Vietnam 2008

Reisezeit: März / April 2008  |  von Michael Markiewicz

Mekong Delta

Heute geht es zum Mekong-Delta ein klares Muss hier unten im Sueden von Vietnam. Ich habe die Eintagestour gebucht, was recht anstrengend ist, da die Entfernung immerhin knapp 140 Kilometer betraegt und die Fahrt somit fast drei Stunden dauert.

Zu meiner kleinen Gruppe gehoeren Rachael, ihre Mutter Cathy und deren Freundin Joan, alles Lehrerinnen aus USA. Wir unterhalten uns sehr angeregt und die Fahrt vergeht wie im Fluge. Der Guide ist wieder mal excellent und weiht uns in die Tiefen von Land und Leuten ein. Die kleine Gruppe macht die Tour wieder zu einem wunderbaren Erlebnis.

Cathy, Joan und Rachael

Cathy, Joan und Rachael

Im Mekong-Delta angekommen geht es auf ein kleines Boot und zuerst zu den schwimmenden Maerkten. Jetzt ist leider nicht viel los, Mittagszeit insofern duempeln die Kaehne traege auf dem ruhig dahinziehenden Fluss. Das ist schade wir haetten gerne das quirlige Treiben des Handelns erlebt. Die Boote haben ihr spezielles Angebot immer an einer Stange ausgehaengt damit ist schon von weitem klar womit jeweils gehandelt wird. Die Haendler leben mit Familie permanent auf den Booten.

Floating Markets

Floating Markets

Derzeit ist hier noch Trockenperiode, daher der Wasserstand auch sehr niedrig, ansonsten steigt er bis zu 2 Meter hoeher. Die doch recht einfachen Haeuser am Uferrand sind daher alle auf Stelzen gebaut. Alles spielt sich hier auf dem Wasser ab, die Boote sind Transportmittel Nummer 1. Ueber den Huetten und Haeusern erhebt sich ein Wald von Antennen, selbst in den einfachsten Huetten gibt es einen Fernsehapparat.

Antennenmeer

Antennenmeer

Wir fahren ein wenig umher und dann wird uns die Herstellung von ein paar typischen Reis- und Kokosnussprodukten demonstriert, klar Tourismus pur, doch sehr interessant.

Zuerst sehen wir der Herstellung von duennen Reisfladen zu, wie sie zur Verwendung von Fruehlingsrollen verwendet werden. Ueber Dampf gegart, werden sie dann zur Trocknung aufgehaengt. Anschliessend gibt es die Herstellung von Kokosnussbonbons zu bestaunen. Klar duerfen wir probieren und natuerlich auch gerne kaufen.

Reispapier

Reispapier

Ich kaufe mir ein paar Betecke und Kuechenutensilien aus Kokosnussmaterial.

Grundsaetzlich wird hier alles bis auf den letzten Rest verwertet, mit dem Spreu vom Reis wird zum Beispiel das Feuer fuer die Herstelung gemacht.

Zum Abschluss gibt es noch Pop-Reis, das Pendant zu Popcorn, eben nur aus Reis hergestellt und nicht mit Oel sondern in einem grossen Bottich mit heissem Sand gefuellt.
Bei der bruetenden Hitze sind alle Taetigkeiten am offenen Feuer sicher eine Qual.

Popreis

Popreis

Nehme noch ein paar Kostproben von den Sussigkeiten fuer zu Hause mit, aber nun muss ich langsam mit dem Platz haushalten.

Wieder geht es aufs Boot und wir gleiten langsam ueber den unermesslich weiten Fluss dahin. Der Fahrtwind macht die Hitze eingiermassen ertraeglich.

Mekong Panorama

Mekong Panorama

Anschliessend geht es dann ein wenig zu Fuss weiter zu einem alten Gehoeft auf dem frueher der Landlord, so eine Art Grossgrundbesitzer, residierte, aber natuerlich sind die Flaaechen inzwischen verstaatlicht und aufgeteilt worden.

Am Wegesrand stehen sehr einfache Huetten aber in einer unglaublichen Vielfalt von Obst und Gemuese auf jedem Quadratmeter. Die Natur laesst hier alles praechtig gedeihen, Reis wird hier sogar dreimal im Jahr geerntet.

Unterwegs beobachten wir noch die Entladung eines Trasnportkahnes mit Reissaecken, jeder 50 kg schwer, eine Knochenarbeit bei den Temperaturen.

Entladung von Reissaecken

Entladung von Reissaecken

Essen gibt es fuer die Leute hier im Ueberfluss aber verbunden mit harter Arbeit.

Auf dem "Gutshof" gibt es dann auch unser Mittagessen, eine Variation von 6 Gaengen typisch vietnamesischen Essens. Rachael hat das Menue aufgeschrieben und der Guide bringt mir morgen die Rezepte, das muss ich unbedingt nachkochen und einige von Euch koennen sich schon mal freuen.

Als erstes gibt es eine sehr leckere, fast suesslich schmeckende Gemuesesuppe. Dann geht es weiter mit Fruehlingsrollen mit Seafood und einer fritierten Bluete gefuellt mit Schweinefleisch. Als Hauptgericht wird uns dann Elefantenohr-Fisch serviert, im ganzen gegrillt mit einer Reiskruste. Die Fischbrocken werden zusammen mit Gemuese in Reispapier eingewickelt und dann in die beruehmte Fischsacue Nuoc Nam getaucht. Den Abschluss bilden dann schoen dekorierte Stuecke von Wassermelone und die kleinen koestlichen Bananen.

Elefantenohr-Fisch

Elefantenohr-Fisch

Nun fehlt uns nur noch die Haengematte fuer eine Siesta, wie das sonst alle hier machen. Aber fuer uns geht es nach einer kurzen Besichtigung des paradisieschen Obstgartens zurueck aufs Boot und das Ende der Tour naht.

Nebenarm im Mekong Delta

Nebenarm im Mekong Delta

Es war einfach zu kurz, das naechste mal also unbedingt die 2-Tagestour buchen. Auf dem Ruckweg schlafen wir dann alle ein wenig und so vergeht auch die lange Fahrt schnell vorbei.

Zurueck in Saigon fuehre ich die Damen noch zum Massageinstitut und verabschiede mich herzlich, wieder mal eine tolle Reisetruppe.

Da meine Trekkinglatschen gerissen sind, fahre ich noch kurz zum Markt um mir neue zu besorgen. Wie immer herrscht hier ein unglaubliches Gedraenge in der Enge der Gaenge. Aber ich werde recht schnell fuendig, nun bin ich wieder geruestet fuer die weitere Reise.

Der Guide hat mir noch einen Tipp fuer eine Laden mit Lackgemaelden gegeben, gar nich tso weit von meinem Hotel entfernt. Schaue noch kurz vorbei, allerdings werde ich meinen Wunsch ein solches Gemaelde zu erwerben wohl doch nicht erfuellen koennen, ich weiss einfach nicht wohin damit.

Schraeg gegenueber kommt aus einer Pagode der melodische Sing-Sang einer buddhistischen Zeremonie im Takte der Trommel. Werfe noch einen kurzen Blick auf die betende Gemeinde in tiefer Andacht versunken ohne sie zu stoeren, geniesse das beruhigende Gemurmel eine ganze Weile und mache dann noch sehr vorsichtig ein paar Fotos.

Buddhisitische Zeremonie

Buddhisitische Zeremonie

Das Motorbike bringt mich zum Abendessen in den Tempel-Club. Wie der Name schon vermuten laesst, handelt es sich um eine ehemalige Tempelanlage, in der es vietnamesiches Barbeqeue auf der Dachtereasse gibt. Gegrillt wird auf einem Gasfeuer in der Mitte des Tisches. Wieder mal bestelle ich aufs Geradewohl, natuerlich zu viel, aber ich geniesse das Essen als naehzu einziger Auslaender in der natuerlich wieder mal quirligen und lauten Atmosphaere.

Tempelclub

Tempelclub

Zum Abschluss des Abends schlendere ich dann noch ein wenig durch das Herz von Saigon, geniesse das beschauliche Treiben und nehme dann wieder das Motortaxi zurueck zum Hotel.

Wieder ist ein sehr vergnueglicher, interessanter Tag zu Ende gegangen, zumindest fast, denn erst muss ich meine Erlebnisse ja noch dem Internet anvertrauen.

© Michael Markiewicz, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Individuelle Reise durch Vietnam von Nord nach Süd mit einem Abstecher nach Kambodscha im März/April 2008
Details:
Aufbruch: 20.03.2008
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 14.04.2008
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Michael Markiewicz berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.