In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

South Australia 2: Teil 8 – von 18.05. bis 23.05.2017 980km

Ziel: Auf dem Oodnadatta Track über William Creek bis Oodnadatta, durch die Painted Desert nach Coober Pedy und dann weiter auf dem Stuart Hwy über Marla zur Grenze in die Northern Territory.

Wetter: Sonnschein > 25°, nachts meist < 10°.

Zurück auf dem Oodnadatta Track sind es gerade noch mal 7km bis William Creek, 12 Ew., im Historischen Park dieser rustikale Wegweiser in die Heimat

und diese alte, einst von einer Dampfmaschine per Treibriemen angetriebene Schafwollschleuder,

dazu noch ein Roadhouse mit Tankstelle, Hotel und Campingplatz.

Nach gut 100m ist der Ort schon wieder zu Ende, am Wegesrand die Ruinen von Edward,

dann ein 15km langer Abstecher zur Peake Historical Site,

eine weitere Rinder-Station der eine Telegraphen-Repeaterstation angeschlossen war und in derer unmittelbaren Umgebung 4 Jahre lang auch noch Kupfererz abgebaut und verhüttet wurde. Vom verflossenen Glanz zeugen nur noch ein paar schön renovierte Ruinen,

durch die zwei nette, gut markierte und beschriebene Wanderwege führen. Zurück an der Eisenbahntrasse eine weiterer der vielen Haltepunkte auf dieser Strecke, die Peake Creek Ruins

bevor wir dann im Abendsonnenschein den touristischen Höhepunkt des Tages erreichen, die mit 578m längste Eisenbahnbrücke auf dieser Strecke und damit auch die längste von SA, die Algebuckina Rail Bridge.

Wir gesellen uns zu den anderen Campern auf diesem beliebten SP unter der Brücke und geniessen diesen herrlichen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen ein kurzer Besuch an der Algebuckina Historical Site mit ihrer alten Pump Station,

die Wasser aus einem nicht versiegenden Wasserloch in Eisenbahn-Wassertanks beförderte, gute 30km weiter die Mount Dutton Siding, Wassernachfüllstation, Bedarfsbahnhof, Eisenbahn- und Telegrafenleitung-Reparaturstation und Viehverladestelle, alles in einem.

Wir erreichen Oodnadatta,

mit 170 Ew. schon fast eine Grossstadt im Outback, Dreh-und Angelpunkt hier das berühmte Pink Roadhouse -

hier ist wirklich alles PINK bemalt, zwar keine Augenweide, aber dafür Tankstelle, Postamt, Laden, Versorgungszentrum für das gesamte Umland. Der Oodnadatta Track führt jetzt noch gut 200km Richtung Nord-Westen durch relativ langweilige Landschaft bis nach Marla, diesen Teil sparen wir uns und biegen hier auf die Kempe Road Richtung Süd-Westen nach Coober Pedy ab.
Wir verlassen Oodnadatta auf der Kempe Road Richtung Süd–Westen

und biegen ca. 45km weiter Richtung Osten auf die Painted Desert Road ab. Hier auf dem Gelände der Arckaringa Station diese herrlichen Sand / Gesteinsformationen,

wie von der Palette eines Malers ‚getröpfelt‘.

Absoluter Höhepunkt hier, die Arckaringa Hill, durch die ein 2km H/R langer Wanderweg führt, der wegen all seiner Bestaunungspausen

aber kaum in weniger als 1Std zurückgelegt werden kann.

Es ist einfach schön hier

und doch, wir müssen weiter,

zurück auf der Kempe Road führt uns der Weg durch die Moon Plains,

trostlose, baumlose Ebenen, die stark an das Nullabor erinnern. Endlich taucht Coober Pedy mit seinen 3.500 Ew. am Horizont auf,

nach 3 Wochen im Outback fühlen wir uns wie im (Einkaufs-)Paradies. Frisches Fleisch, Frische Äpfel, das ganze zu bezahlbaren Preisen, hier legen wir einen extra R&R (Relax&Recover) Tag ein, bevor wir zur nächsten Outback-Etappe aufbrechen. Unser SP heute auf dem Übernachtungsplatz der RVFT Coober Pedy.
Unsere kühnsten Träume werden wahr, gegenüber des Info Centers entdecken wir eine Telstra Wifi Station, für uns als Kunden bedeutet da unbegrenzter schneller Internet Zugang, wir können endlich unsere Mails lesen, unseren Reisebericht veröffentlichen, fast 4 Stunden lang im Netz verschwinden. Nachdem wir im Info Center erfahren, dass das Breakaways Reserve, Ort meiner 60er Geburtstagsfeier, mittlerweile von den ‚Traditionellen Landeigentümern‘ verwaltet wird – und die nun meinen AUD 10/Fahrzeug Landschaftbestaunungsgebühr erheben zu müssen, verzichten wir auf diesen Ausflug und beschränken uns auf eine Stadt/Ortsbesichtigung. Es ist bereits früher Nachmittag, als wir endlich, den vom Info Center vorgeschlagenen Highlights folgend, zur Coober Pedy Besichtigungstour aufbrechen. Wir besuchen nach dem Stuart Gedenkstein den neuen, seit 1970 sich in Betrieb befindlichen Friedhof, der doch einige sehr eigenwillige Grabmäler aufweist. Mal ein Bierfass zur Erinnerung, (würde mir auch gefallen, aber was dann wohl die ‚teutsche Friedhofsordnung‘ dazu sagt????)

mal eine ganze Ritterburg

und mal die zuletzt benutzten Grabwerkzeuge als Grabbeigabe.

Weiter geht es zur Serbian Orthodox Church,

wie so manches Wohnhaus, Hotel, Motel eine ehemalige Mine, aus dem Berg hausgegraben, auch bei der größte Hitze innen angenehm kühl,

der Pioneer Cemetry, von 1921 bis 1970 in Betrieb eher monoton,

die Greek Orthodox Church daneben ausgesprochen schlicht.

Hier in Coober Pedy ein Nebeneinader von mittlerweile 44 Nationalitäten, jeder auf der Suche nach dem grossen Glück, DEM Opal, der Ruhm und Reichtum bringt. Kein Wunder, dass hier auch so ziemlich alle Glaubensrichtungen mit ihren meist unterirdischen Kirchen vertreten sind. Mitten im Ort St. Peter and St. Paul, die katholische Kirche

und am nördlichen Ortsrand die Anglican Catacomb Church.

Droben auf einem Hügel The Big Winch, mit der einst Abraum und Erz aus einer Grube befördert wurden und davor auf einem Lastwagen montiert ein überdimensionaler Staubsauger,

wie er im Prinzip heute noch zum Abtransport von Abraum und Erz aus den Minenlöchern benutzt wird. Ein Blick von Droben auf die Stadt,

auf die Minen am Ortsrand

und auf den ersten Baum von Coober Pedy, der seine Existenz einem ausgebrannten Lastwagen verdankt.

Noch ein letzter Blick auf und in die Old Timers Mine,

die uns von unserem letzten Aufenthalt als Einkaufsquelle her in so guter Erinnerung geblieben ist,

bevor wir uns für eine weitere Nacht auf den SP der RVFT Coober Pedy zurückziehen.
Unseren letzten Tag in Coober Pedy verbringen wir mit Wasser fassen (AUD 1 für 30l), rand-voll-tanken für AUD 1,43, denn weiter nördlich im Outback kann der Dieselpreis auch mal die AUD 2 Marke überschreiten und natürlich werden auch die Lebensmittelvorräte nochmal so weit aufgefüllt, so dass wir auch 10 Tage ohne Einkaufen auskommen können. Beim letzten Bummel durch den Ort entdecken wir auch noch das Spaceship, ein Relikt aus einer Filmkulisse

und nachdem sich hier im Ort John‘s Pizza Bar als das fünft-beste Pizza Lokal Australiens bewertet wird können wir das natürlich nicht unverifiziert einfach so stehen lassen,

wir gönnen uns eine mittelgrosse John‘s Special für AUD 22 – und beschliessen: Test bestanden. Hauchdünner knuspriger Boden, darauf ca. 2-3cm dicker Belag mit allem was gut und noch besser ist, edler, schön geschmolzener Käse und das alles fein abgeschmeckt. Hierher würden jederzeit nochmals kommen, das Lokal kann uneingeschränkt weiterempfohlen werden. Wir verlassen den Ort Richtung Norden, am Ortsein-/ausgang nochmals so ein Begrüßungs /Verabschiedungsstaubsauger,

die nächsten 30km auf dem Stuart Hwy Richtung Norden begleiten uns noch die Abraumhügel am Wegesrand, bevor die Strasse uns dann durch diese endlose, ebene, baumlose Landschaft führt. Auf dem SP Rest Area South of Marla beenden wir den Tag zusammen mit 8 weiteren Campern.
Da wir seit Pt. Auguasta schon 3 schlafarme Nächte hatten, in denen ‚Blinde Passagiere‘, nächtliche Störenfriede, meinten schon Nachts unser Frühstücks-Baguette anknabbern zu müssen, haben wir uns in Coober Pedy für AUD 4,10 mit 2 Mausefallen ausgestattet, von denen eine bereits in der ersten Nacht hier erfolgreich zugeschlagen hat.

Um eine Maus leichter fahren wir weiter auf dem Stuart Hwy Richtung Norden, erreichen das Roadhouse von Marla

und stehen einige Zeit später an der Grenze zwischen SA und den NT.

Hier schliessen wir das voraussichtlich letzte Kapitel über SA auf dieser Reise ab, für das letzte kurze Stück von NT nach QLD das in SA durch die Simpson Dessert führt, werden wir wahrscheinlich kein neues Kapitel anlegen, sondern dies als Abschluss zum NT Kapitel veröffentlichen.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.