In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Südinsel von 14.01. bis 23.02.2016 6645km: Südinsel 1 ab 14.01.2016 1350km

Ziel: Auf der Südinsel ab Picton über Nelson zum Cape Farewell, der Nordspitze der Südinsel, dann kreuz und quer über die Insel bis zur Südspitze und von da aus der Ostküste entlang nach Christchurch wo wir unsere Neuseeland Erkundung beenden wollen.
Hier mit der Fähre von Wellington nach Picton, über Nelson am Abel Tasman NP vorbei nach Cape Farewell, über den Nelson Lakes NP an die Ostküste ins Hauptweinanbaugebiet von NZ (Marlborough) nach Blenheim, nach Kaikoura zum Whale Watching und dann quer über die Insel bis zum Buller Canyon, kurz vor Westport.

Wetter: Wie im Reiseführer bereits angekündigt ist es hier wesentlich wärmer als zuletzt auf der Nordinsel. Teils auch >25°, nachts < 20°, nur noch sehr selten, aber manchmal doch teils recht heftiger Regen.

Nord- und Südinsel von NZ sind mit zwei Fährlinien (Interislander und Bluebridge Ferries) verbunden, die sich preislich eigentlich keine Konkurrenz machen. In Picton liegen die Fährterminals nebeneinander, in Wellington etwa 1km voneinander getrennt. Da auch die Abfahrtszeiten sehr ähnlich sind, ist es eigentlich nahezu egal, welchen man wählt. Wir haben uns für die Bluebridge Ferry entschieden (NZD 226 für Auto <5m und zwei Personen)

und waren mit Service, Komfort und Pünktlichkeit vollauf zufrieden. Für den 8h Abfahrtstermin soll man um 7h zum Checkin bereit sein, Buchungscode reicht bereits aus und schon steht man mit weiteren 100+ Autos in der Warteschlange. Pünktlich um 8:00 verlassen wir den Hafen von Wellington

bei blauem Himmel und nahezu spiegelglatter See eine angenehme (ereignislose) Überfahrt. Genauso pünktlich legen wir um 11:30 in Picton an,

bummeln ein wenig durch den kleinen Ort, verzichten auf den Besuch des Aquariums (NZD 25) und des Edwin Fox Museums (NZD 15) in dem das angeblich 9.-älteste (um 1850 in Indien gebaut) noch erhaltene Holzschiff der Welt gezeigt wird. Wir fahren lieber die Küstenlinie entlang Richtung Nord-Westen, kommen in Anakiwa am Startpunkt des Queen Charlotte Track vorbei (NZD 10,- pP/Tag oder NZD18,- für bis zu 5 Tage Privatlandbetretungsgebühr),

ein etwa 70km langer Wanderweg der in 3-5 Tagen abgelaufen werden kann. Ein langer Blick auf die Tasman Bay,

in Havelock, Welt-Hauptstadt der berühmten grünlippigen Neuseeland-Muscheln, bunte Geschäftshäuser

und the Mussel Pot,

das angesagte Muschelrestaurant der Stadt, dessen Personal sich aber anscheinend von 14:00 – 17:00 von den Anstrengungen der Mittagessensausgabe erholen muss und daher das Restaurant in dieser Zeit ge(ver-)schlossen ist.
Knurrend fahren wir weiter nach Nelson,

einer angenehmen Kleinstadt mit einem Herz für Camper, wir grillen uns ein schönes Steak und bleiben dann gleich hier für unsere erste Nacht auf der Südinsel.
Am nächsten Tag geht es ‚dem Meer entlang‘ Richtung Norden, am Wharf von Mapua mehrere Galerien,

Ruby Bay lädt fast zum Baden ein,

im Motueka wandern wir den Kunstpfad mit 28 teils sehr beachtenswerten Objekten entlang,

in Kaiteriteri an der Golden Bay eine kleine Wanderung zum Aussichtspunkt,

drunten am Strand dann Baderummel pur.

Der Split Apple Rock ist auch erst nach einer 20 minütigen Wanderung draussen im Meer zu sehen

und vom Takaka Hill Lookout (790mh) wieder mal ein Blick zurück,

irgendwo hinten am Horizont ist sogar noch Nelson, unseren letzten Übernachtungsort. In Marahau erreichen wir den Eingang zum Abel Tasman NP, der entweder in einer mehrtägigen Wanderung oder Kajakfahrt durchquert wird oder aber auf einer gut ausgebauten Strasse umfahren wird. In Takaka erreichen wir das andere Ende des Parks, in naheliegenden Clifton Grove bei Pohara

schauen wir uns ein paar der Felsformationen an, für die der Park so berühmt ist und vorbei an der Liga Bay

erreichen wir die Wainui Falls, typischerweise der Endpunkt der Parkdurchquerung.

Unser SP für heute ist die Uruwhenua Reserve in der wir unter grossem Hallo etliche der Mit-Übernachter aus Nelson wiedertreffen.
Im Takaka besuchen wir am nächsten Morgen den Sa. Markt

wenige km weiter besichtigen wir auf einem 45 min Rundweg Te Pupu Spring, erklärtermaßen die ergiebigste Frischwasserquelle in Australasien, mit dem angeblich reinstem Wasser weltweit,…

jedoch zugleich lokales Heiligtum, daher ist selbst das Berühren des Quellwassers untersagt.

Was macht um 1900 der Besitzer einer Goldmine, wenn er dringend Wasser benötigt, das ein paar km weiter im Überfluss vorhanden ist? Klar, er zapft den Bach an und lässt entlang des Berges einen Kanal aus den Felsen hacken (Im Schweizer Wallis nennt man das Bies) – hier heisst es Water Race

und dann lässt man noch ein Fallrohr verlegen um ‘drunten’ einen Generator zu betreiben. Die Goldmine ist seit 1910 stillgelegt, der Generator läuft heute noch und speisst etwa 0,8GW pro Jahr ins Stromnetz. Das Ganze ist auf einem etwa 2 stündigen Rundweg mit knapp 150Hm zu besichtigen.
Wir durchqueren das wenig sehenswerte Collingwood

und erreichen mit Port Puponga, so etwa das Nordende der Südinsel, der sich hier anschliessende Farewell Spit ist Naturschutzgebiet und nur im Rahmen von ‚ECO-Tours‘ zu besichtigen, sparen wir uns, wandern dafür zum 30 min Fossil Point,

wo wir jedoch vergeblich nach Fossilien im ausreichend vorhandenen Schiefer suchen

wandern weitere 90 min zum Pillar Point, dem mit Abstand wohl hässlichsten Leuchtturm (=Light House), das wir auf unseren bisherigen Reisen erwandert / besichtigt haben.

Wir stehen am Cape Farewell, schauen nochmals raus auf den Farewell Spit

und fahren zurück nach Takaka wo wir unsren letzten Punkt für heute besichtigen, den Labyrinth Rocks Park. Die ist eine relativ kompakte Ansammlung von mit klingenden Namen versehenden Karstfelsen, wie Water Slide,

Camel Head,

Glacier,

und Aligator.
.

Genug für heute, es geht zurück zu unseren Freunden auf den SP Uruwhenua Reserve.
Wir Fahren zurück Richtung Nelson, kommen in Motueka am So.-Markt vorbei, können dort weder den Whitebait (Glasfisch??) Sandwich

noch einer ‚heimatlich‘ gut schmeckenden Leberkäs-Semmel wiederstehen und fahren dann weiter zu Nelson Lake NP, zu zwei traumhaftgelegenen Gletscher-Seen, werden zwar von diesem Vogel freundlich begrüsst,

jedoch verderben uns dann riesige Schwärme von Sandflies (noch lästiger als Moskitos) und Wespen jeglichen Spass an einem weiteren Aufenthalt, wir machen ein paar Fotos von Lake Rotoiti

und Lake Rotoroa

und reisen ungewanderter Dinge wieder ab. Wir fahren zur Ostküste ins Waitau Wein Valley, wo etwa ¾ NZ Wein produziert wird und beziehen unseren SP auf DOC CP in der Robin Hood Bay, Teil der Cloudy Bay. Einer Bucht die schon unfotografierbar im Abendnebel toll aussieht und auch im Regen am nächsten Morgen ihren Charme nicht verloren hat.

Wir fahren nach Blenheim, gehen dort in die I-Site und buchen die um 12:00 beginnende Hop’n Grape Tour, NZD 70pP. Per Shuttlebus werden wir mit 5 weiteren Passagieren zum Villa Maria, Weingut gefahren,

wo wir bereits bei der ersten Weinprobe 7 Sorten der hochwertigen Weine (bis NZD 59 / Flasche im Direktverkauf) probieren dürfen. Wenige km weiter im Weingut Allan Scott ist dann Mittagspause,

wir arbeiten uns durch weitere 4 Sorten Wein bevor wir uns zum Mittagsessen niederlassen (um die NZD 25 pP).

Im Weingut Nautilus stehen dann 9 Sorten Sekt in Champagner Qualität und Wein auf dem Programm,

bevor uns dann in der MOA Beer Brewery 5 Sorten lokal gebrautes Bier zur Verkostung serviert wurde.

Nun noch mal kurz in die Makana Schokoladen&Pralinen-Manufaktur,

bevor unsere Reise im Saint Clair Weingut

bei weiteren 6 ausgezeichneten Weinen ihren Abschluss fand. Die Tour hat sich für uns vollauf gelohnt, Bob unser Fahrer und Guide bringt uns mit dem Shuttlebus zurück zur I-Site und wir fahren dann mit dem Auto auf einen nahegelegenen SP (Schlafplatz), den wir hier aber nicht publizieren wollen.
Am nächsten Morgen geht es irgendwann weiter, erst noch mal schnell zum Einkaufen und dann auf dem Hwy 1 stetig Richtung Süden, etwa 15km vor Kaikoura eine Fellrobben Kolonie am Strassenrand,

Kaikoura eine Kleinstadt, vor der sich draussen im Meer das ganze Jahr über Sperm-Wale tummeln, zu denen sich je nach Jahreszeit auch noch Pottwale, Orcas und ähnliche Säuger gesellen. Der Ideale Ausgangspunkt für eine Whale-Watching Tour, die hier entweder per Hubschrauber (30 min für ab NZD 660 / Maschine, 3 Pers. max.) oder per Boot etwa 2 ½ Stunden für NZD 145 p.P. ge-(be-)sucht werden können. Wir beschränken uns auf die Bootstour, Abfahrt Morgen früh um 7h, schlendern noch ein wenig durch die Stadt, geniessen draussen am Fyffe Quai im Kaikoura Seafood BBQ noch ein Seafood Platter

und treffen dann am Ende der Scenic Route am Point Car Park auf eine weitere Seehund Kolonie,

faul,

noch fauler,

Handzahm???
Ein gutes hat dieses frühe Bootstour schon vor ihrem Beginn, um 5:15 klingelt dert Wecker und gegen 6:00 erleben wir einen fantastischen Sonnenaufgang, der Tag kann nur noch gut werden.

Kaum haben wir mit dem Boot den Hafen verlassen treffen wir auf einen Schwarm Delphine bei der Morgengymnastik,

fröhlich wird unser Boot begrüsst, umtummelt.

Kaum 10 min später, der erste Sperm Wal,

schon ein gigantisches Tier, ein Zahnwal, knapp 20m lang, fast 40 Tonnen schwer, kommt so etwa für 6-8Minuten an die Meeres-Oberfläche

um dann wieder für etwa 45 Minuten zur Futtersuche / Jagd unter Wasser zu verschwinden. Das Wasser hier ist voll von Krill,

ideales Futter für die Bartenwale, die derzeit aber anscheinend noch bessere Jagdgründe zu haben scheinen. Dafür finden wir per Unterwassermikrophon unseren 2ten Wal beim Luftholen

und dann beim Abtauchen,

und kurz darauf noch Wal Nummer drei, bei der selben Show, (Durch-)Atmen,

und Abtauchen.

Mit diesen drei Männchen, die Wal-Damen sind derzeit zum Werfen in wärmere Gewässer umgezogen, ist das Walbesichtigungsvoll übererfüllt. Wir fahren zurück und treffen erneut auf eine Gruppe verspielter Delphine,

die von einer Gruppe Pilotwale begleitet werden.

Dieses frühe Aufstehen hat sich für uns wirklich gelohnt, zufrieden kehren wir zum Auto zurück und fahren weiter, denn als nächstes steht die Durchquerung der Südinsel auf dem Reiseplan. Vorbei am Mt. Lyford,

einem Skigebiet, erreichen wir die Hanmer Springs Area,

dort einen touristisch voll erschlossenen Ort mit angeschlossener Thermalquelle (E=NZD 22 pP), nix für uns, ein Stück weiter des Weges die Muruia Hot Spring, mit ihrem Rock Spring Pool, auch hier E=NZD 22 pP.

Entlang des Weges die Inanguhua River Swingbridge,

möglicher Startpunkt für eine mehrstündige Wanderung und endlich mit Reefton, the Town of Light.

In dieser alten Goldgräberstadt wurde das erste elektrische Licht in Neuseeland ‚entzündet‘ und obwohl der Goldrausch mittlerweile vorüber ist, nur noch in einer einzige Open Pit Mine goldhaltiges Quarz abgebaut wird, darauf ist man heute immer noch stolz. Ein Stück weiter verbringen wir die Nacht auf dem DOC CP Lyell Historical Site. Obwohl unsere Goldsuche beim Füssewaschen im nahegelegenen Bach war erfolglos war, haben wir den Aufenthalt auf diesem recht ruhigen Platz sehr genossen.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.