Südost-Asien

Reisezeit: November 2004 - Februar 2005  |  von Gerhard Friedinger

In Vietnam, bei Onkel Ho: Di 14.12.- Mi 15.12. Hanoi, am Roten Fluss

War doch etwas aufgeregt, weil ich nicht wusste, ob das mit dem Abholen vom Hotel wirklich funktioniert. Ich stand auf der "Kha San Road" und wartete auf den Bus.

Pünktlich um acht Uhr, wie vereinbart, stand er da. Mein Rucksack wurde auf den Dachträger des Minnibusses geworfen, ich stieg ein und ab ging es, mit einigen Umwegen zu anderen Hotels und dann zum Flughafen. Vorbei an inzwischen mir sehr lieb gewonnenen und vertrauten Plätzen und unbekannten Autobahnen zur Abflughalle.
Dann gab ich den Rucksack auf. Nach der obligatorischen Röntgenuntersuchung war ich damit mein schweres Stück losgeworden. Dann hieß es 2 Stunden warten. Um 11:40 Uhr ging ich durch den Zoll in den Abflugbereich. Auf Gate 31 wartete der Airbus 380 der Vietnam-Airlines auf mich.

Vietnam Airlines, Airbus 380, BKK nach Hanoi

Vietnam Airlines, Airbus 380, BKK nach Hanoi

Ein Fensterplatz war meiner, in der 14. Reihe.
Abflugprozedere wie üblich. Dann gab es den Einreisezettel zum Ausfüllen.
Das Menü an Bord war im Anmarsch, es gab Hühnchen mit Bratkartoffeln, Obst zum Nachtisch und anschließend Kaffee und Brötchen, mit Butter.
Nach 1,5 Stunden Flugzeit war der Landeanflug angesagt.
Überraschend war für mich wiederum, die Kleinheit des Flughafens. Der in Bangkok war schon nicht groß, jedoch erschien mir der in Hanoi noch kleiner. Gelandet wurde, auf der zwischen Bäumen, angelegten Landebahn.

Der erste Eindruck war ein sehr ruhiger Empfang. Fast keine Personen zu sehen, außer einigen in Uniformen, wie ich dies auch erwartet hatte.
Das ich auf meinen Rucksack länger warten musste, ist damit zu begründen, dass ich ihn schon relativ bald zum Einchecken gegeben hatte. Dafür war die Einreiseformalität davor kurz uns schmerzlos.
Auch der Zoll hatte keine Bedenken und so betrat ich sozialistischen Boden.

Das Umwechseln ergab tatsächlich den Betrag, wie ich es schon in den Vorbereitungsstunden daheim mir ausgerechnet hatte. Für meine 25 Euro erhielt ich 519 Tausend und 750 Vietnamesische Dong. Ab sofort waren die Nullen vor dem Komma zu betrachten angesagt. Vier Scheine erhielt ich, da stand alleine schon auf einem 100000 Dong drauf.
Als ich dann zum Taxi wollte verlangte dieser gleich 12 $US.
Ich lehnte es ab und bezahlte 30000 Dong für den Minnibus, der mich ins Zentrum bringen sollte.
Erstes Vertrautes viel mir auf, als ich feststellte, dass der Fahrer wieder links vorne im Fahrzeug saß. Also ab sofort war wieder Rechtsverkehr angesagt.
Die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten, war aber dann schon ein Erlebnis.
Wir fuhren auf einer Art Schnellstraße dahin, doch gab es da Fußgängerübergänge, wo Landwirte ihre Kühe über die Straße trieben. Nachdem ich wusste, dass in Vietnam Landwirtschaft sehr stark vertreten ist, kam mir das noch nicht absonderlich vor, aber je näher wir uns dem Zentrum näherten, wurden wir mehr und mehr, von Mopeds verfolgt und nicht nur das, sogar laut hupend wurden wir überholt.

Inzwischen habe ich mich schon daran gewöhnt, dass in Hanoi zumindest das Hauptverkehrsmittel das Moped ist.

Viele Mopeds, ein Fußgeherübergang, aber keine Sicherheit beim Überqueren, -aufpassen ist angesagt!

Viele Mopeds, ein Fußgeherübergang, aber keine Sicherheit beim Überqueren, -aufpassen ist angesagt!

Bis ich endlich im Straßengewirr, nach einigen Fehlversuchen, mein Hotel erreichte, war die Nacht schon hereingebrochen. Ich hatte größte Schwierigkeiten, Personen abzuwimmeln, die mir ihr Hotel empfahlen, oder sonstige Produkte verkaufen wollten.

Ich fand dann, das im Reiseführer empfohlene "Anh Sinh**", in 7Dong Thai. Es ist dies ein, in einer Seitenstraße der Altstadt, liegendes kleines Hotel. Ein Quartier und ein Singlezimmer, mit Dusche und WC am Zimmer, erhielt ich für 10$, nichts Außergewöhnliches aber gepflegt.
Der Empfang war herzlich und man bot mir sofort Verschiedenstes an. Nach einem Empfangskaffee wurde mir ein persönlicher Reisebegleiter für den nächsten Tag, zum Preis der Einladung auf Essen und Getränk, organisiert.
Mein erster Abendspaziergang durch die Stadt war dann sehr interessant.
Hatte ich in Bangkok noch festgestellt, dass die Gehsteige zu Märkten umfunktioniert waren, so gab es hier die Steigerung.
Auf den Gehsteigen zu gehen ist unmöglich.
Wenn nicht irgendwelche Verkaufsgegenstände ausgebreitet sind, Personen zum Essen zusammen sitzen, so ist ein Moped dort abgestellt und verstellt den Gehsteig.
Auf der Straße hingegen, flitzen die Jugendlichen auf ihren Mopeds durch die Altstadt und man ist versucht laufend sich das Leben zu retten, um dann doch festzustellen, dass wenn es eng wird, doch ausgewichen wird.
So aber gefiel mir das ganze Getriebe recht gut, bis auf das ewige hupen, das ist nervend.
Geschafft viel ich ins Bett und schlief ausgezeichnet.

Morgens ging es nach dem Frühstück, Kaffee und Weißbrot mit Butter und Marmelade, gestärkt auf den Weg.
Mein persönlicher Führer zeigte mir das "Ho chi Minh Mausoleum", das Wohnhaus von Ho, den Hoan Kiem-See, das Museum für Militärgeschichte, das Museum der vietnamesischen Revolution und das Völkerkundemuseum.
Anfangs hatten wir noch Probleme, uns miteinander zu Verständigen, jedoch ging es mit der Zeit immer besser. Ich hatte Probleme beim Verstehen, weil verschiedene Worte anders betont, oder verschiedene Buchstaben eher verschluckt wurden. Ähnlich dürfte es ihm gegangen sein, abgesehen von fehlendem Wortschatz und Formulierungen.

Beeindruckt war ich am meisten vom Ho Mausoleum. Abgesehen davon, dass ich das erste Mal, einen so ausgestellten Verstorbenen sah. Große Menschenmassen fanden sich dort ein, um ihren Onkel Ho zu besuchen. Es wird dies genau so formuliert: Sie haben zu ihren Präsidenten größte Ehrfurcht und Liebe und nennen ihn deshalb auch so.
Bilder gibt es leider keine, da überall Fotografieren strengstens verboten ist.
Eine versuchte, tief greifende Diskussion, mit meinem Reiseführer, zum Thema Mausoleum oder Zukunft des Sozialismus, scheiterte an unseren Fremdsprachenkenntnissen und der Zeit die uns zur Verfügung stand. Mein Reiseführer ist 21 und Student für Tourismuswesen an der Universität in Hanoi. Ich denke er hat die Sache ganz gut gemacht. Zurückgekommen im Hotel besprach ich dann mit dem Mann an der Rezeption über die nächsten Tage.

Der Hitergrund Vietnam und davor Gerhard und Tuan, mein Reiseorganisator

Der Hitergrund Vietnam und davor Gerhard und Tuan, mein Reiseorganisator

Am Ufer des im Zentrum gelegenen Hoan Kiem-Sees

Am Ufer des im Zentrum gelegenen Hoan Kiem-Sees

Fahrräder sind natürlich auch zu sehen, das Staubtuch vor dem Mund ist natürlich obligatorisch.

Fahrräder sind natürlich auch zu sehen, das Staubtuch vor dem Mund ist natürlich obligatorisch.

Ich werde Morgen dann die Ha Long-Bucht, mit Übernachtung an Bord eines Bootes, besuchen und dann Richtung Süden, nach Saigon, abreisen. Das, wie mir gesagt wurde, richtigerweise "Ho-chi-minh-Stadt" heißt.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Rucksack auf Abenteuer und Entdeckung. 28.November 2004 bis 11.Februar 2005.
Details:
Aufbruch: 28.11.2004
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 11.02.2005
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Gerhard Friedinger berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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