Antje und Sandra in Neuseeland Land der grossen Weissen Wolke

Reisezeit: Juli 2005 - Februar 2006  |  von Antje Rüllenrath

Simon: Das Leben auf dem Land

Die naechsten Tage erleben wir wieder einiges. Wir erfahren, welche Kuh Strampelt und welche wirklich kickt, welche Kuh gerne ueber das Gatter springt und und und.

Unser erstes Kalben

Nun, da unsere Kuehe direkt neben dem Haus stehen, haben wir gute Chance einer Kuh live beim kalben zuzuschauen. Wir muessen auch nicht lange warten. Simon kommt und meint die Kuh ist gleich soweit. Also schnappen wir uns einen Stuhl und setzen uns wie die Vollidioten vor die Weide und warten das was passiert. Da die Kuh aber etwas langsam ist, habe wir nicht mehr die Chance ueberhaupt was zu sehen. Wir fahren heute naehmlich nach Matamata. (Drehort von "Herr der Ringe") Werden dort unsere neue Waschmaschine abholen und auf dem Rueckweg noch bei Simons Eltern vorbei schauen. Gesagt getan. Matamata ist nix besonderes. Ein Kaff wie jedes hier. Aber die Farm von Simons Elter ist wirklich sehr schon. Er hat sehr schoenes Land und eine eigene Quelle. Leider koennen wir auch hier nur kurz bleiben, da ja unsere Maedels auf uns schon wieder warten. Als wir auf der Farm ankommen ist gerade eine Kuh am kalben. Die Beine schauen schon hinten raus und somit naehmen wir uns die Zeit und gucken noch schnell. Die Kuh legt sich hin und presst erstmal kraeftig. Sieht gar nicht so schlimm aus und schon ist auch schon das halbe Kalb draussen. Und was macht die bloede Kuh dann? Steht auf lauft rum und frisst weiter und das Kalb haengt halb hinten raus. Wir zwei errschrecken uns natuerlich wie bloed und rennen gleich zu Simon um zu sage was da los ist und das das Kalb so tot aussieht. Aber er sagt nur das waere "normal". Na prima. Also wieder zurueck und da liegt es dann auch schon. Im nachhinein erfahren wir dann, das durch das hinten raus haengen die Lungen des Kalbes vom Schleim befreit werden. Interessant. Natuerlich kommt auch gleich die Plazenta mit hinten raus. Wir sind uns einig das sieht aus wie ne Salamie-Pizza :O)

Da kuckts schon en bissel raus

Da kuckts schon en bissel raus

So haengst dann hinten raus und das soll "normal" sein ! ;O)

So haengst dann hinten raus und das soll "normal" sein ! ;O)

nochmal in nah

nochmal in nah

Und da ist es nun endlich und wird sauber gemacht :O)

Und da ist es nun endlich und wird sauber gemacht :O)

Kaelbchen raus ziehen

Als ob das noch nicht aufregend genug gewesen waere, passiert es natuerlich am naechsten Tag gleich, dass ein Kaelbchen falsch herum liegt und Simon es raus ziehen muss. Sandra will erst gar nicht zusehen. Ist ja schon net so toll zum zuschauen. Aber letztendlich besiegt natuerlich die Neugierde :O) Die Kuh wird mit dem Kopf im Melkstand eingeklemt und Simon sucht die Beine des Kalbes im Ar... der Kuh, ein Seil wird drumgewickelt und dann geht es ans ziehen. Muss ganz schon anstrengend sein. Aber nach ca. 5 min ist auch diese Geburt geschafft. Simon schmeisst das Kalb uebers Gelaender, was ja schon abartig aussieht, aber nachdem es nicht atmet, nimmt er es und schleudert es im Kreis durch die Luft und laesst es dann fallen. Abartig sagen wir da nur. Wir konnten beide bald nimmer hin schauen. Aber er wird ja schon wissen was er da macht. Weiss er natuerlich auch. Auch hier muss der Schleim aus den Lungen zum atmen und es faengt dann auch hektisch an zu atmen. Leider ueberlegt das Kalb den Tag nicht und Simon erschiesst es am speaten Abend. Es ist einfach zu schwach. Hoert sich zwar uebel an, aber wir haben uns schon dran gewoehnt.

Sandra und Antje als Tieraerzte beim Milkfiber

Die Geburten der naechsten Tage sind eigendlich wie immer. Allerdings haben wir an einem Tag 3 Kuhe die nach der Geburt nicht mehr aufstehen koennen. Simon erkleart uns, dass durch die Produktion der Muttermilch der Kuh zuviel Calcium aus den Knochen gezogen wird, dass die Kuh die Beine nicht mehr bewegen kann. Das ganze nennt man "Milkfiber"! Somit werden wir nun eingewiesen, wie man einer Kuh eine Infusion legt. Na prima, dass auch noch ;O)
Aber letztendlich ist auch das recht einfach. Man muss die Infusionsnadel nur unter die Haut der Kuh schieben. Da sie eh nicht aufstehen kann, protestiert sie auch nicht wirklich. Es ist allerdings gar nicht so einfach durch die Lederhaut eine Nadel zu bekommen, aber auch das schaffen wir. Halben Beute auf jeder Seit und fertig ist das Zauberwerk. Jetzt geht es ca. 1-6 Std., dann muesste die Kuh wieder o.k. sein. Na, dann haetten wir das auch geschafft. Kommt recht oft vor und daher sind wir jetzt auch schon geuebte Infusionleger :O)

Sandra morgens um halb sieben im Melkstand bei der Arbeit :O)

Sandra morgens um halb sieben im Melkstand bei der Arbeit :O)

Antje beim anlegen des Melkgereates morgens um halb sieben :O)

Antje beim anlegen des Melkgereates morgens um halb sieben :O)

So viel dazu !!!!!

So viel dazu !!!!!

Einfloesen einer Fluessigkeit beim Kaelbchen

Einfloesen einer Fluessigkeit beim Kaelbchen

Unsere Fahrt auf dem Traktoranhaenger

Unsere Fahrt auf dem Traktoranhaenger

Sandra machts auch spass :O)

Sandra machts auch spass :O)

Wie der Rattenfaenger von Hamel

Wie der Rattenfaenger von Hamel

Unsere Kaelbchenfuetterung auf der Weide

Unsere Kaelbchenfuetterung auf der Weide

Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Neuseeland Das Leben auf dem Land
Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun sind wir endlich an unserem Hauptziel Neuseeland angekommen und freuen uns schon euch mehr darueber zu berichten.
Details:
Aufbruch: 30.07.2005
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 28.02.2006
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Antje Rüllenrath berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors