In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Südinsel von 14.01. bis 23.02.2016 6645km: Südinsel 2 ab 21.01.2016 1270km

Ziel: Auf der Südinsel ab Picton über Nelson zum Cape Farewell, der Nordspitze der Südinsel, dann kreuz und quer über die Insel bis zur Südspitze und von da aus der Ostküste entlang nach Christchurch wo wir unsere Neuseeland Erkundung beenden wollen.
Hier: durch den Upper Buller Canyon Richtung Osten bis Murchison, dann zurück und durch den Lower Buller Canyon Richtung Westen bis Westport. Nun nach Norden bis Karamea, dann zurück nach Westport und von nun an stetig Richtung Süden, besuchen den Franz Josef - und den Fox Gletscher, durchqueren Haast und überqueren die Southern Alps und erreichen Queenstown.

Wetter: Meist <25°, nachts < 20°, dazu 4Tage teils sehr ergiebigerer (angeblich bis zu 700mm) Dauerregen, stimmt schon, Westland = Wetland.

Wir fahren die Upper Buller George hoch bis Murchison, entdecken dort den Dust&Rust Antiques Store,

der Name ist hier wohl Programm und auf der Hauptstrasse zwei wunderschöne Shelby Cobras,

leider, wie sich dann herausstellt, nur Replicas. Zurück in der Buller George, Neuseelands längste Hängebrücke (110m),

die für NZD 10,- auch überquert werden darf. Wir verzichten auf die angebotenen Abenteuer wie Jetboot, Flying Fox u.ä. und schauen uns die Schlucht einfach von der Strasse aus an,

werfen einen kurzen Blick auf den Bergrutsch, den das Erdbeben von 1968 verursacht hat

und fahren dann die Lower Buller George entlang bis Westport.

Dort biegen wir Richtung Norden ab, kommen in Waimanagaroa an diesem Holzschnitzer vorbei

und fahren dann 600m höher nach Denniston wo sich einst eine der ergiebigsten Kohlegruben Neuseelands befand. Heute sind davon nur noch Reste dieser Kohle-Transportseilbahn

und der Standseilbahn zu sehen,

mit der bis 1968 riesige Loren im Pendelverfahren bei bis zu 45% Gefälle gut 500m tiefer ins Tal befördert wurden. Heute können hier kleine Teile der stillgelegten Kohlegruben für NZD 99 besichtigt werden. Ein paar km weiter auf den Weg nach Stockton winkt uns dieser Wasserfall aus der Ferne entgegen,

einen Weg dahin fanden wir aber nicht. Dafür wissen wir aber jetzt, dass die Open Pit Kohlegrube in Stockton mittels einer 5-6 stündigen Tour, von Westport ausgehend für NZD 25 besichtigt werden kann (www.outwest.co.nz).
Wir fahren noch weiter bis Karamea und gehen dort auf den DOC CP Kohaihai.
Wir sind hier gelandet um wenigstens einen kleinen Teil des meist unzugänglichen, nur mittels mehrtägiger Wanderungen zu durchquerenden Karurangi NP zu erkunden. Auf dem Parkplatz am Ende der 16km Staubstrasse werden wir von einem der vielen hier ansässigen Weka Chicken (Busch-Huhn) begrüsst.

Unser erster Trail führt uns zur Box Canyon Cave,

einer etwa 200m langen, riesigen Höhle mit schönen Tropfsteinen an der Decken und direkt nebenan die Crazy Paving Cave,

deren Hauptsehenswürdigkeit diese Strukturen im Boden sind, die angeblich durch eine sehr langsame Austrocknung des Bodens entstanden sind und Geologen Rückschlüsse über den etwa 20.000 Jahre alten Schlamm liefern. Wir fahren ein Stückchen zurück und begeben uns auf den Track zum Oparara Arch,

hier hat sich ein Bach einen 200m langen, 50m breiten und 37m hohen Tunnel durch die Kalksteinfelsen gegraben

und nachsickerndes Tropfwasser bildet an den Felswänden schöne Tropfsteinformationen. Unser letzter Weg hier führt uns am Mirror Tarn (Spiegel-See) vorbei

zum Moria Gate Arch, nochmals so ein Bach-durchströmter Felsbogen.

Hiermit haben wir in diesem Park eigentlich alles besichtigt, was im Rahmen von <6h Wanderungen zu sehen ist, wir fahren zurück nach Westport zum Cape Faulwind,

eine Gegend über deren schlechtes Wetter sich schon James Cook beklagt hat und damit prompt von ihm diesen Namen bekam. Ein paar km weiter an der Tauranga Bay die hoch publizierte Fell Robben Kolonie,

die aber nur aus gebührendem Abstand besichtigt werden kann und heute Abend mit knapp 20 Bewohnern nur sehr dünn besiedelt war. Wir haben in NZ definitiv schon bessere Plätze gesehen um diese Tiere zu treffen. Unser weiterer Weg führt uns den Great Coast Hwy 6 entlang,

der sich rühmt, zu den 10 schönsten Küstenstrassen weltweit zu zählen. Die Nacht verbringen wir am Punakaiki Beach und besuchen dann am nächsten Morgen erst einmal die Punakaiki Pancake Rocks,

eigenartig geschichtete Felsformationen

und die Blow Holes, wo grosse einlaufende Wellen ihren Ausweg suchen.

einatmen,

ausatmen,…

Ein paar der Felsformationen hier wurden mit Namen bedacht wie Tiger,…

Ein letzter Blick zurück

und wir brechen zu unserer Wanderung in den Paparoa NP auf. Leider hat hier ein Unwetter kürzlich einen Teil einer Verbindungsstrasse total weggespült, so dass aus unser geplanten Rundtour über den Poroari River Walk

nur ein 2-stündiges Hin- und Zurück wurde. Dafür gehen wir auf dem Truman Track nochmals durch Palmenhaine runter ans Meer,

bevor wir auf dem Great Coast Hwy6 weiter nach Süden fahren.

Über Greymouth, mit 10.000 Ew. die grösste Stadt hier, gut für einen Einkauf- und Tankstopp, aber sonst eigentlich nichts sehenswertes und Shantytown (E=NZD33,-)

einem revitalisierten Goldgräber-Abenteuer-Besuchsstädtchen erreichen wir unseren SP auf dem DOC CP am Lake Kaniere.
In der Nacht setzt Regen ein, der gegen Morgen immer stärker wird, was kann man auch anderes von einer Gegend erwarten, deren Jahresniederschlagsmenge um die 5m liegt und deren Rekordhalter, ein Hochtal ganz hier in der Nähe es 1998 auf stolze 16,4m brachte. Wir lassen es langsam angehen, erst gegen Mittag fahren wir los, kommen an den Dorothy Falls vorbei, die bei diesem Wetter ausreichend Wasser führen

und erreichen so die Hokitika Gorge, für ihr klares, azurblaues Wasser berühmt, heute jedoch nur von dieser grau-schwarzen Brühe durchspült.

Trotz des heftigen Regens überqueren wir mal schnell die Hängebrücke,

finden es aber auf der anderen Flussseite auch nicht schöner, fahren wir also weiter Richtung Hokitika, kommen noch am Denk (Mahn-)mal des Kowhitirangi Incident vorbei, das an die Opfer des ersten Massenmörders Neuseelands erinnert. Ein Farmer und Waffenfan hat hier 1941 7 Polizisten erschossen, die ihm seine Waffen abnehmen wollten,…
Hokitika einst ein wichtiger Gold(verschiffungs)hafen,

Heute mit seinen 3100 Ew., Tankstelle und Supermarkt schon fast eine Grossstadt hier in der Gegend, lebt jetzt hauptsächlich von Jadefunden und Jadeschnitzereien, die in mehreren grossen Geschäften hier hergestellt und verkauft werden. Wir fahren noch ein Stückchen Richtung Süden bis zum DOC CP am Lake Ianthe und freuen uns, als der Regen mitten in der Nacht so langsam nachlässt.
Am nächsten Morgen nur noch leichtes Nieseln, wir fahren durch Harihari wo wir uns am Ortsende in einem Schuppen den Nachbau des Flugzeuges ansehen, mit dem um 1930 zum ersten Mal von Sydney nach NZ geflogen wurde und das hier in der Nähe in einem Sumpf eine Bruchlandung machte. Im nächsten Ort, Whataroa,

verzichten wir darauf uns per Jet Boot für NZD80 pP auf einer ECO_Tour zu den hier ‚übersommernden‘ White Herons (eine Kranich Art??) bringen zu lassen, wir fahren vielmehr direkt nach Franz Josef in den Westland NP und machen uns auf den Weg zum Franz Josef Gletscher, auf dem ersten km kommen wir schon an mehr schönen Wasserfällen vorbei,

als wir in Summe auf der ganzen Nordinsel gesehen haben. Von der Aussichtsplattform auf etwa 250mNN ein Blick auf die ‚aus Sicherheitsgründen‘ 750m entfernte Gletscherzunge des etwa 4km langen Gletschers.

Während wir zum Auto zurückwandern klart es etwas auf, so dass es uns gelingt, auch noch einen Blick auf den oberen Teil des Gletschers zu erhaschen, der normalerweise nur geführten Touren und Hubschraubertouristen zugänglich ist.

Wir fahren weiter zum benachbarten etwa13km langen Fox Gletscher, dem man sich bis auf etwa 200m nähern darf.

Durch erneut einsetzenden Regen werden wir von hier aber relativ schnell vertrieben, wir fahren noch etwa 70km weiter bis zum DOC CP am Lake Paringa und warten darauf, dass der Regen endlich wieder einmal (zumindest für ein paar Stunden) aufhört.
War wohl nix damit, der Regen halt die ganze Nacht über an und auch am nächsten Morgen tröpfelt es noch fröhlich vor sich hin. Der Wasserspiegel im See ist mittlerweile um gut 25cm gestiegen, der Weg vor unserem SP ist überflutet und so müssen wir erst mal ein Stück durch knöcheltiefes Wasser fahren, bevor wir wieder im Trockenen stehen.
An der Ship Creek Bay, wo einst ein Stück eines 2000km entfernt vor Australien gesunkenen Schiffes gefunden wurde, begeben wir uns erst mal auf den Kahikatea Swamp Forest walk

und lernen, dass die hier im Sumpf wachsenden White Pine mit bis zu 65m die höchsten Bäume von NZ sind,

bis zu 600 Jahre alt werden können und sich ihr helles, geschmacksneutrales Holz sich hervorragend zur Herstellung von Butter- und Käsebehältern eignet – und daher die meisten dieser Bäume bereits um 1900 erfolgreich abgeholzt wurden. Auf dem anschliessenden Dune Lake walk

bekommen wir ein paar Einblicke in die einst von Gletschern geschaffenen Moränen- und Dünenlandschaft,

die nun für gut 50km den Küstenstreifen formt. In den Flüssen hier wird im Frühjahr sehr erfolgreich White Bait gefangen, wir sind an der Quelle, müssen doch sofort die White Bait Patties der ‚Curly Tree Whitebait Company probieren.

Die waren echt lecker, viel Fisch, nur mit etwas Eigelb gebunden, ganz anders, als die Fische im Pfannkuchen teig, die anderswo zum Teil serviert werden. Wir erreichen Haast, erfahren zum einen, dass die Pinguine derzeit bereits nicht mehr hier sind

und zum anderen dass die Sack-Strasse nach Jackson Bay wegen Erdrutsch gesperrt ist, die 700mm Regen, die hier die letzten 5 Tage Niedergegangen sind haben eben ihren Tribut gefordert. Bleibt uns nur die kurze Fahrt nach Okuru, zum Hapuka Estuary Walk, aber da sieht es genauso aus wie auf dem letzten Swamp Forrest Walk, sparen wir uns die Fotos von weiteren White Pines und machen uns an die Überquerung der Southern Alps. Auf dem Weg rauf zum 564m hoch gelegenen Haast Pass dürfen wir erst mal von der anderen Flusseite aus die Roaring Billy Falls betrachten,

werden auf dem Rückweg zum Auto von einer NZ Wildtaube begrüsst,

bestaunen noch die Thunder Creek Falls,

überqueren mit der Gate of Haast, eine Brücke über die Schlucht (hier fast eine Klamm), halten noch kurz an den Fantail Falls,

bevor wir die Passhöhe erreichen. Von nun an geht es bergab, noch ein weiterer Halt mit einer kurzen Wanderung zu den Blue Pools,

die heute aber dank des Regens und mangels Sonnenschein eher grau-grün wirken und schon erreichen wir Lake Hawea,

an dessen Ufer wir uns auf dem CP DOC Kidds Bush Reserve niederlassen.
Auch am nächsten Morgen am Lake Hawea ein ähnlich trostloses Bild,

Hawea selbst eine Ansammlung von Ferienhäusern und Ferienunterkünften, dazu etliche Abenteuersportanbieter, selbst das Surfen auf einer Stehwelle im Fluss kann hier schon mal geübt werden,

damit es später in München am Flaucher und im Eiskanal besser klappt. In Wanaka, am Ortseingang die Puzzling World (NZD=16,-)

von Escher inspiriert eine Spielplatz der Phantasie, der ‚Unmöglichkeiten‘, dazu ein riesiges Labyrinth, eine römische Toilettenanlage

mit fliessendem Übergang von der Realität zum Gemälde, der Richtige Spielplatz für so einen Tag an dem sich die Berge am Lake Wanaka hinter dichten Wolken verstecken.

Weiter Richtung Süd-Osten erreichen wir Cardrona, mit seinem alten Hotel, drinnen eine englische Bar,

draussen ein (kleines??) Skigebiet, dessen einziger 4er Sessellift die Gäste bis auf etwa 1700m hochbringt. Nach erreichen des Summit, der Passhöhe bei stolzen 1076m

geht es stetig bergab nach Arrowtown, einer ehemaligen Goldgräberstadt in der sich um 1860 Chinesische Goldsucher ansiedelten, deren ehemaligen Gebäude als Freiluftmuseum teilweise restauriert wurden,

wo auf Schautafeln das recht harte Leben in dieser kleinen Kolonie den Besuchern näher gebracht wird. In der Stadt selbst, sind noch etwa 60 alte teils Holz- teils Steingebäude aus dieser Zeit erhalten

und wer das kalte Wasser nicht scheut, kann sich in der I-Site Schaufel und Pfanne leihen (NZD3) und im Bach selbst nach Gold-(staub) suchen. Wir fahren weiter nach Queenstown und sind von dieser attraktiven Stadt genauso wie all die anderen zahlreichen Touristen hier sofort begeistert. Dazu haben wir nach 5 langen Tagen endlich wieder Handy Empfang, finden mehrere Spark Wifi Spots, die Zivilisation hat uns wieder.

Wir machen noch einen kurzen Abendbummel die Seepromenade entlang,

dabei wird es immer kühler, wir beschliessen den Rest des Besuches auf Morgen zu verschieben und gehen in der Nähe auf den DOC CP 12 Mile Delta.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.