Work & Travel in Australien

Reisezeit: Oktober 2005 - März 2006  |  von Ferdinand Kopietz

Tasmanien - Die große Reise beginnt...Unten: Tag 4 - Es geht aufwaerts...

Schlafen im Warmem. Und den Schlafsack benötigten wir vorerst auch nicht - nicht, dass er etwas gebracht hätte...

Schlafen im Warmem. Und den Schlafsack benötigten wir vorerst auch nicht - nicht, dass er etwas gebracht hätte...

2Uhr. Aufgeweckt durch einen Besucher, der gerade die Kueche verlassen hatte, sah ich Dennis voellig fertig mit den Fuessen auf der Heizung schlafen. Auch er wurde geweckt und entschliess sich nun kurzer Hand die Regenpause auszunutzen und unsere Schlafsaecke aus dem Zelt zu holen - mein Held

Um 6Uhr sind wir dann auch aufgestanden. Die Sonne lachte uns ins Gesicht und lockte uns raus an die frische Luft. Wie sich herausstellte, waren wir nicht die einzigen, die es sich in der Kueche gemuetlich gemachte hatten. Einige Zelte schienen vom einsetzenden Regen ueberflutet worden zu sein, d.h. die Insassen - eine australische Schuelergruppe - hat sich auch neben uns niedergelassen. Nun eigentlich auf den Stuehlen, wir haben ja auf der Bank geschlafen

Die Nacht in der Küche war ein Traum - nie mehr zurück ins Zelt

Die Nacht in der Küche war ein Traum - nie mehr zurück ins Zelt

Das gute Wetter haben wir fuer eine weitere Wanderung ausgenutzt, und zwar entschlossen wir uns den beruehmten Overland-Track fuer etwa 2,5h in entgegengesetzter Richtung zu laufen - auf dem Echo Point Walk. Nicht laenger, da wir gegen 14h wieder am Camping-Platz sein wollten, um eine Lehrstunde, ueber die tasmanische Flora und Fauna, mit dem ansaessigen Park-Ranger zu geniessen.

Ein Regenbogen - trügerisch, denn der Regen ließ nie lange auf sich warten...

Ein Regenbogen - trügerisch, denn der Regen ließ nie lange auf sich warten...

Der Overland-Track verlaeuft 80km quer durch die tasmanische Wildnis vom Cradle Mountain National Park zum Lake St. Clair National Park. Dabei geht es ueber zum Teil schneebedeckte Berge, Hochmoore und Regenwaelder. Der Walk dauert ungefaehr 5-6 Tage und fuehrt von Huette zu Huette - oder eben in einem Zelt. Zunaechst hatten wir sogar vor den Overland-Track zu laufen. Doch nach eingehender Recherche hat sich gezeigt, dass dieser Pfad ohne professionelles Equipment nicht zu ueberstehen ist.

Irgendwo zwischen den Farnen, Bäumen und Wurzel verläuft der Pfad - einfach traumhaft.

Irgendwo zwischen den Farnen, Bäumen und Wurzel verläuft der Pfad - einfach traumhaft.

Der Pfad aehnelt sehr stark dem Shadow-Lake Walk. Tiefster Regenwald am Ufer des Lake St.Clair. Wunderschoene Vegetation, sowie das klasglare Wasser des Gletschersees. Abgesehen von einigen schwachen Regentropfen, sollte es heute auch trocken bleiben. Was bliebe, war nur der eiskalte Wind, der unser Lunch-Break etwas verkuerzte. Die Natur konnten wir heute aber in vollen Zuegen geniessen. Ich kann mich nur wiederholen: "Traumhaft", "Ueberwaeltigend", "Atemberaubend" oder einfach nur "GEIL (ist vielleicht etwas vulgaer, aber doch sehr ausdrucksstark)".
Auf dem Rueckweg zum Basislager erblickte ich im Augenwinkel sogar die letzten 30cm einer schwarzen Schlange, die sich gerade ins Gebuesch verzog. Ich war so ueberwaeltigt von dem Augenblick, dass ich erstmal wieder den Schritt zuruckgemacht habe, um die Schlange vielleicht nochmal zu sehen - sie liess sich aber nicht mehr blicken.

Atemberaubend. Umgestürzte Bäume - besser gesagt "Kolosse", die noch weit im klasklaren Wasser zu sehen waren. Und nicht zu vergessen die traumhafte Kulisse...

Atemberaubend. Umgestürzte Bäume - besser gesagt "Kolosse", die noch weit im klasklaren Wasser zu sehen waren. Und nicht zu vergessen die traumhafte Kulisse...

Wie sich dann beim Ranger herausstellte, war es unser Glueck. Denn bei der Schlange handelte es sich um das giftigste Exemplar, dass Tasmanien zu bieten hatte: Die "Black Tigersnake" - 4h bis zur totalen Laehmung. Gut, dass ich das in diesem Augenblick nicht wusste Die Lehrstunde hat uns also auch noch etwas gebracht. Sie war wirklich sehr interessant. Bei einer Tasse Tee - die wir aus dem Wasser des angrenzenden Flusses gekocht haben - hat uns die Rangerin einiges ueber die hier ansaessigen Tiere und Pflanzen erzaehlt. Schade, dass wir keine Tour gemacht haben, und alles in Natura gesehen haben, aber das kommt schon noch.

Zurueck am Camping-Platz konnten wir es anschliessend kaum erwarten unser Zelt abzubauen und in die Huette zu ziehen. Wir waren so unglaublich gluecklich und erleichtert, nicht mehr in diesem Zelt schlafen zu muessen. Unsere Huette war nicht sehr gross, aber dafuer hatte sie alles was wir uns wuenschten und benoetigten - einen Heizkoerper Das Zimmer teilten wir uns mit Milan (Israel) und Mr. Moore (Australier).

Und Tschüß liebes Zelt. Du wirst erstmal nicht mehr gebraucht...

Und Tschüß liebes Zelt. Du wirst erstmal nicht mehr gebraucht...

Nach dem Abendessen genossen wir noch eine Dia-Show, die uns davon ueberzeugen sollte, dass Urlaub im Lake St. Clair National Park das groesste ist was man sich vorstellen kann. Es war ganz witzig Geschichten ueber Begegnungen mit der einheimischen Tierwelt zu sprechen. Hier ist jeder schonmal einem irgnendeinem Tier begegnet.

Anschliessend sind haben wir uns dann - mit einem breiten Grinsen im Gesicht - auf den Weg in Richtung Huette gemacht. Die erste Nacht in einem richtigen Bett und vor allem in einer warmen Huette. Als Dennis jedoch ins Zimmer kam und die ausgeschaltete Heizung sah, war es mit dem Spass vorbei. Wir haben doch nicht fuer das Zimmer bezahlt, um dann bei ausgeschalteter Heizung zu schlafen. Doch irgendwie schien unsere Waermequelle inaktiviert zu sein. Dann muss es eben so gehen. Etwas dicker anziehen, auf den Schlafsack legen und wenn es kalt wird rein. So sind wir dann eingeschlafen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ab nach Australien, um Sprache, Menschen und Kultur kennenzulernen. Und auch ein wenig Spaß zu haben:-)
Details:
Aufbruch: 07.10.2005
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 05.03.2006
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Ferdinand Kopietz berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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