wasser (E=NZD 12pP), sondern machen dort einen kurzen Bush Walk durch den noch sehr naturbelassenen Dschungel,

bevor wir uns auf dem Free Camping SP am Mahanga Beach niederlassen.
In Wairoa eine alte Kirche,

dieser verpflanzte Leuchtturm am Wegesrand

und dazu gleich zwei grosse Supermärkte zum Einkaufen, die letzte Gelegenheit für uns, denn morgen ist hier weihnachtshalberweise alles geschlossen. Weiter des Weges die Mohaka Bridge,

ein 100m hohes und 300m langes Eisenbahnviadukt. Am Lake Tutira legen wir eine kurze Pause ein,

bevor wir uns in das quirlige?? Napier stürzen, nach einem schweren Erdbeben um 1931 im Jugendstil wiederaufgebaut, für Kunstliebhaber mit vielen sehenswerten Gebäuden in der Innenstadt

uns mit einem grossen weitem Herz für Camper. Direkt an der Stadtgrenze am Strand ein Freedom Campground für alle!!! nicht wie so oft nur für die Self Contained‘s. Hier ist wohl sein, hier bleiben wir und verbringen mit noch etwa 40

Gleichgesinnten die Feiertage. Am Hl. Abend gibt es zur Einstimmung ein paar kleinere T_Bone Steaks,

den ersten Feiertag verbringen wir mit Nichtstun (Lesen) und zum Weihnachtsdinner dann etwa grösseren T_Bones. Am 26. Fahren wir nach Havelock zur Black Barn Winery und besuchen dort den Samstags-Bauernmarkt,

auf dem wir unsere Gemüsevorräte wieder auffrischen. Nebenan in Hastings gehen wir erst in einen Supermarkt, dann bummeln wir durch die Stadt,

laden unser ‚Spark‘ Konto wieder auf und entdecken in einem der ‚Wir haben alles‘ Läden diese Santa Kostüme für Katzen und Hunde, die jetzt nachdem der Weihnachtstrubel vorbei ist, bereits für NZD 2 zu haben gewesen wären.

(Bestellungen werden von uns wegen Platzmangel keine angenommen).
Zurück nach Napier auf eine weitere Art Deco Besichtigungsrunde

und von da aus für eine letzte Nacht (max. 3 sind offiziell erlaubt) ‚unseren‘ Stellplatz.
Die Weihnachtstage sind geschafft, wir reisen weiter, finden direkt am Strassenrand die Waipunga Falls

und erreichen mit Taupo den Rand eines geologisch interessanten Gebietes, ähnlich Yellowstone mit Geysiren, kochende Schlammtöpfen und Heisswasserquellen. Aber heute sehen wir noch nicht viel davon, entdecken dafür diese alte DC3, in der man sein Hackfleischbrötchen verzehren darf,

schauen schon mal über den Lake Taupo nach Süden auf die schneebedeckten Vulkangipfel des Mt. Ruapehu im Tongariro NP,

denen wir morgen einen Besuch abstatten wollen, bummeln durch die Stadt

und wandern 1 Std. bis zu den Huka Falls, an denen sich Neuseelands längster Fluss, der Waikato, gerade erst im Lake Taupo geboren, sich erst durch eine Felsenge quälen und dann etwa 10m in die Tiefe stürzen muss,

bewundern die ‚mutigen‘ Touristen, die sich mit solchen Jet-Booten für NZD 100 bis ins Spritzwasser des Wasserfalls bringen lassen,

wandern zurück zum Spa Parks, wo eine natürliche Heisswasserquelle einen kleinen Bach speist, der sich mit dem hier bereits 30m breiten Waikato Fluss mischt.

Genau an diesem Zusammenfluss ist eine der beliebtesten Badestellen für Warmduscher in Taupo, warum denn wohl auch? Wir verbringen die Nacht am Fluss auf der Free CP Reids-Farm und brechen dann am nächsten Tag auf um in und um den Tongariro NP zu fahren. Aber bereits nach wenigen km am Lake Taupo unser erster Halt, hat da doch ein Geschäftstüchtiger eine Mini-Driving Range am Seeufer installiert. Für NZD 20 bekommt man einen Eimer mit 25 Golfbällen, Schläger werden gestellt

und wer es schafft draussen auf der kleinen Plattform einzulochen bekommt dazu noch einen (kleinen) Preis.
Wir fahren am Ostufer des Lake Taupo Richtung Süden und erreichen bei Turangi den Tongariro NP den wir nun im Uhrzeigersinn umrunden, dabei immer die Schneegipfel des Mt. Ruapehu vor Augen.

An der Südgrenze des Park durchqueren wir Ohakune,

die erklärte Karottenhauptstadt von NZ, kommen noch am Makatote Viaduct vorbei, das derzeit renoviert wird

und mit 260m Länge, 77m Höhe das drittgrösste Eisenbahnviadukt in NZ sein soll. Wir fahren dann auf dem Westseite in den NP, hoch erst bis zum Besucherzentrum im Whakapapa Village und dann noch weiter bis ans Ende der Strasse zum Whakapapa Skifield, einer auf etwa 1600 m gelegen Skistation mit etlichen Sessel und Schleppliften, das Skigebiet von Auckland. Die Aussicht hier oben ist auf die gegenüberliegenden, ebenfalls immer noch aktiven Vulkane Mt. Ngauruhoe (2290m)

mit dem Mt. Tongariro (2000m) im Hintergrund ist heute fantastisch.

Getreu der Devise: ‚Wo eine Seilbahn / Sessellift ist, ist auch ein Wanderweg‘ sparen wir uns die NZD 30!!! pP Liftkosten und brechen auf um einen Teil des Mt. Ruapehu (2797m) den höchsten und aktivsten Vulkan dieses Parks zu erwandern.

Es ist schon relativ spät am Nachmittag und so beschränken wir uns darauf, bis auf 2020m zur Gipfelstation, dem höchstgelegenen Kaffee Neuseelands zu gehen,

das wie uns droben erklärt wurde ‚jeden Tag – und so auch heute‘ bereits um 16:00 schliesst. Nix mit Kaffee, noch ein Blick zum Kraterrand, das wären von hier aus nochmal eine gute Stunde gewesen

und dann wieder runter zum Auto, zurück ins Tal. Als wir am Nordrand des Parks entlangfahren und zum Mt. Tongariro hochblicken stösst der doch ein paar Dampfwolken aus,

ob der uns zum Abschied zuwinken wollte?

Wir fahren zurück auf den bekannten SP nach Taupo.
Nachdem wir erst für Morgen einen Werkstatttermin bekommen – die Zentralverriegelung unserer Schiebetüren will meist nicht schliessen – gehen wir heute mal wieder auf ein Rodeo. Auf der schön dekorierten I-Site,

holen wir uns die örtliche Landkarte mit Anfahrtsskizze und fahren dann etwa 10km weit raus aufs Land zum Open Air Rodeo Showground.

Bei einem Eintrittspreis von NZD 10pP ein absolut erschwingliches Vergnügen, Decken / Stühle sind mitzubringen, die Vorführungen / Wettkämpfe entsprechen dem uns bekannten amerikanischen Standard-Schema und waren eigentlich sehenswert. Hier ein paar Bilder zum Miterleben vom Bronco–Riding,

also ohne Sattel auf einem bockenden Pferd, vom Fassrennen der Damen,

also möglichst schnell um drei Fässer reiten und vom krönenden Abschluss, dem Bull Riding,

wobei auch hier die meisten ihre Schwierigkeiten dabei hatten, die geforderten 8 Sek. auf dem Rücken des Bullen zu bleiben. Noch kurz zum Einkaufen und dann hoffentlich zum letzten Mal zurück auf unseren SP, denn mit etwas Glück wollen wir morgen nach dem Werkstattbesuch weiter, anstatt die maximale Bleibedauer von 7 Tagen hier voll auszunutzen.
Gegen 11h sind wir wieder einmal unterwegs, schauen kurz am Wairakei Natural Thermal Valley vorbei ohne jedoch die NZD 10 für einen max. 30min. Walk (hin & zurück) zu bezahlen, kommen an dieser ‚Anlage‘ vorbei in der diese unterirdische Energie gesammelt, weitergeleitet wird,

machen zwar die obligatorische 30 min Wanderung an den Aratiatia Rapids,

verzichten jedoch grosszügig auf die NZD 100 ‚Abenteuerspeedbootfahrt und fahren weiter zur Wai-O-Tapu Thermal Area

wo die nächsten NZD32,50 pP für etwa 90 min Geländebesichtigung fällig werden. Die ganze Gegend hier befindet sich im Privatbesitz und so versucht eben jeder, der irgendwas ‚thermales‘ auf seinem Gelände vorweisen kann, das beste daraus zu machen. Ein jeden Tag pünktlich um 10:15 eruptierender Geysir lockt natürlich die zahlenden Massen an, nur mit Natur hat das für uns nur noch wenig zu tun, selbst ‚Old Faithful‘ in Yellowstone der so etwa stündlich hochkommt bestimmt seine genauen Termine noch selbst.
Ein kurzer Blick auf Neuseelands grösste Mud Pools,

das Gelände hat angeblich etwa 45m Duchmesser und dann erreichen wir Te Whakarewarewa, das Highlight von Rotorua, mittlerweile schön aufgeteilt in das Maori Village Te Puia (E=NZD 51 bis 153),

mehr im Disneylandstil durchorganisiert,

mit Tanzvorführungen und Verköstigung und Maori Village Whakarewarewa (E=NZD 35 bis 80),

das von sich behauptet, noch ein ‚gelebtes‘ Maori Village‘ zu sein, aber ähnliche Vorführungen anbietet. Rotorua eine mehr oder weniger interessante Stadt mit ein paar warmen Quellen in öffentliche Parks, einem ‚original‘ mexikanischen Backpacker Hostel,

einem Museum (E=NZD 20) in einem ehemals viktorianischen Badehaus

und mitten im Government Garden seit 1920 eine 100° heisse Quelle,

die mittlerweile zur Polynesien Spa abgeleitet wird. Wir fahren zu den Okere Falls

wo sich am Trout Pool ein Free CP SP befindet.
Am nächsten Morgen fahren wir zum Green Lake, in Privatbesitz und Betretungsverbot,

dafür darf am direkt nebenan liegenden Blue Lake Jet-Ski Motorboot und Wasser-Ski gefahren werden.

Ausserdem kann der See auf einem schön angelegten 5,5km Walk umrundet werden, machen wir doch sofort bevor wir zum Lake Tarawera aufbrechen, dort einen Blick auf den Mt. Tarawera werfen,

der bei seinem Ausbruch 1886 hier in der Gegend so etliches zerstört / verschüttet hat. Bis zu diesem Ausbruch gab es hier Sinterterrassen ähnlich denen von Pamakule, Neuseelands erste Touristenattraktion, heute kann man nur noch (E=NZD32,50) ein ‚verschüttetes Dorf‘ und Bilder im Museum davon bewundern. Auf dem Weg zurück Richtung Rotorua machen noch einen kurzen Halt am Redwood Forest,

hier kann auf mehreren Wanderwegen durch einen Wald von um 1900 angepflanzten Kalifornische Redwoodbäumen, die mittlerweile so um die 60m hoch sind, geschlendert werden oder man begibt sich auf den neuen, in schwindelerregender Höhe von 12m angelegten und ganze 550m langen Baumstammbesichtigungspfad (die Baumwipfel sind bei diesen Riesen immer noch fast gleich weit weg)

dessen Einführungspreis-Benutzungsgebühr bereits sich dem hiesigen Preisniveau angepasst wurde und stolze NZD25,- pP beträgt (wenn ich da an die Preise Malaysia zurückdenke,…). Wir fahren weiter nach Rotorua, wo auf der Lakefront Reserve die alljährliche Open Air Silvesterparty stattfindet.

Excessfreies Woodstock Feeling in der Liquor Ban Area kommt auf, auf der Bühne erst lokale Künstler,

gegen 21Uhr ein erstes Probe?-Feuerwerk

dann mehrere Gruppen, die teils in ‚Neuseeland Got Talent‘(=DSDS) aufgefallen sind, teils aus UK eingeladen wurden, um 00:00 der Countdown, ein grosses etwa 15minütiges Feuerwerk

und dann war die Party zu Ende ‚vielen Dank fürs kommen, bis zum nächsten Jahr,‘…
Wir geniessen noch den Rest von unserem Sekt
Wünschen allen unseren Lesern ein erfolgreiches 2016
und begeben uns auch zur Ruhe.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.