Frankreich - 2011

Reisezeit: September / Oktober 2011  |  von Uschi Agboka

Dallet am Allier, Auvergne – Puy de Dome

8. September 2011 - 2. Tag - Fahrzeit 6 Stunden - 315 km

Dallet am Allier, Auvergne - Puy de Dome
Campingplatz Les Ombrages

Um 6.30 Uhr wecken uns die Kirchenglocken. Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere. Rolf marschiert in den hübschen Ort, Baguette und Meringe kaufen. Wir frühstücken im Bus. Kinder kommen in die Schule und den nahe gelegenen Kindergarten. Sie grüßen uns freundlich.

8.30 Uhr fahren wir los, Richtung Clermont-Ferrand, Auvergne. Es ist herrliches Wetter. Die Sonne lacht vom Himmel. Auf der Straße 1084 geht es Richtung Lyon, durch wunderschöne kleine Dörfer und eine Traumlandschaft, Berge, Felsen, grüne Täler. Wie schon 2009 stoppen wir an dem beeindruckenden Denk- und Mahnmal für die Toten der Resistance.

Gestern hat das Navi in Rolfs Handy gesponnen, da Rolf wie üblich anders fährt als vorgegeben. Und die vielen Tunnel haben es ganz durcheinander gebracht. Heute gibt es nun endgültig seinen Geist auf, da Rolf die Frankreich-Karte nicht geladen hat. Wir brauchen eh kein Navi, Rolf findet auch so alles.

Wir fahren durch riesige Baumalleen, Schatten spendend und prächtig anzusehen. Um Lyon nehmen wir die kostenlose AB 47, dort ist relativ viel Verkehr, doch wir kommen gut voran. Temperatur ca. 26 Grad. Um 11.15 Uhr erreichen wir St. Etienne. Viel Polizei ist unterwegs, die Leute fahren alle sehr diszipliniert, Geschwindigkeitsbeschränkung 90 km/h, max. 110. Nach St. Etienne verlassen wir die kostenlose AB und fahren die D 498 Richtung Montbrison, auf einer schönen neuen Brücke über La Loire, weiter auf D 8. In Montbrison kaufen wir ein: Fisch, Huhn, Obst, Gemüse, Eier und natürlich Wein. Weiter auf N 89, Route Basalt, nach Boen und D 1089/D 2089 bis Cournon d'Auvergne, Puy de Dome, teilweise am Allier entlang. Tolle Strecke, selbst die Parkplätze sind mit Blumen geschmückt. Wunderbares Wetter, 28 Grad. Wir kommen durch Thiers, ein mittelalterliches Städtchen. Bald erreichen wir unser Ziel: Dallet am Allier. Ankunft um 14.30 Uhr, nach 315 km.

Der Campingplatz ist wunderschön und der Stellplatz Nr. 8 am Fluss ist der Beste! Eine richtige Idylle haben wir gefunden. Ein Reiher bringt sich in Position, um zu fischen. Es sind kaum Leute auf dem Platz, nur einige wenige Holländer (die freundlichen Besitzer des Platzes sind auch Holländer). Um 15.30 Uhr haben wir uns eingerichtet, Motorrad und Fahrrad sind abgeladen, Einkäufe verstaut und Tisch und Stühle aufgebaut. Wir werden einige Tage bleiben und Motorradtouren in die Umgebung unternehmen.
Zum Abendbrot gibt es Fisch, Salat, Baguette, Weißwein und Trauben. Wir genießen den Abend am Fluss. Kleine Wasserfälle sorgen für ein beruhigendes Rauschen des Wassers und der Anblick der schönen Reiher-Paare ist ein weiteres Highlight. Rolf hat sich heute Abend "verkleidet", wegen evtl. Mückenangriffe. Er hat lange Hose, Pullover und Hut an, ich hingegen trage nur leichtes Kleid mit Spaghetti-Trägern, mal wieder ein Bild für die Götter. Gegen 20 Uhr kommt ein Mitarbeiter des Campingplatzes, holt den Müll ab und bringt neue Mülltüte für den nächsten Tag, super Service.
Ein Franzose, schon ziemlich alt, mit Stock und Hörgerät, steht ca. 5 1/2 Stunden auf einem Platz, gestützt auf den Stock und angelt. Er hat viele viele kleine Fische gefangen. Rolf hilft ihm die steile Böschung hinauf und er erzählt uns, dass er 84 Jahre alt sei. Das hat uns sehr beeindruckt. Da wir müde sind, gehen wir nicht so spät schlafen.

Auvergne
Die in Mittelfrankreich, im Zentralmassiv gelegene Auvergne umfasst die Departements Haute-Loire, Cantal, Puy de Dome und Allier. Es ist eine raue Mittelgebirgs- und Vulkanlandschaft. Es finden sich hier viele romanische Kirchen, in den Hochlagen malerische Schäferhütten. Auf den Weiden leben die prächtigen Salers-Rinder. Die Rasse Salers gehört zu den ältesten Rinderrassen Frankreichs. Sie stammt aus den vulkanischen Bergen des französischen Zentralmassivs und wird in Europa als eine der ältesten und genetisch reinsten angesehen. Wer Einsamkeit und Weite liebt, ist in der Auvergne richtig. Das Zentralmassiv wird auch das Wasserschloss Frankreichs genannt.

© Uschi Agboka, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Tour über 39 Tage, von Niederbayern, durch Frankreich (Zentralmassiv) und weiter nach Italien (Ligurien - Aosta-Tal) Hier der erste Teil - Frankreich.
Details:
Aufbruch: 07.09.2011
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 15.10.2011
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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