Ein Glueckskind auf Reisen

Reisezeit: August 2007 - April 2008  |  von Sarah C.

Beautiful British Columbia: Vancouver

Ich wusste es ja schon immer !!! Nicht die Chinesen sind das am meisten expandierende Voelkchen auf dieser Erde, nein!!! Unsere Schweizer Eidgenossen sind es!
Da ich an diesem Tag die Stadt Vancouver besichtigen wollte, Jason, Nicole & Anthony aber arbeiten mussten, habe ich mich kurzerhand ueber oeffentliche Verkehrsmittel hier in der Region schlau gemacht (nicht zu vergleichen mit denen bei uns-hier ist man ohne Auto groesstenteils echt aufgeschmissen) und wollte dann mit Bus und Bahn nach Downtown.
Und wen treffe ich hier,mitten auf dem Land, morgens um 8:30 an der Bushaltestelle?
Ein schweizer Paerchen aus Uri,die mit dem Fahrrad in 1 Jahr von Alaska nach Suedamerika radeln wollen und gerade Zwischenstopp bei einem Freund hier einlegen.
Ein ganz schoen mutiges und bewundernswertes Unternehmen,findet ihr nicht?
Ich habe mich sofort an meinen Sardinien-Urlaub letzten Sommer erinnert gefuehlt,da Sarah L. und Ich damals auch staendig auf irgendwelche reisenden & abenteuerlustigen Schweizer gestossen sind. Jaja,diese Eidgenossen
Zumindest konnten mir die beiden ein paar gute Tipps geben, z.B. dass man hier in Kanada wohl in jeder Library kostenlosen Internetanschluss hat,soagr in jedem noch so winzigen Kaff.Oder auch dass das Wild-Campen hier wohl doch nicht so streng genommen wird,wie so oft behauptet.Mal sehen,was ich aus diesen Informationen machen kann.
Die Fahrt nach Vancouver hat mit Bus & Bahn ca. 2h gedauert (mit dem Auto sind's 40min),aber dann war ich tatsaechlich da.
Auf der Busfahrt habe ich zudem noch eine Studentin aus dem Schwarzwald getroffen,die hier in Vancouver Meeresbiologie studiert.Von ihr habe ich den Tipp bekommen,ich sollte mir unbedingt Gastown und den Stanleypark anschauen.
Gesagt-getan!
Das Viertel Gastown,das ich zuerst besichtigt habe, bestand urspruenglich mal aus alten und baufaelligen Backsteingebaeuden und Lagerhaeusern (sollte sogar komplett abgerissen werden),bis es vor ca.30 Jahren dann komplett restauriert und die Strassen mit Blumen und Gruen geschmueckt wurde.
Dies und die vielen kleinen Laeden und Boutiquen, die es dort gibt, geben dem Viertel ein sehr schoenes und gemuetliches Flair.

Gastown

Gastown

DAS Wahrzeichen von Gastown schlechthin ist jedoch der Steam Clock-eine dampfbetriebende Uhr, die alle 15 min den Glockenschlag von Westminster erklingen laesst und dabei gehoerig dampft und zischt

Steam-Clock

Steam-Clock

Urspruenglich wollte ich mir hier auch das "Storyeum", ein (anscheinend sehr interessantes)Museum ueber die Geschichte der kanad.Westkueste ansehen,leider war dieses wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.Schade eigentlich!
Weiter von Gastown bin ich dann die Robsonstreet entlang gschlendert,Vancouvers beruehmte Flaniermeile.Hier gab es v.a.jede Menge Boutiquen,Strassencafes & Restaurants aus aller Welt.Egal,was man haben will,hier bekommt man es bestimmt.
Was mich auch verwundert hat, war der starke Kontrast zwischen den gemuetlichen Cafes, in denen die Menschen ganz gemuetlich italienische Gelati oder Kaffee und Strudel aus Oesterreich gegessen haben, auf der anderen Seite aber auch das geschaeftige Gedraenge der Menschen auf den Strassen-Touristen,Manager,Zeitungsverkaeufer,Studenten...und Ich mittendrin

Harbour Centre,von dem aus man, wenn man es denn bezahlen kann,einen wunderschoenen Blick ueber Vancouver hat

Harbour Centre,von dem aus man, wenn man es denn bezahlen kann,einen wunderschoenen Blick ueber Vancouver hat

Zwar besteht Downtown auch aus vielen,hohen Hochhaeusern,allerdings hatte man zwischdendurch immer wieder die Gelegenheit, die Berge oder das Meer durch die Fassaden hindurch durchblitzen zu sehen.
Am meisten gefallen hat mir jedoch ganz eindeutig der Stanley Park.Er befindet sich auf einer Halbinsel im Norden der Stadt und stellt sowas wie das gruene Herz der Stadt dar.Er ist insg.400ha und hat ganz viele Seen,Straende,schoene stille Waldwege,...ich glaube,Stanleypark ist sogar einer der groessten Stadtparks in Nordamerika,wenn nicht sogar der groesste selbst.
Vor Ort habe ich mir dann ein Fahrrad gemietet und bin somit einmal die Route um die Insel geradelt (12km),die wunder,wunderschoen war.

Blick auf Vancouver vom Park aus

Blick auf Vancouver vom Park aus

Waldweg im Stanleypark

Waldweg im Stanleypark

Ich vor den beruehmten Totempfaehlen der Squamish-Indianer

Ich vor den beruehmten Totempfaehlen der Squamish-Indianer

Eine Radtour,die ist lustig

Eine Radtour,die ist lustig

An einem der Rastpunkte im westlichen Teil hatte ich einen solch grandiosen Blick:
vor mir eine grosse,blaue Bucht (English Bay) mit vielen kleinen weissen Segelschiffchen und ganz weit hinten am Horizont,fast im Dunst versunken,die wolkenumhangenen Berge von Vancouver Island.

Ein aelteres Ehepaar an meinem Lieblings-Ausblick-Punkt

Ein aelteres Ehepaar an meinem Lieblings-Ausblick-Punkt

Den restlichen Nachmittag habe ich mich damit begnuegt,mich in ein Cafe zu setzen und bei einem leckeren Cappuccino das Treiben um mich herum zu beobachten.Dabei habe ich die Bekanntschaft von 2 Kanadierinnen aus Montreal und Quebec gemacht,die 4 Wochen in Vancouver eine Sprachschule besuchen um Englisch zu lernen.Sie waren ganz interessiert an meiner Geschichte und der mussten echt staunen,als sie hoerten,dass ich diese Reise als Maedchen und noch dazu alleine mache
Wenig spaeter setzte sich noch einer ihrer "Mitschueler",Mussallam, aus Saudi-Arabien,zu uns an den Tisch,der mir zuch schliesslich meinen Namen,Sarah, auf Arabisch in mein Reisetagebuch geschrieben hat.
Wie ihr seht, man ist tatsaechlich nie allein,wenn man nur ein bisschen offen und interessiert anderen Menschen begegnet (damit ist nicht Naivitaet oder Blauaeugigkeit gemeint, ich weiss auch,dass es auch schlechte Menschen da draussen geben kann)

Es gibt noch so viele andere Dinge zu berichten,aber langsam werden meine Finger taub und ihr koennt ja auch nicht staendig vor dem PC hocken.
Daher macht's mal gut.
Liebe Gruesse sendet euch
eure Sarah

P.S.
Na gut, eine Sache muss ich euch doch noch schnell erzaehlen:
Gestern Abend bin ich von einem der Nachbarn der Cerfs (er stammt aus Holland und wollte mal wieder mit einer Europaererin sprechen) zum Tee eingeladen worden.
Wir haben ein sehr interessantes Gespraech gefuehrt ueber alles Moegliche ( wusstet ihr z.B. dass die Tueren, die wir bei uns haben,also solche,die man auf Kipp stellen kann, hier etwas voellig Fremdartiges sind??? Oder Kaesemesser?? Oder Eierkocher???).
Schliesslich erzaehlte er mir, dass er am folgenden Tag fuer 2 Wochen nach Holland fliegen wuerde auf die Goldhochzeit eines Bekannten und als ich ihn dann bat,mir,wenn moeglich, aus Holland doch Honigwaffeln oder Vla mitzubringen,ging er kurzerhand zu einem seiner Schraenke und kam wieder mit einem Paeckchen Vanille-Vla-Pulver zum selber anruehren,das er mir dann geschenkt hat.Ist das nicht super nett??? Wird sofort heute abend gemacht!!!

© Sarah C., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das Round-The-World-Ticket ist gekauft,der Rucksack gepackt, die Abschiedsfeier ist gefeiert...und nun... nun kann er endlich beginnen.Mein Traum von der Weltreise!!!!!! 9 Monate Work & Travel in verschiedenen Ländern der Welt.
Details:
Aufbruch: 10.08.2007
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 29.04.2008
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Fidschi
Neuseeland
Der Autor
 
Sarah C. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.