In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Tasmania: Teil 4 – von 25.02 bis 03.03.2017 1240km

Ziel: Wir wollen Tasmanien innerhalb von 5 Wochen im Gegenuhrzeigersinn umrunden und dabei noch möglichst viele Abstecher zu den NP’s im Innenland machen, bevor uns dann am 3.3. die Fähre zurück nach Melbourne bringt.
Hier: Von Petal Point in die Waterhouse Conservation Area, raus bis Low Head an die Mündung des Tamar River. Nun über George Town, Launceston und Derby, auf dem 4WD Track 100 vorbei an zahlreichen Wasserfällen, ins Skigebiet droben im Ben Lomond NP, in die historischen Städtchen Evandale, Campell Town, Ross und Oatlands, den Great Lake entlang und weiter über die ex-Goldminenstadt Beaconsfield bis Green Beach am Westufer der Mündung des Tamar River. Nun noch schnell in den Narawntapu NP und nach Port Sorell bevor wir an den Ausgangspunkt unserer Tasmanien Rund-Reise zum Fährhafen in Devonport zurückkehren, wo die ‚Spirit of Tasmania‘ bereits auf uns wartet.

Wetter: meistens Sonnenschein, < 25°, nachts < 15°.

Wir fahren heute die Nordküste von Tasmanien entlang, bleiben auf den küstennahen Staub-Strassen und wenn immer sich die Möglichkeit bietet machen wir einen Abstecher bis ans Meer. So entdecken wir den Petal Point CP mit seinem Green Village, in dem allein locker 20 WoMo’s unterkommen können,

in Gladstone sehen wir zwei friedlich grasende? Emu mitten in der Ortschaft,

in der Waterhouse Conservation Area fahren wir erst zum North Croppies Point und blicken rüber zum Waterhouse Island,

fahren weiter zum South Croppies Point,

zum Little Waterhouse Lake

und beenden unseren Besuch hier am Big Waterhouse Lake,

wo wir diesen Fischer bewundern, der in dieser Brühe auf erfolgreichen Fang hofft. In Bridport geht es vorbei am Old Pier

bis zum Granite Point,

der Erinnerungen an die Bay of Fires aufkommen lässt. In Beechford

endlose, einsame Strände, aber für uns noch zu früh, den Tag abzuschliessen.

Wir fahren noch nach Low Head, besichtigen dort die alte Pilot (Lotsen) Station

und das sich immer noch in Betrieb befindliche Lighthouse von 1888,

das die Mündung des Tamar River erleuchtet, bevor wir über George Town (endlich wieder ein Woolworth mit frischen Lebensmitteln) zu unserem SP am Swan Point in Deviot weiterfahren.
Von Brady’s Lookout ein Blick auf den Tamar River,

bevor wir, wie es sich gehört, bergauf nach Grindelwald fahren. Hier drob’n auf der Anhöhe hat sich wieder einmal einer mit zu viel Kleingeld einen Traum verwirklicht. Mal kurz in der Schweiz auf Urlaub gewesen, beschliesst er, hier ein Urlaubsstation im ‚Schweizer Stil‘ nachzubauen.

Wer noch nicht mal in der Disney Version der Schweiz in EPCOT gewesen ist, der mag die Hochzeitskapelle am See

oder gar diese Chalets authentisch finden,

aber wir wenden uns mit Grausen und fahren weiter nach Launceston, mit über 100.000Ew. die zweitgrößte Stadt Tasmaniens, streifen auf dem Historic Trail durch die FuZo

mit ihren teils sehr schönen alten Häusern

und erreichen irgendwie den Princess Park, in dem heute Princess Day begangen wird.

Jede, ob jung oder älter darf heute hier Prinzessin spielen, sich schminken lassen, verkleiden,…
Wir streifen weiter durch die Stadt, finden ein paar alte Kirchen,

vereinsamte Einkaufspassagen,

alte Hotels

und schliesslich die Albert Hall, zu Ihrer Zeit, als Messehalle gebaut, die 11.-größte Halle der Welt.

Tja, ohne Superlative geht hier gar nichts. Ein kurzer Besuch im Brauhaus der James Boags Brewery mit Verkostung von 3 Sorten Bier zu AUD 10,

ein kurzer Blick in den Penny Park, ein Abenteuerspielplatz,

der bei freiem Eintritt sich die Benutzung jedes ‚Abenteuers‘ einzeln bezahlen lässt und dann wandern wir noch in die Cataract George,

bewundern unterwegs die steilen Felswände

und wundern uns, wie die drei wohl den Weg runter zum Wasser geschafft haben?

Wir steigen hoch zum Eagle Eyes Lookout

und wieder runter bis zum Wasser,

überqueren die Swing Bridge

und gehen dann auf dem Zig Zag Trail zurück in die Innenstadt. Noch schnell zum Einkaufen, Tanken und dann nochmals 30km weiter, raus aufs Land zum SP an der Lilydale Falls Reserve.
Nachdem ein Schild hier sagt: Lower Falls 5min, Upper Falls 10 min, können wir das natürlich nicht einfach so unkontrolliert stehen lassen. Wir wandern mal schnell zu den Lower Lilydale Falls

und genauso schnell zu den Upper Lilydale Falls,

bevor wir über Scottsdale mit seiner ‚Thumbs Up‘ Holzschnitzerei

nach Legerwood mit seinen Memorial Carvings kommen. Hier wurden 1918 in Erinnerung an 7 im WW1 gefallene 9 Bäume gepflanzt, ANZAC und Gallippoli bekamen auch einen, aber als die um 2005 langsam aber sicher brüchig wurden, hat ein lokaler Kettensägenkünstler die Stümpfe in dieses Reihe von Kunstwerken verwandelt.

Wir besuchen Derby, einst Zinn-Minenstadt, heute ein Mountainbike Zentrum,

durchwandern den Derby Tunnel,

einst Minenstollen heute Glühwürmchenschlafplatz, stossen in Moorina auf einen Chinese Cemetry, letzte Ruhestätte von chinesischen Bergleuten

und sind so wieder auf dem Trail of the Tin Dragon angekommen,

der in St. Helen mit seiner Drachenfigur seinen Abschluss findet. Auf einem kurzen Rainforest Walk werden wir wieder einmal erdgeschichtlich aufgeklärt, erfahren wie aus dem Superkontinent die heutigen 6 Kontinente erstanden

und warum diese Myrtle Trees

schon seit 60 Mio Jahren den kalten Regenwald bevölkern. Wir fahren hoch auf den Blue Tier, dem ehemaligen Zinnminen Gebiet und lernen auf dem Short Walk No. 48, dem Goblin Forest Walk wie innerhalb kurzer Zeit der Wald hier zurückkehrt, die in die Landschaft geschlagenen Wunden einfach verschwinden. Auch drunten am der ehemaligen Anchor Mine, die Gesteinsstampfer, die ganze Minenanlage vom Urwald bereits wieder überwuchert,

die Natur fordert ihr Recht zurück. Noch ein Feierabendbier im Pub in der Paddok

bevor wir uns nach nebenan auf den SP Recreation Ground in Pyengana für die Nacht zurückziehen.
Heute ist unser Wasserfallbesichtigungstag, wir fahren auf dem 4WD Track #100 zu den Columba Falls,

bewundern die Siamese Waterrace,

zwei parallele Wasserröhren, die von hier aus über 42km bis St. Helen führten um die alten Zinn-Minen mit Spül-Wasser zu versorgen. Wir wandern zu den Ralph Falls

und dann weiter Richtung Cashs Gorge, wo wir unterwegs auf diesen Weggenossen stossen.

Mangels besseren Wissens haben wir ihn mal vorerst Tasmanischer Fell-Igel getauft, aber falls einer der Leser (Hallo Reiner!!) die richtige Bezeichnung für dieses Tier kennt, wir korrigieren unseren Reisebericht gerne. Durch ganze Wälder von zerzausten Myrtle Trees

geht es bis zum Lookout in die Cashs Gorge

und dann weiter zurück zum Parkplatz, den wir nach insgesamt 50min. gemütlicher Wanderung wieder erreichen. Über fürchterliche Schotterstrecken geht es weiter zum Mt. Paris Dam, wieder so einem Wunderwerk der Ingenieurkunst.

Einst zur Wasserversorgung der Minen gebaut, steht diese Betonwand nun völlig nutzlos mitten im Wald, das bisschen Wasser, das der kleine Bach hier heute noch reinbringt, darf dank Mittlerweiler fehlender Schleusentore gleich ungehindert wieder rausfliessen. Wir fahren noch zu den Mathinna Falls,

die nach einer 20 min H/R Wanderung besichtigt werden können und schliesslich noch in die Evercreech Forest Reserve. Hier auf dem White Knights Loop Trail (20min H/R) können die letzten 4 weissen Riesen-Eukalyptusbäume bestaunt werden, die irgendwie die Abholzaktionen Ende des 19. Jh / Anfang des 20. Jh überlebt haben

und nun als geschützte Naturwunder ihr Leben fristen. Auf dem Evercreech Falls Loop Trail 40 min H/R kreuzt noch schnell mal eine (unfotogene) Schlange unseren Weg, bevor wir auch diesem Wasserfall unsere Bewunderung zollen.

Zurück, runter ins Tal auf den SP Recreation Ground in Mathinna, Gute Nacht.
Auf den Weg zum Ben Lomond NP erst diese Schlange am Wegesrand,

bevor es die Jakobsleiter in Schlangenlinien den Berg hoch geht,

genau 6 Serpentinen und man ist droben auf 1500m im schneesichersten Skigebiet von Tasmanien.

Eine Talmulde, ein paar Schlepplifte, Abfahrten die man im Schuss runterfahren kann, zumindest für uns kein Grund hier im Winter nochmals vorbeizuschauen. Evandale, eine sehr sehenswerte, alte Kleinstadt, mit Kirche von 1830 im ‚neo-ägyptischen‘ Stil,

einem Kaufladen, dessen Einrichtung auch schon über 175 Jahre alt ist,

einem Denkmal, das uns an ‚die gute alte Zeit erinnert‘

und diesem fotogenen Damenkränzchen mit teils deutschen Vorfahren,

das sich hier im Park zu einem Luch-Cousinen-Treffen eingefunden hat. Bei Longford die UNESCO geschützte Brickendon Farm von 1830

und direkt nebenan das genauso alte, genauso geschützte Woolmers,

beides relativ gut erhaltene Anlagen aus den Gründertagen (E=AUD 12), die bei uns starke Erinnerungen an die Plantations bei New Orleans erwecken, nur dass hier die Sklaven durch Sträflinge ersetzt wurden. In Campell Town noch ein paar dieser Baumschnitzereien

und die Red Bridge, die um 1830 von Sträflingen erbaut wurde

und immer noch den Schwerlastverkehr dieser Hauptverkehrsstrasse trägt. Ross, ein weiteres Städtchen wird vom mehreren alten Gebäuden geziert, rühmt sich seiner, für unseren Geschmack zu gut renovierten Female Factory (Frauenarbeitsanstalt) und dieser alten, von Sträflingen erbauten Steinbrücke,

die so grossen Gefallen fand, dass die zwei Obersteinmetze nach Fertigstellung in die Freiheit entlassen wurden. Unser SP für heute in Oatlands am Lake Dulverton.

Oatlands rühmt sich seiner immer noch in Betrieb befindlichen Windmühle, der Callington Mill, in der man unter Aufsicht (Führung AUD 15) der Mehlherstellung beiwohnen darf

und seiner zahlreichen im gregorianischen Stil erbauten Steinhäuser

im Lego-Land Stil.

Für uns noch wesentlich interessanter war es, endlich mal einer Schafauktion beiwohnen zu können,

die aber ausser wesentlich kleiner, gemütlicher und wesentlich weniger geruchsintensiv keinen grossen Unterschied zu den Rindvieh-Auktionen darstellte. Bei Miena erreichen wir den Great Lake,

wandern dann auf einem Trail zum Pine Lake, lernen viel über die Moose, Flechten, wetterharten Pflanzen, die hier droben wachsen

und kommen in nahen Kontakt zur Pencil Pine,

einer nur in Tasmanien vorkommenden Nadelholzart, deren Ursprung auf die Zeiten von Gondwana, auf die Zeit als Tasmanien und Antarktika noch eine Landmasse waren und es noch keine blühenden Pflanzen gab, zurückdatiert wird. Noch schnell die 40 min. Wanderung zu den Liffey Falls absolviert,

bevor wir uns auf dem bereits bekannten SP in Deloraine, die Stadt der Skulpturen niederlassen.
Beaconsfield, eine ex-Goldminen Stadt wurde 2006 berühmt, als hier zwei verschüttete Bergleute nach gut 2 Wochen aus knapp 1000m Tiefe gerettet werden konnten,

2012 wurde die Mine geschlossen einige Überreste können gegen AUD 15 im Minenmuseum besichtigt werden. Wir fahren weiter das Westufer des Tamar River entlang bis zu seiner Mündung in Green Beach,

blicken rüber auf das vor einigen Tagen besuchte Low Head und fahren dann Richtung Westen in den Narawntapu NP, zuerst zum West Lookout

und dann noch zum Bakers Beach, wo wir noch die Wanderung No. 38, 1,5km H/R bis zur Bird Hide absolvieren, wo wir einen einsamen Kormoran beim Flügeltrocknen beobachten können.

Nochmals eine Bucht umrundet und kurz das Bakers Beach genau gegenüberliegende, aber absolut nichtssagende Port Sorell besucht,

bevor wir nach Devonport zurückkehren, dort noch am Lighthouse vorbeifahren,

bevor wir uns zum Boarding auf die Spirit of Tasmania einreihen.

Diesmal ohne Gemüse- und Obstkontrolle, ohne Autowaschen, sehr professionell, fast schon langweilig. Das Schiff legt pünktlich um 19:30 ab, Ein letzter Blick zurück,

Morgen früh sollen wir fahrplanmäßig gegen 5:45 im Melbourne/VIC ankommen.
Das Abenteuer Tasmanien geht hier zu Ende, wie es uns in Victoria weiter ergeht dann im nächsten Kapitel.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.