In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Queensland 1: Teil 5 - von 08.05. bis 14.05.2016 1250km

Ziel: Von Brisbane aus Richtung Norden, mal durchs Binnenland, mal der Küste entlang bis Cape York.
Hier: Von Rockhampton aus geht es nun erst mal zu den Goldminen im Innenland, dann nach Yeppoon an der Küste, bevor wir über Sarina nach Mackay weiterfahren. Auch hier wieder ein Tag im Innenland nach Eungella zu den Schnabeltieren; ein Tag am Meer und schliesslich weiter bis zum Cape Hillsborough NP.

Wetter: meist Sonnenschein +/- 30°, nachts +/- 15°.

Direkt am Infocenter von Rockhampton verläuft ‚ganz zufällig‘ der Tropic of Carpicon = Wendekreis des Steinbocks, gebührend mit diesem Spire gefeiert.

Wir sind wieder einmal in den Tropen – und da wollen wir die nächsten Wochen auch bleiben. Rockhampton nennt sich Capitol of Beef = Hauptstadt der Rindviecher, was durch 7 lebensgrosse Bullendenkmäler jedem Besucher klargemacht wird. Wir besichtigen den Braford,

den Romagnola,

den Brahman und den

‚Under the Hammer‘, der als Kunstwerk vor der Art Galerie steht,

bevor wir raus aufs Land nach Mount Morgan fahren, einst blühend Goldgräberstadt mit beachtlichem Bahnhof,

seit 1980 die Mine stillgelegt wurde aber nur noch eine Industrieruine mit verfallenen Gebäuden, einem riesigen Kamin und noch grösseren Abraumhalden,

die für AUD 27 besichtigt werden können. Selbst der durch den Ort verlaufende Fluss ist goldgelb eingefärbt,

der Genuss des Wassers, oder das Baden darin wegen ‚Giftigkeit’ strikt verboten.
In Gracemere besuchen wir kurz die Queensland Live Stock Exchange,

die mit Roma um den Titel ‘Grösster Rindviechermarkt auf der südlichen Halbkugel‘ kämpft. Aber heute am Sonntag ist bei einem Markttag am Freitag dort erwartungsgemäß ‚heilige Ruhe‘. Zurück in Rockhampton besichtigen wir die Historical Quay Street,

aber da ist zur Zeit Gehweg- und Strassenbelagsverbesserung angesagt, die ganzen schönen Gebäude sind hinter dem Bauzaun versteckt.

In der Art Gallery, eine Hommage an einen lokalen Künstler, hier: ‚The Arrival‘,

die uns aber nur bedingt gefallen hat. Noch ein Blick auf das Old Post Office

bevor wir uns genau gegenüber im Oxford Hotel niederlassen. Bis 17h das Bier zu AUD 4, ab 17h 250g Steaks für AUD 3,

unschlagbar selbst am eigenen Grill. Getrunken, gegessen, wir ziehen uns an den SP Kershaw Gardens zurück.
Wir dürfen uns erst einmal die Morgendiskussion einer Gruppe Kakadus anhören,

bevor wir zu unserer heutigen Rundfahrt, dem Carpicorn Coast Scenic Drive, aufbrechen. Wir erreichen Emu Park mit seinem ‚Singing Ship‘, einem etwas gross geratenen Windspiel, das an die Vorbeifahrt von Captain Cook erinnern soll

und diesem anlässlich der 100 Jahrfeiern der Schlacht bei Galliopoli erstellten, halbtransparenten Freiluftgemälde,

das dem Betrachter einen Eindruck von der damaligen Landung vermitteln soll. Ein Stück weiter des Weges einer der besuchbaren Abschnitte des Capricorn Coast NP, Bluff Point, wo uns ein 2,3km langer Wanderweg in knapp einer Stunde ca. 100m höher auf den Rest eines der hier zahlreich vorhandenen Vulkankegel – und auch wieder zurück bringt. Vom Turtle Lookout sehen wir doch tatsächlich etliche grüne Meeresschildkröten,

die aber dank starken Algenbewuchses hier eher beige-braun erscheinen und ein Blick zum Double Head,

den wir als nächstes erklimmen werden. Auch die Double Head sind Reste der Kerne eines Vulkans, bei dem die Lava sehr langsam auskühlen konnte und solche beeindruckenden Strukturen geschaffen hat,

am Fan Rock die achteckigen Basaltsäulen sogar wie die Speichen eines Fächers aus dem Magma Kern herauswachsen.

Noch ein Blick auf den Rosslyn Bay Hafen

von dem die Fährschiffe zum 30 min. entfernten Great Keppel Island starten (AUD 55H/R), bevor wir nach Yeppoon, der Badewanne von Rockhampton weiterfahren. Aber hier ist trotz knapp 30° tiefster Herbst, selbst am Main Beach heilige Ruhe

und auch die Wasserspiele an der Strandpromenade plätschern einsam und verlassen vor sich hin.

Noch 30km auf gut ausgebauter Strasse und wir sind wieder zurück in Rockhampton auf dem bereits bekannten SP Kershaw Gardens.
Am Ortsende von Rockhampton starten wir noch dem Dreamtime Culture Center, das für AUD15,5 pP eine 90 minütige geführte Tour anbietet, die tiefe Einblicke in das Leben und die Kunst der einheimischen Bevölkerung vermittelt

für uns sehr bemerkenswert diese Animal X-Ray Technik, 
bei der der Künstler versucht, das Innenleben der Tiere darzustellen

für uns sehr bemerkenswert diese Animal X-Ray Technik,
bei der der Künstler versucht, das Innenleben der Tiere darzustellen

und in Boomerang Wurf- sowie Digeridoo Blasübungen ihren Abschluss findet.
Im Mt. Etna Caves NP machen wir eine kurze, gut ausgeschilderte Wanderung durch den Trockenwald, die Hauptattraktion dieses Parks, der abendliche Ausflug von gut 100.000 Fledermäusen kann nur zwischen Dez. und Feb. beobachtete werden (AUD 15 incl. Führung).
In St. Lawrence, einem der ältesten Küstenorte in Queensland, ein kurzer Blick auf die Kirche

und den tief im Wald versteckten Friedhof

mit etlichen Gräbern aus der Zeit um 1870.
Clairview, eigentlich ein trostloser, heruntergekommen wirkender Strandort ist für uns nur dadurch bemerkenswert, dass der Bürgermeister zugleich auch Besitzer des einzigen Campingplatzes sein muss, denn wie sonst kann erklärt werden, dass der ganze Ort mit gut 50 ‚no camping‘ Schildern dekoriert ist.
In Flaggy Rock sollte es laut Regionalbroschüre eigentlich einen Weg hoch auf eine Klippe geben, aber Einheimische um hilfe-suchenden Rat gefragt erklärten uns, dass es diesen Weg ‚seit Jahren‘ schon nicht mehr gibt.
Wir besuchen kurz Carmila Beach mit seinem eigentlich wunderschönen Badestrand,

vor dessen Benutzung aber durch Warnschilder mit: Achtung Haie, Achtung Krokodile und Achtung Giftige Quallen (Box-Jelly Fish) eindringlichste gewarnt wird. Wir bleiben an Land, fahren weiter, erfreuen uns an diesem Brolga,

eine Kranich Art und erreichen die Ilbilbie Prawn Farm,

wo wir endlich lernen wollen, wie Schrimps gemacht werden. Aber auch hier heute ‚Pech gehabt‘, Erntezeit ist zwischen Dez. und April, derzeit ist Wartung angesagt, die Zuchtbecken trockengelegt,

leer.
In Sarina kann tagsüber die Sugar Mill (Zuckerfabrik) besichtigt werden,

aber jetzt am frühen Abend (17h) können wir allenfalls noch einen Blick durch den Zaun des Museumsgeländes werfen.

Genug für heute, wir fahren raus zum SP Freshwater Point bei Sarina wo bereits Captain Cook anno 1770 seine Wasservorräte auffüllte und auch heute schon sich ein paar weitere Camper eingefunden haben.
Am nächsten Morgen geht es erst mal zum Armstrong Beach,

der bei Ebbe eher an das Wattenmeer erinnert, vorbei am Güterbahnhof von Sarina, wo bis zu 2km lange Kohlezüge darauf warten

ihre Fracht im nahegelegenen Hafenbereich von Hay Point, dem grössten Kohleumschlagplatz auf der südlichen Halbkugel, abliefern zu dürfen. Wir lassen das schwarze Gold heute mal rechts liegen und fahren durch endlose Zuckerrohrfelder Richtung Homebush. Das Zuckerrohr steht hier gut 2,5 m hoch,

die Ernte hat begonnen. Anders als wir es bisher gewohnt sind, wird das Zuckerrohr umweltschonend vor der Ernte nicht abgebrannt

und die Erntemaschine häckselt das Rohr schon mal in armlange Stücke, was den Abtransport eindeutig erleichtert.

Wir besuchen kurz die Green Mount Homestead (E=AUD 6),

wo um 1870 Herr Mackay sein erstes Haus hatte, das dann um 1915 von der Cook Familie zu diesem Prachtanwesen ‚umgebaut‘ wurde. Die Mackay Marina erwartungsgemäß gut gefüllt,

vom Slade Point Lamberts Lookout, mit 30m über NN einem der wenigen erhöhten Aussichtspunkte hier,

ein Blick auf den einsamen Strand und vom Rotary Lookout, noch so einem Hügel,

ein Blick über die Stadt. Da das Baden im Meer wegen Krokodilen, Haien und Quallen hier fast unmöglich ist, wurde mitten in der Stadt die Blue Water Lagoon gebaut,

ein kindergerechtes Schwimmbad mit kalten Duschen und freiem Eintritt. Lassen wir uns doch nicht entgehen, bevor wir uns nach einem Vorratsauffrischungseinkaufsbummel an den SP Far Beach Parking Area in South Mackay zum Grillen zurückziehen.
Wir fahren durch das Pioneer Valley, erreichen in Marian das Melba House,

einst Heim, heute Memorabilien Sammlung der berühmten Australischen Opern Sängerin Melba aus den 20er Jahren. Die grösste Sugar Cane Mill (Zuckerrohraufbereitungsanlage) der Gegend wartet noch auf ihre Anlieferungen

aus den umliegenden Feldern,

in denen wir neben erntereifem Zuckerrohr auch bereits die Nachwuchspflanzen für das nächste Jahr zu sehen sind.

In der Eungella NP Finch Hatton George Section legen wir auf 5km (H/R) 200Hm zurück, erreichen das begehbare Ende der Schlucht am Wheel of Fire (nach einer hier wachsenden Blüte benannt),

besuchen auch noch das Badebecken an den Araluen Cascades

und fahren dann weiter nach Eungella, wo wir auf dem 1,6km langen Pine Grove Trail

durch den subtropischen Regenwald wandern. Am Sky Window (250m Wanderweg) ein Blick zurück auf das Pioneer Valley,

im Vordergrund die riesigen Rinderfarmen, im Hintergrund, dem Meer zu, die endlosen Zuckerrohrfelder. Am Broken River schauen wir erst mal den Schildkröten zu

und warten darauf, dass die Dämmerung einbricht, die scheuen Platypus (Schnabeltiere) sich endlich sehen lassen. Wir haben Glück, können etwa 10 dieser Tiere beim auftauchen beobachten, einige bei ihren ca. 3 Sekunden kurzen Schwimmphasen sogar fotografieren

und fahren zufrieden weiter zu unserem SP für heute, den CP Eungella Dam,

wo wir bereits von diesem herrlichen Sonnenuntergang begrüsst werden.
Von unserem SP im Morgenlicht

noch diese Aufnahmen vom Eungella Dam (Stausee)

bevor es auf gepflegten Staubstrassen, vorbei an wiederkäuenden Rindern Richtung Süd-Westen weitergeht.

Von Mt. Britton, 1881 eine blühende Goldgräberstadt

sind nur noch spärliche, dafür liebevoll beschilderte Reste anzutreffen und auch die Laidley Goldmine ganz in der Nähe, die auf zahlreichen Wegweisern noch geführte Touren anbietet, wirkt mittlerweile verlassen, aufgegeben,

selbst der alte Crusher rostet friedlich vor sich hin. 40km weiter erreichen wir Nebo, Rinderstadt mit einem riesigen Rodeo Ende May, zu spät für uns, wir machen Mittagspause im historischen (Hotel-) Pub

und fahren weiter nach Sarina, denn dort kann seit zwei Tage wieder der frisch renovierte Buffy bewundert werden,

ein Denkmal (Mahnmal?) an den wieder einmal gescheiterten Versuch in den Lauf der Natur einzugreifen. Um die etwa Hirschkäfer grossen Zuckerrohr Käfer zu bekämpfen wurden aus Südamerika diese ‚Zuckerrohr Kröten‘ importiert, die sich hier zwar herrlich vermehrten, dafür aber so ziemlich alles fressen ausser diese fliegenden Zuckerrohr Käfer und so hat man(n) eben nun zwei Plagen am Hals. Wir fahren noch raus zum Hay Point, Endstation all dieser kilometerlangen Kohlezüge, grösster Kohleverladehafen auf der südlichen Halbkugel, aber trotz aller dieser Maximen und tollen Prospekte darf der Besucher nur einen entfernten Blick auf diese Anlagen werfen.

Genug für heute, noch schnell zum Einkaufen und dann ran an den Grill auf dem uns schon bekanntem SP Far Beach in South Mackay.
Heute machen wir uns auf den Bewunderungsweg zu den 22 historischen Sehenswürdigkeiten in Downtown Mackey. Hierbei muss erwähnt werden, dass die Stadt 1918 durch einem Zyklon (= tropischer Regensturm, kann mit einem Hurrikan verglichen werden) sehr schwer beschädigt wurde, nur wenige Gebäude haben den Sturm überdauert, sehr viel wurde anschliessend im Jugendstil neu aufgebaut. Vorbei am Custom House

geht es zum Court House,

zur Town Hall (Rathaus), deren Uhrturm immer noch auf die Turmuhr wartet,

zur grössten Holzkirche ‚im Norden Australiens‘

und dann steht noch diese ‚Schönheit‘ am Strassenrand.

Wir fahren noch raus bis zum Cape Hillsborough NP und machen dort die 4km (H/R) lange Wanderung zum Twin Beach Lookout mit Blick auf Wedge Island,

das bei Ebbe sogar trockenen Fusses erreicht werden kann und auf den Hauptstrand,

an dem sich in der Morgendämmerung Kängurus und Wallabys tummeln sollen. Da alle 11 Plätze des NP CP bereits ausgebucht sind, ziehen wir uns auf einen einfachen SP in der Nähe zurück. Bevor uns wegen zu vieler Bilder nochmal eine Seite platzt (so 75-80 scheint das heuristisch ertestete Maximum pro Kapitel zu sein) schliessen wir hier schon mal ab, Morgen treffen wir uns dann in Queensland Teil 6 wieder.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.