In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Malaysia: MAL 4 (Highlands) - ab 15.11.2015 1080km

Ziel: Mit einem Leihwagen wollen wir von Kuala Lumpur ausgehend innerhalb von 4 Wochen den Norden von Malaysia einmal umrunden
Hier: Von Penang aus fahren wir in die Highlands von Malaysia, besuchen dabei neben den Cameron Highland auch noch die anderen drei wichtigen ‚Highlands – Urlaubsgerbiete‘, den Fraser’s Hill, Bukit Tinggi und Genting Highland um dann unsere Rundreise mit einem kurzen Aufenthalt in KL zu beenden, bevor wir per Bus nach Singapur weiterreisen.
Wetter: In Malaysia ist es angenehm warm, mit täglichen Wolkenbrüchen / Gewittern muss gerechnet/gelebt werden, >30º.

Die Highlands (nachträglich zusammengefasst)

Vier Urlaubsgebiete , jedes hat seinen eigenen Reiz und jedes ist völlig anders. Während die Cameron Highlands von den Teeplantagen dominiert werden, ist Fraser’s Hill britisch kühl, ein Dschungelwander- Vogelbeobachtungsgebiet. Im französisch japanische Bukit Tinggi, der Spreizschritt zwischen Eleganz und Abenteuer und in Genting Highland mit seinen riesigen Hotel-Resorts, seinen Casinos und Indoor/Outdoorerlebnisparks dann Vergnügen pur.

Zurück auf dem Festland angekommen treffen wir bereits nach wenigen km in Bukit Mertajam auf die St. Anne's Church,

die um 1880 erbaut wurde und zu ihrem Patrozinium am 26.07. etwa 100.000 Pilger anzieht. Heute sind aber vor allem zahlreiche Affen in den umstehenden Bäumen unterwegs

und ein Ameisenstamm ist dabei seinen Wohnsitz zu wechseln.

Wir besuchen bei Bukit Merah das Laketown Resort, denn dort, auf einer Insel mitten im See

befindet sich eine Orang Utan Forschungs- und Zuchtstation,

unserem nächsten Ziel für heute. (E incl. Überfahrt =MR 36). Hier ist Zoo verkehrt, 24 Orang Utans leben hier in ihrer natürlichen Umgebung und wir dürfen diese in einem Stahlkäfig durchqueren.

Die Jungtiere spielen in den Bäumen,

Adam macht Spässchen mit den Besuchern,

der geniesst seinen Wassermelonen Cocktail.

Nach knapp einer Stunde ist unsere Besuchszeit abgelaufen, wir fahren weiter nach Taiping, berühmt für seinen Zoo (E=MR 16, 9h-18h) und für seine Nightsafari (E=MR 20), ein Zoobesuch zwischen 20h und 23h, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen. Viele Tiere liegen im Zoo tagsüber nur faul herum, sind nachtaktiv und keiner sieht das, ausser Zoos wie dieser, oder der von Singapore bieten sogenannte Besuche zu Nachtstunden an. Ob sich das rentiert ist eine andere Frage, denn heute sind wir genau 8 Besucher, die erst einmal mit einem der Besucherbähnchen durch den ganzen Zoo gefahren werden.

Am Ende der Rundfahrt verabschieden sich die anderen Besucher, unsere Frage, ob wir auch zu Fuss alleine durch den Zoo gehen dürfen, wurde mit einem ‚selbstverständlich‘ beantwortet. So streifen wir in der Dunkelheit durch den Zoo, besuchen die Krokodile,

die Bären

die Giraffen,

die ‚wie auch immer sie heissen‘ hübschen Vögel,

hören den Löwen beim Brüllen zu und beobachten die Nashörner beim Schönheitsschlaf. Ein ganzer Zoo für uns alleine, ein unvergessliches Erlebnis der besonderen Art.
Weiter geht unsere Fahrt über Kuala Kangar, wo wir uns die sehr schönen Masjid (=Moschee) Ubudiah

und die Sultan Azlan Shah Gallery, eine Memorabiliensammlung des Sultan dieser Provinz und gleichzeitig derzeitiger Herrscher von Malaysia ansehen.

Wir erreichen Ipoh, die drittgrösste Stadt in Malaysia. In den umliegenden Karstbergen hat das hier so reichhaltige Wasser Grotten und Höhlen ausgewaschen, in die Buddhistische Mönche dann ihre Tempel gebaut haben – und genau die sind der Schwerpunkt des heutigen Tages. Der Berg, der die Perak Cave beinhaltet, macht den Eindruck eines hohlen Zahnes, eine riesige Grotte mit einem Ausgang nach oben – eine eingestürzte Doline? wurde von aussen mit einem Tempelgebäude zugebaut,

drinnen ein liebevoll bemalter, geschmückter Tempel angelegt

und der Ausgang nach oben mit einem Treppenhaus gesichert, so dass man die 100Hm auf den Berg hochsteigen kann um von droben, von kleinen Pagoden aus die Aussicht über Ipoh zu geniessen.

Die Kek Lok Cave, im Süden von Ipoh ist eine mächtige Grotte, wohl ein einst von einem Fluss geschaffener Tunnel

in dem riesige Tropfsteine einen natürlichen Schmuck zu den aufgestellten Buddhas bieten.

Nicht mehr ganz so beeindruckend die South Heaven Cave, ein Tao Tempel

und direkt nebenan die derzeit geschlossene Ling Sen Cave.

Bei unserer Stadtbesichtigung sind uns besonders der alte Uhrturm

und die Train Station aufgefallen,

bevor wir uns dann auf den Nachtmarkt zum Abendessen zurückzogen.

Wir verlassen Ipoh Richtung Süden, schauen kurz bei Kellie’s Castle vorbei, einer Bauruine aus den 20er Jahren, bei der die Bauarbeiten mit dem Tod des Bauherren zum Stillstand kamen

und fahren dann in die Cameron Highland. Plötzlich verändert sich die Landschaft, überall Plastikfolien,

die Umwelt im Christo Stil verpackt, genauso schön wie in Südspanien, der Türkei, ….
Dann die erste Touristenattraktion am Strassenrand, der Lavendel Garden.

Hier dürfen sich die Touristen für MR 6 über die Kunst des Lavendelanbaus informieren und dazuhin noch fleissig einkaufen. Wir sind auf 1500m Höhe im grössten Urlaubsgebiet Malaysias. Das Klima ist angenehm kühl, die Luftfeuchtigkeit hoch, der Niederschlag reichlich, ideal für Erdbeer- und vor allem Tee Plantagen,

von denen wir heute zumindest die BOH (=Best of Highland) besuchen wollen. Auf einer einspurigen Strasse geht es durch das Teeanbaugebiet, wir schauen den Arbeitern schon mal beim verpacken der Tagesernte zu (etwa 20kg / Sack)

und erreichen dann die BOH Tea Plantation.

Hier kann man zusehen wie in 2 Tagen aus grünen Blättern schwarzer Tee wird, darf den auch gleich vor Ort verkosten und natürlich KAUFEN. Wir wiederstehen dem Angebot und fahren weiter bergauf, hoch auf den Mountain Brinchang mit 2032m, einer der höchsten Berg Malaysias und zugleich der höchste mit einem Auto erreichbare Punkt.

Ehrlich gesagt, das ist eher eine Strecke für die unzähligen Landrover (Discovery),

die hier in jedem erdenklichen Baujahr und Zustand die Touristen durch die Gegend fahren. Wir fahren (kriechen) im einsetzenden Nebel wieder bergab

erreichen Brinchang und besuchen dort erst den Chinesischen Buddha Tempel,

bevor wir dem indischen Hindu Tempel noch unsere Referenz erweisen.

In der nächsten Stadt (Ortschaft??) Tanah Rata

beziehen wir unser Nachtquartier, bewundern noch dieses Plastik/Beton/Gemüsekunstwerk,

bevor wir uns zu einem Steam Boat (= Dampfer, = chinesisches Fondue) niederlassen

und so aus der Ferne unserem Freund Charlie gedenken, der heute einen runden Geburtstag feiert.
Heute Morgen müssen wir wieder einmal auf dem Amtsschimmel durch die Gegend reiten und dadurch auch gezwungenermaßen den Tagesplan ändern. Am frühen Nachmittag fahren wir erst mal in den nächsten Ort, nach Ringlet, einer Kleinstadt in den Highlands,

aber Sehenswertes gibt es da eigentlich nicht. Dafür besuchen wir auf dem Rückweg eine Erdbeeren Farm

und lernen dort, wie man die Beerenpflanzen ernte-rückenschonend auch in Bauchhöhe anpflanzen kann. Für uns eine nachahmenswerte Idee. Ganz in der Nähe ist die zweite Plantation von BOH Tea,

auf der die Ernte und die Teeverarbeitung zur Zeit in vollem Gange ist. Wir finden diese Plantage wesentlich informativer und weniger kommerziell als die gestern besuchte. Auf dem weiteren Heimweg kommen wir noch am direkt an der Strasse gelegenen Cameron Valley Tea House vorbei

geniessen bei einer Tasse Tee die Aussicht auf die Plantage

und stellen (mit Erstaunen) fest, dass uns der BOH Tee noch etwas besser geschmeckt hat.
Zurück zum Hotel, Abendessen, Reisebericht schreiben, halt so wie jeden Abend.
Nach einem gemütlichen Frühstück, wie immer am Strassenrand,

ist es Zeit für uns die Cameron Highlands zu verlassen. Vorbei am Lata Iskandar Wasserfall

fahren wir stetig bergab erst Richtung Süden, sind irgendwann auf 80m über NN, wenden uns später Richtung Osten bis wir die Auffahrt auf den Fraser’s Hill, unser nächstes Ziel in den Highlands erreicht haben.

Auf einer schmalen Einbahnstrasse geht es steil hoch auf 1280m. Droben auf dem Berg dann eine kleine Ortschaft,

ein Golfplatz, etliche zum Teil sehr edle, stilvolle Resorts wie hier das Smokehouse,

das ganze mehr ein Sport-, Wander-, Erholungs- als ein Fun-Urlaubsgebiet.
Auf der zweiten Einbahnstrasse geht es genauso schmal und steil wieder runter ins Tal, wo wir eines der grossen Obstanbaugebiete Malaysias durchqueren. Die hier wachsenden Durians, das sind diese Riesenfrüchte mit dem penetranten Geruch, können wir leider nur als Kunstwerk bewundern,

die echten sind noch nicht reif, dafür sehen wir aber unzählige dieser Papaya Bäume (Plantagen) am Strassenrand

bevor wir Bentong erreichen, unserem heutigen Etappenziel.
Von hier aus brechen wir erst einmal Richtung Osten auf, um das Kuala Gandah Elephant Sanctuary zu besuchen.
In diesem Schutzgebiet wird sehr erfolgreich an der Nachzucht und der Umsetzung/Umsiedlung von Malaysischen Elefanten, von denen es insgesamt nur noch etwa 1200 gibt, geforscht und gearbeitet. Derzeit halten sich hier etwa 20 Tiere auf, davon konnten wir drei ausgewachsene Elefanten

und drei Jungtiere / Babys aus der Nähe bewundern,

das Elefantenbad und die daran anschliessende Elefantenshow / -Fütterung haben wir uns für unseren nächsten Besuch hier aufgehoben, denn die findet immer Freitags ab 14:45 statt und gut drei Stunden rumsitzen und warten wollten wir nicht. Wir fahren nun Richtung Westen bis Bukit Tinggi und erreichen dort Colmar Tropical (E=MR 13 p.P.), ein ‚Resort‘ im französisch / japanischen Stil. Teile der Stadt Colmar (im Elsass) wurden im Disney Stil nachgebaut,

Epcot lässt grüssen. Die Häuser hier sind in den Hotelbetrieb integriert, man kann darin wohnen, oder einfach durch die Strassenzeile bummeln und Gerichte mit französischen Namen verzehren. Dazu wird man noch dreimal am Tag mit einer jeweils halbstündigen Tanzshow unterhalten.

Ein Shuttlebus bringt die Besucher dann etwa 3km weiter zum japanischen Teil dieser Anlage, hier findet man das erste Japanische Tee Hause in einer tropischen Umgebung.

Für MR 28 kann man einer ‚originalen‘ japanischen Teezeremonie teilnehmen und sich dazu noch für weitere MR 20 mit einem Kimono verkleiden, oder auch nur so wie wir durch den wunderschön angelegten japanischen Garten spazieren,

die Ruhe geniessen und Tausendfüßlern beim Nachmittagspaziergang zusehen.

Zwischen beiden ‚Themenparks‘ ist noch ‚Le Chateau‘ angesiedelt,

in dem sich ein Bio-Spa-Resort-Hotel befindet. Ein Adventure Park mit Hängebrücken,

Zip Lines und allem was der jung gebliebene Abenteurer sonst noch braucht, ein Reitstall und ein Golfplatz runden das Unterhaltungsprogramm ab. Wir haben genug gesehen, erweisen noch kurz dem Four Face Buddha unsere Referenz

und kehren dann in unser Hotel in Bentong zurück.
Am nächsten Tag brechen wir auf das nächste Highland Urlaubsgebiet zu erkunden, direkt vor den Toren von Kuala Lumpur gelegen, die Genting Highland. Auf dem Weg dahin kommen wir erst einmal am Chin Swee Tempel vorbei, einer riesigen Tempelanlage

mit einer 9-stöckigen Pagode,

einer sehr anschaulich gestalteten Reihe von Szenenbildern, in denen erklärt wird, was in den 10 Höllen des Buddhismus mit ‚den bösen Buben‘ geschieht.

Die Genting Highland, der Realität gewordenen Traum eines Visionärs, ähnlich wie Disney die Sümpfe Orlandos mit Disneyworld bebaut hat, wurde hier Mitte der 60er Jahre begonnen einen mit Urwald bewachsenen, gut 1800m hohen Berg zu bebauen. Eine Strasse wurde angelegt, ein Ressort ums andere, jedes mit eigenem Casino, erstellt, dazu kamen noch Outdoor und Indoor Vergnügungsparks,

heute ist das ganze eine Kunstwelt,

bestens besuchter Verschnitt aus Las Vegas und Orlando mit Zirkusvorführungen und Showbühnen,

in dem auch ein (Kunst-)Schneepark nicht fehlen darf.

So ganz können wir uns mit dem hier nicht anfreunden, aber betrachtet man die Besucherzahlen an diesem ganz normalen Samstag, so scheint dies hier eine spezielle Anziehungskraft zu besitzen. Nur so lässt sich auch erklären, dass derzeit der Outdoorpark für 1Mrd (1.000.000.000€) erneuert wird und weitere Resorts sich im Bau befinden.
Wir fahren am späten Nachmittag nach KL zurück und beziehen wieder unser Hotel an der Grenze zu Chinatown.
Sonntag Morgen, strahlend blauer Himmel über KL,

wir geben unser Auto ab und machen einen Bummel durch die jetzt weihnachtlich geschmückten Einkaufszentren von KL. Im Pavillion wurden die Metallkoffer durch einen Swarovski Weihnachtsbaum ersetzt, mit 23m Höhe angeblich der höchste in Asien,

im Berjaya Times Square begrüsst uns ein künstlicher Nadelbaum

und auch in der KWC (=Kenanga Wholesales Center) Fashion Mall,

mit über 800 Bekleidungsläden auf 9 Stockwerken ist Weihnachtsstimmung, die Kassen klingeln. Zurück am Berjaya Times Square werden wir mit ‚weihnachtlichen Jazz‘ unterhalten

und in der Sungei Wang Plaza findet eine YoYo Battle (Meisterschaft) statt.

Anlässlich des derzeit stattfindenden ASEAN Gipfels trifft man an mehreren Plätzen der Stadt auf sogenannte Asia Culture Celebrations,

man sieht, an einem Sonntag in KL ist Kurzweile pur geboten.
Wir schauen noch beim Inder zum Abendessen vorbei, gehen ins Hotel zurück und schliessen das Malaysia Kapitel hiermit ab.
Wie es uns morgen mit der Busfahrt nach Singapur ergeht, könnt ihr dann dort weiterlesen.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.