In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Malaysia: MAL 2 (Ost Küste) ab 01.11.2015, 1370km

Ziel: Mit einem Leihwagen wollen wir von Kuala Lumpur ausgehend innerhalb von 4 Wochen den Norden von Malaysia einmal umrunden.
Hier: Von Cherating aus fahren wir immer die Ostküste entlang Richtung Norden, verbringen zwischendurch einen Schnorchel-Tag auf Pulau Kapas und erreichen die Grenze zu Thailand. Hier biegen wir Richtung Westen ab, bis wir bei Kuala Perlis wieder an der Westküste ankommen.
Wetter: In Malaysia ist es angenehm warm, jedoch setzt an der Ostküste langsam aber sicher die Monsunregenzeit ein, die Touristensaison ist jetzt erst mal vorüber, mit täglichen Wolkenbrüchen / Gewittern muss gerechnet/gelebt werden, >30º.

Sonntags in Cherating, anscheinend der Ideale Platz für Familienfeiern am Strand,

vereinzelt sind auch noch Surfer anzutreffen,

doch die meisten stehen einfach bis zu den Knien im Wasser

ein Bild, das wir nun schon öfter gesehen haben. Als wir den Ort verlassen, kommen wir an einigen überraschend gut besuchten Resorts vorbei

und treffen später bei Dungun auf eine Kette von riesigen Raffinerien, hier scheint offensichtlich der Schwerpunkt der Erdölverarbeitung in Malaysia zu sein.

Wir erreichen unser Tagesziel für heute, Marang, ein kleines Fischerstädtchen

mit einer grossen Moschee,

einigen interessanten Vögeln,

einem noch interessanteren Sonntagsmarkt

mit leckeren Essenständen

und vor allem mit zwei vorgelagerten Inseln, die als Schnorchel- und Tauchrevier gelobt werden – und (falls Petrus halbwegs mitspielt) wollen wir morgen genau da hin.
Bei strahlend blauen Himmel lassen wir uns um 9h morgens nach Pulau (=Insel) Kapas übersetzen.

Schon nach etwa 15 Minuten ist die Fahrt leider wieder zu Ende,

wir haben den Landeplatz am Kapas Coral Beach Resort erreicht,

das Ein/Aussteigen wird hier recht unkompliziert erledigt, zwei Stühle in den Sand gesetzt

und schon ist man(n) trockenen Fusses an Land / im Boot. Wir erreichen unser Schnorchelrevier, eine Korallenbank zwischen zwei Inseln und werden bereits beim Spülen der Tauchmasken von Fischschwärmen begrüsst,

die für die nächsten 2 Stunden unsere stetigen Begleiter sein werden, von denen einige uns sogar ‚zum Fressen‘ gern haben, uns vor lauter Zuneigung?? immer wieder einmal leicht anknabbern. Wir sehen hier Fische in allen Farbschattierungen und bis zu ca. 50 cm Länge, auch einige Nemos tauchen aus ihre Korallen auf um den Besuchern hier mal ‚Hallo‘ zu sagen. Zu eine sehr leckeren Mittagessen kehren wir ins Resort zurück,

bevor wir den Nachmittag dann mit einer Strandwanderung verbringen. Richtung Süden kommen wir an mehreren zum Teil bereits geschlossenen Resorts vorbei

und erreichen so Captains Longhouse,

einem, eigentlich dem!! Backpacker-Hostel hier auf der Insel. Vom ‚private room‘ über Schlafsaal bis zum Moskitonetz auf der Terrasse wird hier alles geboten,

manchen gefällt es so gut, dass sie den ganzen Sommer hier in den Hängematten abhängen.

Wir wandern noch zum Nordteil der Insel, sehen hier unser Schnorchelrevier und Pulau Gemia,

die gegenüberliegende Insel, auf der sich auch ein derzeit bereits geschlossenes Resort befindet.
Die Insel hier ist bereits in ‚Aufbruchsstimmung‘, in spätestens 10 Tagen, mit dem Einsetzen der Monsun Zeit werden die restlichen Resorts geschlossen und auch für uns ist es Zeit aufzubrechen, mit dem letzten Boot um 17:30 verlassen wir dieses kleine Paradies,

kehren zum Festland zurück und bereiten den weiteren Teil unserer Reise entlang der Ostküste vor.
Unser weiterer Weg führt uns zum Tasik (=Lake) Kenyir Damm,

der den Abschluss zur grössten künstlichen Seeplatte in Süd-Ost Asien bildet, einem fast 210.000ha grossen Gewässer mit 340 grösseren und kleineren Inseln auf denen sich zahlreiche Resorts aller Preiskategorien befinden, umgeben vom ältesten Regenwald der Welt.

Ein Eldorado für Wassersportler, aber auch hier ist die Saison bereits vorüber. Wir fahren am Nordufer der Seen entlang, werden vor kreuzenden Elefanten gewarnt,

enddecken auch einige Kotspuren am Strassenrand, aber wer diese Tiere wirklich sehen will, der muss sich schon die ‚Show‘ im Elephant Village ansehen.

Von Beachtungstürmen aus kann man den Tieren beim Baden und ‚Arbeiten‘ zusehen und auch ein kleiner Ausritt wird hier angeboten (Tagesticket MR100). Wir überlassen dieses Vergnügen den anderen, fahren weiter, sehen endlich einmal ein fotogenes Affenrudel am Strassenrand,

das die Leitplanken entlang turnt und sich für uns in Pose setzt.

In der Gegend hier werden hauptsächlich Ölpalmen angebaut und so wundert es auch nicht, dass man direkt am Strassenrand auf eine Palmöl Fabrik trifft.

Es dampft und Raucht, die Ernte und die Ölproduktion sind im vollem Gange.
Als wir endlich unser Tagesziel Kuala Terengganu erreichen, eigentlich nur 20km von Marang entfernt, haben wir dank unserem Ausflug schon wieder 270km mehr auf dem Tacho und es ist bereits später Nachmittag.

Reisender kommst Du nach Kuala Terengganu,…

dann bedenke, dass in dieser Stadt gegen 17h alles schließt und lt. Lonely Planet auch Fr. / Sa. fast alles geschlossen ist. Der Aussichtspunkt am Bukit Puteri genauso wie Museen, der Istana Maziah Palast, die Tourist Info, der Bazar alles wird gegen 17h zugesperrt.

Von der Kasse oben am Bukit Puteri (RM1) können wir noch dieses Foto schiessen,

bevor wir auch hier weggeschickt werden. Gehen wir halt nach China Town, schauen uns dort den kleinen Tempel

und das schöne Eingangstor an,

gehen hier noch zum Abendessen und verschieben die restliche Besichtigung auf morgen.
Wir fangen mit unserer Tour etwa dort an, wo wir gestern aufgehört haben, am Zaun zum Istana Maziah Palast ,

gehen dann die paar Stufen zum Bukit Puteri hoch, dessen wahre Höhe nicht wie überall angegeben – sogar auf dem Gedenkstein am Eingang – nicht 200m sondern nur maximal bescheidene 200 Fuss ist.

Irgendeiner hat da wohl irgendwann mal einen Übertragungsfehler gemacht – und jetzt schreiben das alle immer noch kritiklos ab.
Droben auf dem Hügel (E=MR 1) kann man ein paar alte Kanonen bewundern, einen Flaggenmast und den gemauerten Thron des Sultans unter dem sich das Pulverlager des alten Forts befand – hier wird einem der Begriff ‚auf einem Pulverfass sitzen‘ so richtig nahe gebracht.

Ausserdem hat man von hier droben einen schönen Rundblick über die Stadt,

und die grosse Moschee.

Wir gehen noch kurz in den nahegelegenen Basar,

bevor wir weiter Richtung Norden fahren.
Wir machen einen kurzen halt am Strand bei Merang, schauen rüber Pulau Redang, wo sich ein schöner Marine Park befinden soll,

und fahren dann weiter nach Kuala Besut, dem Ausgangspunkt für die Fahrten auf die Pulau Perhentian. Aber wie schon vorher gesagt, die Saison ist hier bereits vorüber, die meisten Resorts auf den Inseln sind geschlossen, erwarten den Monsun und auch hier ist eine heilige Ruhe eingekehrt, sowohl am Bus-Terminal,

als auch in den Hotels und Hostels.

Zumindest heute laufen hier mehr Ziegen

als Touristen durch die Stadt, die Schnellboote liegen alle im Hafen sicher vertäut, wir setzen den Ort und die Pulau Perhentian auf die ‚da müssen wir nochmal hin‘ Liste

und fahren weiter nach Kota Bharu, eine schöne, kleine, übersichtliche Stadt mit einem alten Markt,

einem Uhrturm

und einer netten Chinatown, wo wir uns zum Abendessen niederlassen.

Heute machen wir einen Tagesausflug Richtung Norden zur Grenze nach Thailand, die wir mit unserem Leihwagen aber nicht überqueren dürfen, dafür sehen wir uns am Wegesrand einige Buddhistische Tempel im thailändischen Stil an. Der erste, Wat(=Temple) Photivihan (= Liegender Buddha)

rühmt sich mit seinem 40m langen und 11m hohen Buddha, den grössten liegenden Buddha Südostasiens zu besitzen. Noch ein Rundgang durch die recht schöne Tempelanlage

und weiter geht es zum Wat Mai Suvankhiri, dem Drachen Boot Tempel, dessen Schmuckstück dieses über 45m lange Drachenboot ist,

auf dem sich ein kleiner Tempel befindet.

Der Haupttempel nebenan, aussen

wie innen reich verziert, ausgeschmückt.

Der dritte Tempel den wir uns heute noch ansehen ist der Wat Machimmaram (= Sitzender Buddha Tempel),

der von einer 30m hohen Buddha Statue gekrönt ist. Auch hier wieder ist allein die Tempelanlage schon einen Besuch wert, was wir vom Rest unseres Tagesprogrammes aber weniger behaupten können. An beiden Grenzübergängen hier in der Nähe, Pengklan Kubor und Rantau Panjang sind sogenannte Duty Free Zonen eingerichtet, einerseits umzäunt wie ein Hochsicherheitstrakt, andererseits aber von Malaysia aus einfach ohne jegliche Kontrollen begehbar / befahrbar. Die Artikel, die dort angeboten werden haben jedoch mit dem, was wir uns unter ‚Duty Free‘ vorstellen nichts zu tun, denn es gibt eigentlich nur Bekleidung wie T-Shirts und Haushaltsartikel wie Plastikschüsseln etc, in etwa das selbe Sortiment, das in KL in Chinatown / Little India auch zu bekommen ist. Nix mit Elektronik, Kameras, Bier, etc. Fahren wir eben unverrichteter Dinge nach Kota Bharu zurück und lassen den Abend bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen.
Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg zurück, quer durch den Norden von Malaysia Richtung Westen. Irgendwann wird die Gegend immer hügeliger. Auf 640m treffen wir auf den Tasik Pergau,

einen kleinen See, ein Ruder- und Angelrevier. Die Strasse steigt noch bis auf 1020m, bevor sie sich zum Royal Belum State Park hinab senkt.

Reisender willst Du in den Royal Belum State Park, dann bedenke,….
dass dieser Park nur im Rahmen einer geführten Tour (ab ca. RM 400) besucht werden kann. Zusätzlich benötigt man hier ein ‚Entry Permit‘, das vom Tour-Operator mindesten 7 Tage vorher bei der Parkverwaltung beantragt werden muss.
Wir stehen in Pulau Banding am Belum Eco Resort, versorgen uns mit den Informationen für einen eventuellen, zukünftigen Parkbesuch, fahren noch zur Jetty, wo die Haus- und Tourboote auf die nächste Saison warten

und ziehen dann weiter nach Gerik, wo wir uns für die Nacht einquartieren.

Wir gehen dort noch ins Stadtzentrum auf den Abend-Markt

und lassen den Abend bei ‚Pizza‘

und gebratenen Nudeln

ausklingen.
Unser weiterer Weg Richtung Nord-West führt uns durch riesige Palmölplantagen,

bevor bei Baling die Gegend wieder hügeliger wird. Unten am Berg in den Kalksteingrotten haben Tao Mönchen ihre Tempel eingebaut,

von denen man einen guten Ausblick auf die umliegenden Siedlungen hat,

während droben am Berg fleissig der Kalkstein abgebaut wird.

Dank eines Wegweisers entdecken wir Ulu Legong, ein Thermalbad mit angeschlossenem Resort, das als einziges in Malaysia rund um die Uhr geöffnet ist. Was kann man bei etwa 30° Lufttemperatur schöneres tun als sich in 30° bis 60° warmes Wasser zu legen. Bei RM 10 Eintritt ein absolut erschwingliches Vergnügen und wenn man dann wie wir auch noch alle 8 Pools für sich fast alleine hat,

geradezu himmlisch. Allein, die Temperierung der Becken hier ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Becken werden geleert, gereinigt und dann mit brüh-heissem Thermalwasser aufgefüllt.

Irgendwann kühlt das Wasser schon irgendwie ab

und wenn das Wasser nach ein paar Tagen die Umgebungstemperatur erreicht hat, dann wird es abgelassen, das Becken gereinigt und wieder heiss gefüllt.
Als Gast muss man sich halt per Zehenprobe zum persönlich angenehmsten Badewasser vortasten. Nach zwei Stunden fühlen wir uns ausreichend durchgeweicht, wir fahren weiter, kommen nun an endlosen Reisfeldern vorbei

und erreichen die Westküste bei Kuala Perlis.

Wir machen hier noch einen kleinen Stadtbummel, sehen im Hafenbecken den Drachenbooten beim abendlichen Training zu,

werfen auch noch einen Blick auf die ‚Altstadt‘, jenseits des Hafenkanals

und gehen dann in eines der Lokale am Strassenrand zum Abendessen, natürlich fangfrischer Fisch.
Heute wollen wir uns den Staat Perlis, an der Nordgrenze zu Thailand gelegen, etwas näher ansehen. Bereits nach wenigen km stossen wir in Kangar, auf die um 1930 erbaute Alwi Moschee.

Weiter Richtung Norden kommen wir in eine Karst-Landschaft,

die Berge hier erinnern uns stark an die ‚Zipfelmützenberge‘ bei Guilin im Süden von China.

Wir entdecken am Strassenrand ein Schild zum Wat Siam Kubang Tiger, ein Thai Tempel und als wir dort ankommen, sind irgendwelche Feierlichkeiten bereits in vollem Gange. Hübsch bekleidete Tänzerinnen führen einen Festzug (Prozession??) an,

zwischendrin auch einige gar seltsam bekleidete / maskierte Damen

und eine Kapelle schliesst den ganzen Zug ab. Am Tempel dann werden u.a. solche Geldbäume den Mönchen als Spenden übergeben,

während im umliegenden Gelände kräftig gegessen, gefeiert wird. In Padang Besar, dem Grenzort zu Thailand, der obligatorischen Grenzmarkt,

mit dem Standard - T-Shirt / Haushaltswaren Angebot und dazu diesmal ein paar echte ‚Duty Free‘ Shops, in denen Waren aber nur erworben werden können, wenn man anschliessend nach Thailand ausreist – schon wieder nix mit ‚günstigem Whiskey‘. Dafür fahren wir noch nach Wang Kelian auf den Sonntagsmarkt, der vor allen von extra dafür einreisenden Thailändern beschickt wird und statten anschließend noch der Gua Kelum (Dunkel Höhle) einen Besuch ab (E=RM1).
Hier hat sich ursprünglich ein Fluss seinen Weg durch einen Karstberg gebohrt, als dann am jenseitigen Ende Zinn gefunden wurde, wurde die ganze Höhle erweitert und ein trockener Weg durch die Höhle gebaut. Heute ist das Ganze ein ‚Besichtigungs-und Erholungsgebiet‘. Über eine Art Hängebrücke kommt man zum Höhleneingang,

drinnen sind vor allem die Tropfsteine stimmungsvoll bunt angestrahlt

und jenseits des Höhlenausgangs kann noch ‚geheime Garten‘ besichtigt werden,

sind auch noch Überreste der Zinnmiene zu erkennen. Im Erholungsbereich surfen Jugendliche stehend die Rutschbahn herunter,

während picknickende Familien immer wieder einmal von den Affen hier bestohlen werden.

Wir fahren zurück nach Kuala Perlis, kaufen uns noch ein Ticket für die Überfahrt morgen früh nach Langkawi und lassen dann den Abend gemütlich ausklingen.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.