In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Queensland 1: Teil 6 - von 15.05. bis 03.06.2016 2100km

Ziel: Von Brisbane aus Richtung Norden, mal durchs Binnenland, mal der Küste entlang bis Cape York.
Hier: Vom Cape Hillsborough NP die Küste entlang über Proserpine bis Airlie Beach, von wo aus wir zu einem 3 tägigen Segeltörn durch die Whitsundays aufbrechen. Danach weiter über Bowen und Ayr nach Townsville, von wo aus wir zu einer kurzen 4WD Runde durchs Outback starten.

Wetter: meist Sonnenschein +/- 30°, nachts +/- 15°.

Der Cape Hillsborough NP ist dafür berühmt, dass in der Morgendämmerung am Strand Kängurus und Wallabys zu sehen sein sollen, also stehen wir wieder einmal um 5:30 auf, fahren in den NP, gehen runter zum Strand und da liegt doch wirklich ein Känguru

und genießt die Morgensonne. Ein Stück weiter der Strand von Midge Point,

einsam und verlassen, Proserpine ist hauptsächlich wegen seiner großen Zuckerfabrik bekannt

und so erreichen wir endlich Airlie Beach, Ausgangspunkt für die Bootstouren zu den Whitsunday Islands, einst von Captain Cook so benannt, da er das Pfingstfest hier verbrachte. Wir buchen einen 3-Tages Segel/Tauchtrip auf der Kiana,

einem der wenigen Boote hier die neben der üblichen Insel(n)-Umrundung, die wir vor 5 Jahren schon mal gemacht haben, auch weiter raus bis zum Outer Reef fährt und dazuhin noch für seine maximal 14 Passagiere Tauchgänge anbietet. Montagmorgens 8:30, wir sind einen bunt gemischte Gruppe mit 13 Passagieren aus 7 Nationen, bekommen die üblichen Segelbooteinweisungen und schon geht es quer durch die Inselgruppe

raus zum Whitehaven Beach, einem etwa 4km langen, schneeweisen Strand,

der zu den 10 schönsten Stränden weltweit gezählt wird. Es ist Ebbe, wir werden per Schlauchboot zum Strand gebracht, machen dort eine ‚wet landing‘ = runter vom Boot ins knietiefe Wasser… und gehen den Strand entlang, vorbei an diesen Grasbäumen,

treiben auf unserem Weg zum Aussichtspunkt unzählige Krabben in die Flucht,

sehen mehrere dieser Rochen in der Lagune

und einige ungefährliche Lime Sharks in Strandnähe schwimmen, werden wieder abgeholt und fahren weiter bis vor Hook Island, wo wir den Abend, die Nacht verbringen.

Am nächsten Morgen 6:00, Zeit zum Frühstück

denn der erste Tauchgang steht auf dem Programm, den zumindest ich mir nicht entgehen lassen wollte.

Hätte ich wohl besser nicht gemacht, denn anschließend durfte ich meine Bootskoje für 8-Tage mit diesem Bett austauschen,

weiss nun was Herzkatheder und Stints sind, bin somit um etliche Erfahrungen reicher, auf die ich auch gerne hätte verzichten können. Während ich da bestens!!! gehegt und gepflegt wurde konnte Anja die Flora im Mackay Botanic Garden

und die Fauna am Wegesrand

bewundern.

Ich werde als ‚repariert‘ erklärt, wir fahren raus zum Hafen von Airlie Beach

wo wir uns nochmals persönlich beim Kapitän der Kiana für sein entschlossenes und zielgerichtetes Handeln bedanken, umwandern die kleine Lagoon,

das Strandbad, das eingerichtet wurde um die giftigen Quallen im Meer zu vermeiden und fahren weiter nach Bowen, wo wir am Ortseingang bereits von dieser riesige Mango,

dem Wahrzeichen der Stadt begruesst werden. In der (Klein-)Stadt selbst 27 Murals,

die im Wesentlichen die Geschichte der Stadt erklären und weite, breite Strassen,

die man eher in einer Hauptstadt als hier in der Provinz erwarten würde. Droben vom Flagstaff Hill Lookout ein 360° Panoramarundblick, drunten an einem Verkaufsstand im Fischerhafen verzehren wir eine 1,25kg schwere Mud Crab

bevor wir zum Horseshoe Bay Lookout weiterfahren. Dort wandern wir hoch zum Rotary Lookout, schauen rüber zum Queens Beach

und gehen dann weiter über den WWII Radar Lookout, runter zur Murry Bay.

Erster Tag zurück ‘in der Freiheit’, gleich mal 150Hm, geht doch schon wieder ganz gut. 50 km nördlich am SP Guthalungra Rest Area verbringen wir die Nacht.
In der Tourist Info in Home Hill erfahren wir, dass heute gleich nebenan in den Show Grounds ein Zuckerrohrabschneidewettbewerb stattfindet - das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen, rauchende Grills, Country Musik und schwitzende Zuckerrohrschneider,

die richtige Unterhaltung für einen Samstagnachmittag. Beim Versuch ein gutes Bild von der Burdekin Bridge zu schiessen, stossen wir endlich mal auf einige dieser Riesenspinnen im richtigen Fotolicht.

Die Brücke selbst, mit ihren 1103m länger als die Sydney Harbor Bridge,

ein tolles Beispiel für die Stahlbaukunst. Wir erreichen Ayr, machen dort die übliche baukunsthistorische Runde, wobei hier der Schwerpunkt auf den 30er Jahren liegt. Alles was älter war, wurde Opfer von Feuer oder Zyklonen. Uns gefielen besonders der Uhrturm

und diese moderne Markt?-Bedachung.

Ca. 70km weiter dann unser Nachtlager am SP Alligator Creek Roadhouse.
Wir fahren in den nahegelegenen Bowling Green Bay NP und wandern dort ein kleines Stück bis zum Alligator Creek Lookout,

die restlichen Wege im Park sind nach diesem schweren Zyklon immer noch gesperrt, werden derzeit gesichert und aufgeräumt. In Townsville haben wir erst mal Gelegenheit an der alljährlichen Fashion Show der hiesigen Mode Akademie teilzunehmen,

bevor wir auf den Castle Hill hochfahren, der die Stadt um 286m überragt, um von dort droben die Aussicht auf das Umland,

die Innenstadt und den örtlichen Strand zu geniessen.

Im Queens Park findet heute das alljährliche ECO Festival statt, mit Solaranlagen-Verkaufsständen neben Eisbuden und Live Musik, irgendwie ist für jeden etwas geboten. Uns hat am meisten dieser Papua Baum beeindruckt, dessen Wurzeln irgendwie an die Zeltstangen eines Indianerzeltes (Tipi) erinnern.

Noch eine Weile The Strand auf -

und ab-marschiert

bevor wir uns auf den SP an der BP Station nahe Townsville zurückziehen.
Am nächsten Morgen bringen wir SL3 zum Orthopäden, d.h. zu ARB wo er ein neues OME (=Old Man Emu) Fahrwerk verpasst bekommt, eine seinem Gewicht angepasste, straffere Federung, ein völlig neues Fahrgefühl das wir doch gleich mal austesten wollen. Wir brechen auf zum 4WD-Track Nr. 81, der Hughenden Loop. Auf dem Weg dahin kommen wir an Ravenswood vorbei, eine weitere dieser ehemaligen Goldgräberstädte, von den einstigen 5.000 Ew. sind gerade mal 150 übrig geblieben, alte Wohnhäuser sind liebevoll renoviert

sogar Schlafzimmer

und Küche stilgerecht ausgestattet.

Gericht, Postamt, Kirche Krankenhaus,

alles wirkt gut gepflegt. Bis vor ein paar Jahren wurde hier goldhaltiges Gestein im offenen Tagebau abgebaut, heute ist diese Mine geflutet, Abraumhalden wurden rückgebaut.

Ganz in der Nähe eine weitere geologische Besonderheit, the White Blow.

Normalerweise findet man reines Quarz in Schichten in anderes Urgestein eingebettet, kann auch mal etwas dicker und länger sein, wie der Pfahl im Bayerischen Wald, aber dieser blumenkohlartige fast rein-weisse Quarz-Dom dürfte nahezu einmalig auf der Welt sein. Im Railway Hotel,

bekannt für seinen kalten (Bier-)Keller geniessen wir noch ein schön erfrischendes Nachmittagsbier bevor wir nach Charters Towers weiterfahren. Dies war zur Zeit des Gold-Booms die wohl reichste Stadt Queenslands, die (Gold-)Börse die in jenen Tagen ins Zentrum der Goldfunde, hierher verlegt worden war,

ist heute eine gepflegte Einkaufsarkade, die Hauptstrasse wird wie so oft vom Post Office dominiert

und droben vom Towers Hill

einst wie ein Schweizer Käse von Minenschächten durchbohrt, der Blick auf dieses mittlerweile recht gemütliche Städtchen mit seinen knapp 8.000 Ew. Am Stadtrand unser heutiger SP an der Puma Station / Roadhouse Charters Towers.
Heute, wie jeden Mittwoch ist Auktionstag im Cattles Sales Yard, wesentlich kleiner, familiärer als der in Roma,

dafür aber die Auktionatoren genauso redegewandt -

und dann war da noch dieser prächtige Bulle,

zum Glück etwas zu gross für unser Auto, denn sonst…??? Direkt an der Strasse ein Lookout auf den White Mountains NP

ein relativ schwer zugänglicher, unerschlossener Kalkstein-Hügelzug, eigentlich nur etwas für erfahrene Fernwanderer. Im 50 Ew. Ort Prairie DAS Hotel,

das für seine mit Cowboy Hüten überreich dekorierte Bar berühmt ist.

Der Ausblick vom Mount Walker

heute dank tiefhängender Wolken und immer wieder einsetzenden Nieselregen enttäuschend. Wir erreichen Hughenden, mit seinen knapp 1.200 Ew. schon einer der grossen Orte hier im Outback, der Ortskern mit zahlreichen (modernen?) Skulpturen verziert,

wobei ein absoluter Schwerpunkt auf dem Thema Dinosaurier liegt,

in Anlehnung an die zahlreichen Skelette, die hier in der Nähe gefunden wurden.

Im Porcupine George NP, hat sich ein Fluss tief in die Landschaft eingebgraben. Am George Lookout kann,

ähnlich wie am Grand Canyon, die Erdgeschichte der letzten 600 Mio Jahre studiert werden. Am Pyramid Lookout steigen wir auf dem George Trail

runter bis zum Fluss,

droben noch Basalt, 150Hm tiefer stehen wir auf weissem Sandstein. Schon wieder setzt die Dämmerung ein, noch etliche km Staubstrasse bis wir dann den Bush Camping SP am Luisa Lake erreichen.
Weiter geht es, mal auf schon geteerten Stücken, meist jedoch auf solchen roten Staubpisten

bis zum Blackbraes NP. Hier beeindrucken uns vor allem solche Termitenhügel,

während der relativ unzugängliche Park bereits von seinem Lookout aus einen eher verbrannten Eindruck macht.

In The Lynd Junction entdecken wir mit einem 2-Schulterbreiten Tresen die lt. Guinness ‚kleinste Bar Australiens‘,

bevor wir dann am Blue Water Springs Road House vorbei auf den bereits bekannten SP in Townsville zurückkehren.
Im Nachhinein gesehen fragen wir uns, warum diese Runde auf meist geteerten Strassen und ansonsten absolut anspruchslosem 4WD Teilen eigentlich in dieses Buch aufgenommen wurde. Für uns war das eher eine Teststrecke für unsere neue Federung, die das Fahrverhalten vor allem auf Buckel / Wellblechpisten eindeutig verbessert – diese Ausgabe hat sich somit gelohnt. Nachdem Morgen noch eine pneumatisch gesteuerte Differentialsperre für die Hinterachse eingebaut wird sind unsere Ausbaupläne für SL3 vorerst abgeschlossen, die Fahrt in die einsamen Weiten Australiens kann beginnen.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.