Ein Sprung ins kalte Wasser

Reisezeit: August 2006 - März 2007  |  von Claudia Reinhardt

Nochevieja

Ein wenig schweren Herzens bin ich ja schon in Koeln losgefahren, um Silvester in Sevilla zu feiern. Aber sobald man bei strahlend blauem Himmel hier ankommt und bei 21 Grad sofort seinen Mantel auszieht, fuehlt man sich wieder zu Hause. Fast alle Erasten waren noch in Deutschland, so blieb zum Feiern nur die kleine Gruppe um Janina, ihrem Freund Christian, ihrer italienischen Mitbewohnerin Linda und ein paar Besuchern aus Italien.
Zuerst wurden wir italienisch bekocht. Dann bestand der Plan darin, auf der Alameda reinzufeiern, da sich dort normalerweise immer viele Menschen einfinden. Aber es kam anders. Kurz vor 12 stand unsere Gruppe mutterseelenallein auf der Strasse. Das hielt uns aber nicht davon ab, der spanischen Tradition zu folgen, 12 Trauben in den letzten 12 Sekunden des alten Jahres zu essen, was Glueck bringen soll, sofern man es schafft. Leider waren die Trauben mal wieder viel zu gross, und so hat´s keiner hinbekommen. Die rote Unterwaesche hatte ich auch vergessen, also doppelt schlechte Vorzeichen.

Janinas Kampf mit den Trauben

Janinas Kampf mit den Trauben

Nachdem wir unsere Zeremonie abgehalten hatten, ging´s dann weiter zum Rathausplatz. Auf unserem Weg dorthin waren die Strassen menschenleer und die Haeuser voellig verlassen. Eine absolute Geisterstadt. Im Hintergrund knallten massenweise Boeller und wir kamen uns vor als liefen wir durch ein Kriegsgebiet. Gespenstisch!
Auf dem Rathausplatz haben wir dann letztendlich um kurz nach 12 die Menschenmenge gefunden. Dort tummelte sich ein bunt gemischtes Volk von Frauen in Abendkleidern bis hin zu Menschen in Verkleidung.

fuer diejenigen, die sich schnell noch ein wenig Partystimmung erkaufen moechten

fuer diejenigen, die sich schnell noch ein wenig Partystimmung erkaufen moechten

Die Sevillaner praesentierten sich auch hier wieder ein wenig verrueckt, indem etliche Maenner der Reihe nach auf eine Saeule kletterten, um sich auszuziehen, mal mehr, mal weniger.

Hier nur die zensierte Version. Nach dem Traubendebakel und dem Mangel an roter Unterwaesche aber doch noch gute Aussichten fuers neue Jahr!

Hier nur die zensierte Version. Nach dem Traubendebakel und dem Mangel an roter Unterwaesche aber doch noch gute Aussichten fuers neue Jahr!

Janina mit Freund Christian

Janina mit Freund Christian

Um halb 3 habe ich unsere kleine Gruppe dann verlassen. Die Neugier trieb mich nach Hause. Noch mal kurz zur Erinnerung: ich darf ja keine Freunde mit nach Hause bringen. Und da Rafas Freunde sich auch nie bei uns blicken lassen und ich nur wenige private Informationen aus Rafas Leben habe, koennt Ihr Euch denken, wie erstaunt ich war, als ich von der silversterparty in unserer Wohnung erfahren habe. Diese Gelegenheit wollte ich mir natuerlich nicht entgehen lassen.
Es hat sich gelohnt! Anwesend waren drei maennliche und drei weibliche Freunde, anschliessend kam noch die Schwester mit Begleiter dazu.
Alle waren supernett zu mir, auch wenn es aufgrund des krassen andalusischen Akzentes ab und zu ein paar Verstaendigungsschwierigkeiten gab. Es wurde viel getanzt und ausgelassen gefeiert, wie die Bilder hoffentlich vermitteln.

v.l.n.r.: Antonio, José und Rafa (mein Mitbewohner)

v.l.n.r.: Antonio, José und Rafa (mein Mitbewohner)

José

José

diese junge Dame hatte es Rafa sehr angetan

diese junge Dame hatte es Rafa sehr angetan

Und so nahm die Silvesternacht trotz Startschwierigkeiten ein tolles Ende. Um 8 bin ich dann wegen Schlafentzug von vorangegangener Anreise ins Bett gefallen, wobei der Rest noch ein Stuendchen weitergefeiert hat.
In diesem Sinne: feliz Año Nuevo!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
7 Monate Erasmus und WG-Leben unter der Sonne Spaniens. Olé!
Details:
Aufbruch: August 2006
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 03.03.2007
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Claudia Reinhardt berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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