Work & Travel in Australien

Reisezeit: Oktober 2005 - März 2006  |  von Ferdinand Kopietz

Sydney - Zwischenstation: Sylvester in Sydney

Der letzte Tag des Jahres 2005 sollte heute beginnen. Und wir verbrachten diesen in Sydney, d.h. wir sollten das neue Jahr mit dem spektakulärsten Feuerwerk der Welt begrüßen - einfach nur unglaublich. Denn zugleich sollte dies auch unser letzter Tag in Sydney sein - da machte sich Wehmut breit, schnief. Doch bis dahin war noch einiges zu erledigen. Vor allem mussten wir heute noch unsere Auto abholen. Unser Baby, das uns die nächsten zwei Wochen über 4000km die Ostküste bis nach Cairns bringen sollte. Ich war gespannt, gespannt auf den Verkehr in Sydney Downtown. Denn als blutiger Anfänger in Sachen Linksverkehr, wurde man in Sydney sofort in eiskaltes Wasser geworfen. Aber schaun wir mal.

Doch zuvor sollten wir noch ein gute Alte Bekannte von Dennis - aus Laubuseschbach - mitten in Sydney vor dem Woolworth an der Town Hall treffen, und zwar die junge Frau Kuntz (Mein Vornamengedächtnis ist so schlecht - ihr werdet es mir verzeihen ) Wir schreiten nichtsahnend quer über die George Street, wobei mir sofort dieses Gesicht am andere Ende der Straße auffällt, das ich doch schon irgendwo mal gesehen habe. Und als sie ebenfalls in unsere Richtung schaute, zielstrebig auf Dennis zulief und Ihn mit den Worten "Alter Hauser, das ist ja krass, dass ich Dich hieeer treffe!" begrüßte, war mir klar, dass muss jemand aus der Heimat sein. Der Rest war der übliche Smalltalk. Was machst denn Du hier? Seit wann, wie lang und wohin...? Mit wem und ob wieder zurück? Worüber man in Sydney halt so schwätz, wenn man auf einen Backpacker/in trifft.

Anschließend war es dann soweit, wir auf dem Weg zum Auto-Vermieter. Nachdem wir unser Auto online bei "Apollo-Carrental" gemietet und die Rechnung von "Backpacker Carrental" erhalten haben, überraschte uns gar nichts mehr als die ausgewiesene Adresse zum "Thrifty Carrental" führte. Alles sehr kompliziert. Der Papierkram ging recht schnell und unkompliziert über die Bühne - und der Europäische Scheckkarten-Führerschein war auch völlig ausreichend. Nur während der Wagenübergabe kam es zu kleinen Auseinandersetzungen mit dem Chef des Fuhrparks. Kurzgesagt, passt auf, dass jeder Kratzer, der schon im Wagen ist, auch notiert wird - ansonsten nichts unterschreiben. So haben wir es dann auch gehandhabt und fast einen Sreit vom Zaun gebrochen. Aber egal, den Typen sehen wir ja nie wieder

Jetzt sitze ich also im Auto - auf der falschen Seite - und stelle begeistert fest, dass sich Blinker und Scheibenwischer ja auf der selben Seite, wie in deutschen Autos befinden - traumhaft. Das Hochgefühl hielt jedoch nur etwa 50m, bis zur ersten Kurve, als ich beim Linksabbiegen erstmal meine Scheiben gewischt habe. Ok, also doch nicht auf der selben Seite Und diese beiden Schalter sollten uns bezüglich des Linksverkehrs noch öfter beschäftigen.

Doch vor der Fahrt einigten wir uns für die nächsten 2 Wochen auf eine Regel:"Vor jeder Abbiegung an die korrekte Spure erinnern!" Das endete meist in einer wilden Rufaktion "kleine Kurve, kleine Kurve!!" bzw. "große Kurve, große Kurve!!" Sehr witzig, so schafften wir es zunächst aus der Innenstadt bis zur Harbour Bridge. Hier müssen wir dann irgendwie in die falsche Spur geraten sein. Denn anders als erwartet, fuhren wir zielstrebig an der Spur mit dem Mautschalter vorbei - d.h. wir konnten leider keine Gebühr bezahlen Sehr bedauerlich. Wahrscheinlich stehen wir noch immer auf der Fahndungsliste - aber unfallfrei

Fürs Geschäft war in der gesamten Stadt gesorgt ...

Fürs Geschäft war in der gesamten Stadt gesorgt ...

Jetzt noch packen und auf das sensationelle Feuerwerk heute Nacht vorbereiten. Für die richtig guten Plätze hätten wir bereits gegen 14h am Opera House mit Decke und Picknick-Korb sitzen müssen. Da wir dafür keine Zeit hatten, entschlossen wir uns für die etwas unkonventionelle Mitternachtsvorbereitung: "All you can eat" beim Pizza-Hut. Es war einfach unglaublich. Die letzten Planungen für die Reise klären und philosophieren. Anschließend gemütlich durch die Stadt spazieren und eine geeignete Stelle am Opera House mit Blick auf die Harbour Bridge ergattern. Und wie es der Zufall will, trafen wir kurz vor Mitternacht noch auf einige Freunde der Sprachschule. Es war wirklich sehr schön sie nochmal alle zu sehen - an Sylvester in Sydney.

Gute Laune und keine Böller zwischen den Füßen und es war nicht kalt...

Gute Laune und keine Böller zwischen den Füßen und es war nicht kalt...

Und dann war es soweit. Im Sydney Harbour wurde um Punkt 0h von 3 Booten aus synchron ein Feuerwerk der extraklasse losgelassen. 10min. - 15min. erstrahlte der Himmel in allen Farben und es war als regnete es Sterne - wunderschön. Sterne zum Greifen nah. Und in den finalen Minuten war es, als beginne die Harbour Bridge zu brennen. Als ergieße sich ein wahrer Wasserfall aus Sternenschnuppen vom Rande der Brücke aus in die See. Unbeschreiblich. Mir stockt der Atem noch jetzt, wenn ich mich daran zurückerinnere - atemberaubend. Und auch sehr laut. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen um Punkt Mitternacht meine Familie anzurufen. Ich verstand zwar kein einziges Wort, aber ich war bei Ihnen.

Traumhaft, die Brücke in einem riesigen Lichtermeer...

Traumhaft, die Brücke in einem riesigen Lichtermeer...

Die Stimmung in der Stadt war sehr entspannt. Keine Böllerein in Menschenmengen. Private Feuerwerke sind nämlich verboten - aufgrund der Waldbrandgefahr.
Ein letztes Mal sind wir dann bei Nacht über die Harbour Bridge gelaufen. Genossen die warme Brise und die Sydney's Skyline bei Nacht. Sehr melancholisch und irgendwie wehmütig, denn am morgen sollte ich mich von Sydney verabschieden müssen...bis auf weiteres, bye!

Ein letzter Blick auf Sydney's Skyline bei Nacht...

Ein letzter Blick auf Sydney's Skyline bei Nacht...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ab nach Australien, um Sprache, Menschen und Kultur kennenzulernen. Und auch ein wenig Spaß zu haben:-)
Details:
Aufbruch: 07.10.2005
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 05.03.2006
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Ferdinand Kopietz berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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