Falltür ins Paradies

Reisezeit: Oktober 2009 - Oktober 2010  |  von Katharina L.

Tongariro Alpine Crossing, 29.03.2010

07:30 h - Start:19,4 km, Kilometer 0 - noch etwas muede und mit kalten Gliedern, die wir in mehrere Schichten gehuellt haben - ich trage sogar Handschuhe - beschreiten wir den ersten Teil des Crossings. Die waermende Sonne ist noch nicht zu sehen.

Die hoechstens kniehohen Wildgewaechse und die Berge, die uns umgeben, liegen noch im kalten Schatten. Der erste Teil des Crossings ist ebenerdig und bis auf die Kaelte leicht zu bewaeltigen. Nach etwa einer Stunde steigt der Weg langsam an, wird steiniger und nun laesst sich auch zaghaft die Sonne blicken, streift aber bisher nur die Bergruecken.

08:53 h, Soda Springs, Kilometer 5 - Die Luft ist mit Schwefelgestank getraenkt. Noch sind wir fit und voller Kraft, doch vor uns liegt nun der steile Aufstieg zum Mangatepopo Saddle.

10:02 h, Mangatepopo Saddle, Kilometer 6 - der Aufstieg ist geschafft! Die Sonne scheint und wir pellen uns, leicht erschoepft aber bester Laune aus den Kleiderschichten und geniessen den Ausblick ueber den vor uns liegenden South Crater, auf den 2287 Meter hohen Mount Nganruhoe, aus dessen Rachen dicke Qualmwolken aufsteigen, und auf den 1967 Meter hohen Mount Tongariro. Die Strecke durch den South Crater ist wieder ebenerdig und laesst uns entspannt spazierend die Landschaft bewundern.

10:32 h, Ende des South Crater, Kilometer 7 - wir blicken in ein schwarzes Tal mit scharfkantigen Felsen - Mordor.

Uns steht nun der anstrengendste Teil des Crossings bevor. 1,5 Kilometer steilster Aufstieg. Der Boden ist uneben, vorsichtig muss man die Fuesse zwischen zum Teil wackelige Steine setzen.

Wir muessen einige Pausen einlegen. Doch auch unsere Mitstreiter kommen nur schnaufend voran.

11:27 h, Red Crater, 1886 m, hoechster Punkt der Wanderung, Kilometer 8,5 - unsere Erschoepfung ist sofort vergessen, als wir in den Schlund des Red Crater blicken. Schwarze und rote Erdschichten, wohin das Auge blickt.

Zu unseren Fuessen qualmt die heisse Erde.

Einige hundert Meter entfernt funkeln die Emerald Lakes tuerkisblau.

12:06 h, Emerald Lakes, Kilometer 9,5 - der steile Abstieg ueber feines Geroell ist ein Abenteuer fuer sich. Viele versuchen, den Abgang mit leichtfuessigen Spruengen zu bewaeltigen, einige stuerzen, aber irgendwie kommt jeder heil hinunter. An den Seen goennen wir uns eine wohlverdiente Picknickpause.

13:09 h, Ende des Blue Lakes, Kilometer 11,3 - seit den Seen gab es nur ein, zwei leichte Steigungen. Der groesste Teil des Weges fuehrt bergab. Langsam beginnen unsere Beine dennoch schwerer zu werden.

Und auch wenn wir nun die beeindruckende Vulkanlandschaft hinter uns gelassen haben, gibt es noch wunderbare Ausblicke auf den Lake Taupo und die umliegenden goldgelben Schilffelder zu geniessen.

14:52 h, Okahura Busch, Kilometer 16 - die letzten Kilometer liegen vor uns, fuehren uns vorbei an einem rauschenden Bach durch dichtesten Busch.

15:45 h, Zielgerade, Kilometer 19,4 - ein Bus bringt uns zurueck zum Campingplatz, wo wir uns eine lange heisse Dusche goennen. Danach lernen wir die Berliner Iris und Basti, sowie ein in Shanghai lebendes oesterreichisch-belgisches Paerchen kennen und verbringen einen sehr schoenen Abend miteinander. Da wir alle das Tongariro Crossing heute unternommen haben, gibt es viel zum Austauschen und wir sind schon sehr gespannt, wer am naechsten Tag den schlimmsten Muskelkater zu ertragen hat.

© Katharina L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Jahr: Indien – Thailand – Laos – Vietnam – Neuseeland – Chile – Argentinien – Peru – USA
Details:
Aufbruch: 01.10.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 01.10.2010
Reiseziele: Indien
Thailand
Vietnam
Laos
Neuseeland
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katharina L. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.