Ein Sprung ins kalte Wasser

Reisezeit: August 2006 - März 2007  |  von Claudia Reinhardt

Sozialkontakte

Jetzt ist die Studentenrushhour eingetrete. Bin ich froh, dass ich so frueh in Sevilla war. Vor ein paar Tagen hab ich die erste Erasmusstudentin aus Finnland (Eeva) kennengelernt. Die hat ein paar Tage gebraucht, was passendes zu finden. Meistens waren die Wohnungen einfach zu teuer. Dann hab ich noch ein paar Amis kennengelernt, mit denen Eeva und ich abends oefter weggehen. Wenigstens mal keine der ignoranten Sorte. Sehr darauf bedacht, eine neue Sprache zu lernen. Nur um hier mal ein paar Ami-Stereotypen loszuwerden. Amuesant sind dann doch die politischen Diskussionen, bei denen sich die Lager deutlich in Europa und Amiansichten aufteilen. Wie ihr seht, kann ich auch gleich mein Englisch aufbessern.
Vorgestern sind mir dann die ersten beiden deutschen Studentinnen ueber den Weg gelaufen. Beide studieren in Duesseldorf und sprechen bereits super Spanisch. Eine hat auch Eltern aus Peru. Und jetzt kommts, sie wohnt in Koeln, am Chlodwigplatz. Die Welt ist eben doch ein Dorf. Die beiden rennen auch schon seit 3 Tagen durch die Stadt, um eine Wohnung zu finden. Da koennen sich Janina und Ines aus Bonn auf was gefasst machen, wenn sie Samstag hier ankommen. Ich freu mich jedenfalls, schon ein paar Leute kennengelernt zu haben, mit denen man was unternehmen kann. Eine Woche alleinige Stadterkundung war doch ein wenig langweilig.
Heute hat Rafael seinen freien Tag und wollte mir eigentlich die roemischen Ruinen von Italica zeigen. Wegen der Hitze haben wir das aber verschoben. Am Freitag hat Sevilla naemlich seinen Hitzerekord gebrochen. Zu den 42 Grad kamen noch ganze 5 dazu. Unglaublich! Ich bin wahrhaftig in der Wueste gelandet.
Kopp, auf Spanisch traeme ich zwar noch nicht, aber zumindest denke ich schon dreisprachig. Ist doch ein Anfang. Und noch was fuer Dich. In Tarifa waren grade Kite-Meisterschaften. Habe aber zu spaet davon erfahren, sonst waer ich ja mal hingefahren.
Noch was zum Thema Besichtigungen. Von welchen tollen Pavillons habt ihr mir denn da erzaehlt. Lutz? Es gibt einige von der Suedamerikaausstellung von 1929. Ok, einige sind ganz schoene Gebaeude, aber sonst? Dann gibt es natuerlich eine Menge auf dem Expogelaende von 92. Das hab ich zur Haelfte durchwandert. Kein Schatten und ich hatte die Sonnenmilch vergessen. Das ganze Gelaende praesentiert sich wie ne Geisterstadt. Fast alle Gebaeude sind geschlossen. Kaum Menschen unterwegs, aber ich muss natuerlich auf nen penetranten Spanier treffen, der mich unbedingt auf ein Bier einladen wollte. Den konnte ich aber gluecklicherweise abwimmeln.
Die Sevillaner sind ein recht unfreundliches Voelckchen. Das habe nicht nur ich bemerkt. Kein Bitte und Danke, auch untereinander nicht. Da soll nochmal einer was ueber die Deutschen sagen. Hier muss man schon lauter werden, um sich Gehoer zu verschaffen. Das lernen wir Erasten dann wohl noch...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
7 Monate Erasmus und WG-Leben unter der Sonne Spaniens. Olé!
Details:
Aufbruch: August 2006
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 03.03.2007
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Claudia Reinhardt berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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