Susanne und Reinhard Downunder, endlich angekommen

Reisezeit: November 2012 - Januar 2013  |  von Susanne Sobel

Bay of Island und Cape Reinga

Samstag, 15.12.12
Heute Sonne und Wolken bei 22° C, genau richtig um was zu unternehmen. Wir fahren nach Paihia und laufen zur Faehre nach Russel ( Halbinsel gegenueber von P. in der Bay of Islands).
Fuer 12$ pro Pers. gibt es ein Retour-Ticket. Russel ist ein netter, kleiner Touristen-Ort mit schoenen Buchten und Straenden, kleinen Cafés und Restaurants, einer alten franz. Missionsstation mit schoenem Garten - kann man eine Fuehrung bekommen - sehr interessant! Es gibt einen Berg mit Aussicht, haben wir erwandert und weiter durch den lichten Wald zu wunderschoenen Buchten ( Wasser ist allerdings ziemlich kalt hier). Eine Theatergruppe macht dort auf der Promenade ein bisschen Show fuer die Touris: Russel war frueher ein beruechtigter Bordellort fuer Walfaenger und Piraten - das spielen sie in alten Kostuemen nach - sehr lustig (Fotos).
Nehmen die 17 h Faehre retour und laufen noch nach Waitanghi. Hier war die " Gruendung von Neuseeland" mit dem Vertrag von 1840. Das Visit-C. hat natürlich ( wie immer ) schon um 17:30 h geschlossen. Es ist 18 h und wir kommen nicht mehr rein. Die haben hier das Gelaende sogar eingezaeunt! Kostet uebrigens 25$ pro Pers. Eintritt!
Wir haben uns dann einen Weg am Strand entlang ueber ein Hotelgelaende gesucht und doch noch einige Fotos gemacht .
Auf dem Rueckweg haben wir noch lecker Fisch u. Chips auf einem alten, zum Restaurant umgebauten, Zweimaster gegessen.
Wieder auf dem Campingplatz, schnell alle Geraete wieder geladen und noch ein paar Texte hochgeladen, denn die naechsten 2 Tage haben wir keinen Strom!

Sonntag, 16.12.12
3. Advent und Bergfest ( schon-leider) ! Auf nach Cape Reinga .

Hinter Paihia halten wir noch an dem Haruru-Fall - sehr schoen. Naechste Station ist Kerikeri mit dem aeltesten Steinhaus, einem alten Missionshaus, einem Maori-Village und den Rainbow-Falls - echt toll - lohnt sich! Jetzt noch zum Kauri-Forrest bei Puketi. Hier stehen noch einige der aeltesten Kauri-Riesen mit einer Hoehe bis 50 m !! Sehr beeindruckend und wunderschoen .
Durch Mangonui geht es am Cooper-Beach ( habe ganz tolle grosse Muscheln gefunden!) und Cable-Beach vorbei rauf Rtg. Cape Reinga, noch gute 100 km. 20 km vorher gehts ab zur Spirit-Bay ( gilt im Reisefuehrer als besonders schoene UE-Moeglichkeit!). Was nicht im RF stand, es sind 15 km Schotterpiste bis dahin!! Supertoller Strand, total einsam dort nur ein paar Camper und Voegel und einige Pferde. Ist ein einfacher CP, kostenlos, mit kalten Duschen und Komposttoilette aber voellig o.k.. Hier hat man noch Natur pur ! Nachts ist es total finster, nur der wunderschoene Sternenhimmel . Am riesigen feinen Sandstrand gab es eine supertolle Brandung, allerdings war auch hier das Meer eiskalt brrr. Ein Mutiger ist trotzdem schwimmen gewesen!!
Von der Aussenwelt ist man hier auch voellig abgeschnitten, es gibt keinen Handy- und keinen Radioempfang und auch kein sonstiges Telefon - herrlich !
Noch einen Rotwein unterm Sternenhimmel zum Bergfest und dann schlafen.

Montag, 17.12.12
Herrlich geschlafen, leider ist das Wetter noch genauso schlecht, wie gestern: total bedeckt. Es hat in der Nacht kraeftig geregnet und die Berge ringsherum sind im Nebel . Muessen die Schotterpiste leider wieder zurueck und nochmal 20 km normale Strasse bis zum Lighthouse. Wenigsten staubt es durch den Regen heute nicht so, unser Auto war gestern von innen voellig versandet !

Bei Ankunft herrscht dichte Nebelsuppe - sch.....! Sehen den Leuchtturm als wir direkt davor stehen ( hoechstens 20 m Sicht). Vom Ocean sehen wir leider gar nichts ! Haben ein paar Fotos gemacht und etwas frustriert den Rueckweg angetreten Rtg 90 Mile Beach.
Bei " Te Paki" zu den Riesen- Duenen am 90 M.Beach abgebogen und 2 std. in den Duenen gekraxelt. Ist echt anstrengend ueberhaupt bis nach oben zu kommen. Einige Leute haben sich Surfbretter fuer 15$ geliehen und surfen/rutschen die Duenen runter. Nach spaetestens 3 mal raufklettern sind die k.o. und komplett versandet . Es ist sehr feiner Sand hier und ein kraeftiger Wind. Reinhard hat 2 grosse Duenenkaemme ueberwunden, um dann endlich das Meer zu sehen . Er kam erst nach fast einer Stunde wieder runter, dachte schon, er haette die Orientierung verloren. Da oben siehst du naemlich immer nur die naechste Duene und hast kein Richtungsgefuehl, fast wie in der Wueste. Endlich laesst die Sonne sich kurz blicken.
Den feinen Sand haben wir jetzt auch ueberall, knirscht so schoen zwischen den Zaehnen .
Die naechste Abfahrt direkt zum 90 MB ist unsere! Von 10 km sind leider 7 wieder Schotterpiste - uebel!!! Aber dafuer ist der Strand eine Wucht !!!! Sehr schoen breit, hier kann man wirklich mit dem Auto entlang " rasen" . Ein voller Reisebus rast gerade mit ca 60-70 km/h an uns vorbei. Ich finde wunderschoene grosse Muscheln - meine Sammlung ist schon recht umpfangreich . Unseren Camper fahre ich hier heute zum ersten Mal - hier am Strand kann man schoen ueben. Es ist leider kein Automatikwagen und die Schaltung ist ziemlich " ausgelutscht" ( man muss jeden Gang suchen ). Reinhard macht ein paar Videos von meinen Fahrkuensten mit 60 km/h am Strand entlang - macht riesigen Spass .

Eigentlich wollten wir ein Stueck am Strand entlang fahren und die naechste Ausfahrt wieder raus - eigentlich. Doch wie sagt das Sprichwort: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt oder so aehnlich. Ich bin auch ein schoenes, langes Stueck am Strand entlang gefahren und wollte nur sehen, ob da schon eine Ausfahrt ist und bin prompt zu langsam gewesen und stecken geblieben. Sah nicht gut aus, die Vorderraeder sassen tief im Sand und drehten nur durch - sch......! Und natuerlich war es auch schon kurz vor 7 pm. Vorher kamen dauernd Autos vorbei, jetzt kam leider keiner . Haben alles versucht: ausgraben, Holzstuecke unterlegen,... keine Chance. Also mit Reinhards Handy ( hatte endlich wieder Empfang ) den Polizei-Notruf ge
waehlt 000 und auf englisch versucht zu erklaeren, was unser Problem ist. Ging eigentlich ganz gut. Als der Beamte endlich alles notiert hatte ( einschliesslich der GPS-Daten unseres Standortes - Kamera), kam ein Jeep aus Oestereich vorbei. Der war perfekt ausgeruestet ( Bleche, Abschleppseil,...) und hatte die letzten Tage reichlich Erfahrung im Rausziehen von Autos gesammelt . Super, unser Glueck hat uns nicht verlassen !!!
Dem Polizisten kurz erklaert, das Hilfe da ist. Dann war das ganze eine Sache von nicht mal 5 min. und wir hatten wieder festen Untergrund unter den Raedern - super, und nochmal ganz vielen Dank an die netten Oestereicher und gute Weiterreise ! siehe Fotos.
Das war genug Abenteuer/ Adrenalin fuer heute, jetzt aber direkt zum CP in Ahipara ( bei Kaitaia).
Das ist ein ganz toller Platz mit voll ausgeruesteter Kueche ( Geschirr, Toepfe, Besteck,...) zur freien Nutzung ! Es gibt einen sehr grossen Lounge-Raum mit TV, Sofaecke, 4 PC's, Holztischen und Baenken zum Essen und freies Wifi fuer 24 std. ! Haben noch lange mit netten Deutschen in der Lounge gesessen. Ploetzlich fing es an zu regnen, nein eher zu giessen. Wir mussten eine ganze Weile warten, bis wir zum Camper konnten, auch wenn es keine 30 m waren!

Dienstag, 18.12.12
Na klasse, es hat die ganze Nacht in Stroemen geregnet, jetzt war es schwuel-warm mit winzigen Sonnenluecken. Wollten eigentlich noch mit jemandem skypen ( hier 10 am, bei euch 10 pm) aber keiner ist online - schade .
Haben in Kaitaia noch Vorraete aufgefuellt dann auf den Hyw 1 gen Sueden. Fahren durch traumhafte Landschaften, Sonne und kurze Regenschauer wechseln sich im 1/2 std. Takt ab. Die Landschaft ist hier so abwechslungsreich - man koennte staendig fotografieren .
In Whangarei haben wir noch eine Rund durch den Hafen gedreht und bei Sonne noch etwas gegessen. Innerhalb weniger Min. zieht eine dunkle Wolke genau ueber uns ( ringherum ist der Himmel noch blau und sonnig) und ein 20 min. heftiger Regenguss ergiesst sich ueber dem Hafen.
In Wellsford zu einem CP in Pakiri abgebogen ( war leider keine km-Angabe), waren 24 km bis zum Platz und dann kostet der 40$ und bietet nichts, Duschen auch extra mit Muenzen - nicht zu empfehlen. Unser " Pocket-Wifi" funktioniert gut. Endlich kein Internet-Stress mehr .

Mittwoch, 19.12.12
Waren kurz vor der Weiterfahrt noch an dem sensationellen Strand ( deshalb ist der Platz wohl so teuer!). Er hat eine tolle Surferbrandung, es waren auch schon einige im Wasser, ansonsten menschenleer. Fuer die Surfer u.a. gibt es hier einen kleinen Parkplatz mit Toiletten - aergerlich, haette man kostenlos uebernachten koennen!
Zurueck zum Hyw 1 und weiter Rtg. Auckland/ Coromandel. Kommen super durch Auckland, weiter auf Hyw 2 und der 25 ueber Taipu bis zum Hot-Water-Beach. An der Tourist-Info stand ein Hinweisschild: low tide today is 5:45 pm - perfekt, jetzt ist es 3 pm ! Wir sind genau passend zur Ebbe . Es ist ein ganz toller Strand hier mit herrlicher Brandung, etliche Surfer sind im Wasser. Das Meer ist allerdings ganz schoen kalt! Es gibt vor dem Strand noch einen kleinen Lagunensee, von einer warmen Quelle gespeist, der ist schoen warm, leider nur knietief.
Die Parkplaetze sind hier kostenlos. Also ab in die Badeklamotten, Weihnachtsmuetzen einpacken ( fuer Fotos) und zum Hot-Water Bereich. Das ist ein Stueck den Strand entlang, nur ein kleiner Bereich, wo das heisse Wasser bei Ebbe an die Oberflaeche kommt, bis 64° heiss! Viele Leute sind schon mit ihren Schaufeln unterwegs um sich ein eigenes Poolloch zu graben . Wir suchen uns ein nettes Sonnenplaetzchen und schauen zu, wie die Anderen fleissig graben ( haben keine Schaufel im Auto).

© Susanne Sobel, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach 1 jaehriger Planung startet jetzt unsere 8 woechige Reise durch Australien und Neuseeland. Wir fahren mit einem Camper von Cairns bis Melbourne, fliegen dann nach Auckland und bereisen dort die Nord- und Suedinsel auch wieder mit einem Camper. Abflug ist am 18.11.12
Details:
Aufbruch: 18.11.2012
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 14.01.2013
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Susanne Sobel berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.