Wer weiß wo ich hängen bleibe? ;-)

Reisezeit: März - September 2012  |  von Tim Pörsch

Das wunderschöne Land der Kiwi´s

Südinsel im Eiltempo - und vor allem KALT!!!

Schön das jetzt mal wieder ein Bericht mit Bildern kommt, habe das schnelle Internet auch direkt mal ausgenutz.

In Christchurch angekommen, hatte ich das erste mal das Gefühl von Einsamkeit. Das war wirklich komisch, keinen zu haben mit dem man die Entscheidung teilen konnte, was man jetzt eigentlich macht. Als ich dann einige Karten zusammen gesammelt hatte, und mit dem Bus in die Stadt gefahren bin, und endlich ein Hostel gefunden hatte, bin ich noch ein bisschen in der Stadt rum gelaufen. Es sieh aus wie in einem Film, wo die Stadt kontaminiert wird. Wegen dem schweren Erdbeben vom letzten Jahr, ist in der Red-Zone, dem ganzen "Innenstadt-Bereich" alles gesperrt und abgezeunt. Irgendwie total traurig, aber auch total beängstigend, und vor allem aber ist die Stadt einfach unbelebt. Also der gesamte Kern der Stadt. Man findet zwar an einigen Ecken Neuanfänge, aber im großen und ganzen, ist es sehr ruhig.
Ich war dann froh, dass ich ein nettes deutsches Mädel im Hostel kennen gelernt hatte, die mir nochmal einige Tipps für die Reise gegeben hatte. Sie hat gerade 9 Monate hier verbracht. Ich hatte erst überlegt, ob ich sogar noch eine Nacht länger in Christchurch bleibe, aber das Hostel war irgendwie für die meisten eher eine Langzeitbleibe, und die Atmosphäre war auch nicht so wirklich ansprechend, und dann habe ich entschieden morgens früh aus zu checken, und mich auf den Weg nach Süden zu machen.
Nach dem ich mich mit einem Grundstock an Verpflegung versorgt hatte, bin ich zur i-Site im city-center gegangen und habe mir alle nötigen Informationen eingeholt. Die i-Sites gibt es in jeder größeren Stadt. Es sind Infocenter wo man sowohl Touren buchen kann, aber auch einfach alle Infos über die Region bekommt. Ich habe mir dann da ein Busticket gekauft was man Stundenweise abbuchen kann. Ist ganz praktisch für spontanes reisen.

Naja, erst mal wollte ich ja versuchen so weit wie möglich mit trampen zu kommen. Ich habe dann den Stadtbus bis an den "Highway"genommen. Dort habe ich dann angefangen zu Trampen. Mein Ziel war eigentlich Aoraki/Mount Cook, oder wenigstens in der Nähe davon.
Zu beginn dachte ich wirklich, was mache ich hier eigentlich? Ich versuche wirklich durch ein Land zu trampen, wo ich nur relativ wenig Zeit habe, eigentlich keine richtige Idee, ob das wirklich klappt, und auch keine richtige Idee wie die Leute so drauf sind.
Aber naja, ich wurden dann wirklich nach einiger Zeit von zwei Neuseeländischen Mädels eingesammelt die bis nach Dunedin wollten. Es war ne sehr lustige Fahrt, die zwei kamen gerade von einem sehr amüsanten Mädelswochenende in der Großstadt und haben die ganze Zeit lautstark mit gesungen. Ich habe mich dann dummerweise knapp 10km zu früh raus schmeißen lassen, da dort schon eine kleinere Straße richtung Mount Cook abging. Aber das war ein totaler Reinfall. Dann bin ich doch nochmal ein Stück den Highway richtung süden getramt und wurde von nem Typen mitgenommen.
Dann endlich an einem besseren Stück, und in der knallen Sonne, wurde ich dann von einem ältern Herrn bis Fairlie mitgenommen, von dort war es noch knapp 2 Stunden zum Ziel. John war Neuseeländer, hatte eigentlich immer Restaurants, sowohl die 15 Jahre die er in Australien gelebt hat, als auch die zeit in Neuseeland. Jetzt ist er Teilzeitrenter, ein super Typ. Ich habe viele gute Tipps für die weitere Reise bekommen. Er hat mich dann bis ans Ende des Ortes gebracht, und dort wurde ich kurz drauf von einem jüngeren Typen bis Lake Tekapo mitgenommen.

Das sollte es dann auch gewesen sein für den ersten Tag. Ich habe dann in einem Backpacker direkt am See eingecheckt. Es ist eine traumhafte Landschaft gewesen, und der See war so friedlich, einfach toll. Im Backpacker habe ich dann Abends einen Schweizer (Philipp), einen Holländer und zwei Israelis getroffen. Wir haben über unsere bisherigen Erlebnisse und weiteren Pläne gesprochen. Dabei hat sich heraus gestellt, dass Philipp eine ähnlich Route bereisen wollte/will wie ich und er hat ein Auto. Er hatte mich irgendwann gefragt ob ich ein Stück mit ihm mitfahren wollte, und Schwupps hatte ich einen Ride bis, wer weiß, wir sind immernoch auf dem Weg zusammen.
Wir hatten zusammen entschieden, dass wir gucken wie das Wetter wird, und dann überlegen ob wir zum Mount Cook hoch fahren sollten oder nicht. Der Wetterbericht war aber schon nicht so vielversprechend.
Das hat sich dann auch morgens bewahrheitet, es war genau bei Mount Cook total bewölkt und sonst eigentlich sehr schön. Wir haben uns dann gegen den wunderbaren Blick in die Wolken entschieden, und sind richtung Dunedin gefahren. Die Landschaft ist beeindruckend, viele Seen, Steppen, Wälder, Berge, und dann die Küste. Einen kurzen aber wirklich total guten Stop haben wir in Oamaru gemacht. Auf dem Weg zum Hafen sind wir an einer Whiskey-Brauerei vorbei gelaufen und dachten uns, warum nicht?! Wir waren die einzigen Gäste und die "Wirten" hatte jede Menge Spaß mit uns. Wir haben natürlich auch Whiskey-Tasting gemacht, sehr lecker, vor allem der der leider sehr teuer war. So haben wir dann auch lieber keine 120$ für ne Flasche bezahlt, und sind gut gelaunt (ich schon gut betrunken) weiter gezogen.

Die Aufräumarbeiten in Christchurch.

Die Aufräumarbeiten in Christchurch.

Wahrscheinlich einer der schönsten Plätze der gesamten Südinsel - Lake Tekapo.

Wahrscheinlich einer der schönsten Plätze der gesamten Südinsel - Lake Tekapo.

Whisky Tasting in Oamaru. War sehr lecker.

Whisky Tasting in Oamaru. War sehr lecker.

Die erste Bekanntschaft mit einem Seelöwen

Nachdem wir dann sowieso schon den ganzen Tag im Auto gesessen hatten, dachten, ist es jetzt auch egal, ob wir einfach noch weiter richtung den Catlins im Süden fahren, und haben dann eine Bleide Kaka Point gesucht. Zum Glück hat uns eine sehr nette ältere Dame, ihr Backpacker war schon voll, bei sich im Gästezimmer untergebracht. Es war schön warm (man muss dazu sagen, hier werden es Nachts mal gerne nur 3° C. Kühl) bei ihr, und wir hatten am nächsten morgen ein super nettes frühstück mit ihr.
Eigentlich wollten wir den Sonnenaufgang gesehen haben, aber die Müdigkeit hatte dann doch gesiegt. Nach einer kurzen aber schönen Wanderung zum Nuggetpoint, einem Leuchtturm, und wahnsinnigen Schluchten, sind wir die Catlins weiter südlich gefahren. Immer wieder haben wir Stops gemacht, sind ein bisschen spazieren gewesen, wurden von Sea Lions gejagt (wir sind an einem Strand auf einen schlafenden Sea Lion gestoßen, haben ein paar Fotos gemacht, und dann wurde er wach... die Dinger werden verdammt schnell!!! Zum Glück nur für so 2-4m), und hatten Abends dann auch den ersten Regen.
Wir haben dann überlegt, dass wir vielleicht mal 2 Nächte irgendwo bleiben wollen, um mal ein bisschen Ruhe zu haben, und nicht jeden Tag weiter zu reisen, aber genau da sind wir gerade. Vielleicht fahren wir doch morgen schon weiter, und machen wir uns in richtung Te Anau, oder wir bleiben doch noch eine Nacht. Mal sehen was so kommt.

Die Seelöwen pennen wirklich einfach überall in den Dünen. Aber man will sie wirklich nicht wecken, und sollte sich fern halten, sonst wird man gejagt.

Die Seelöwen pennen wirklich einfach überall in den Dünen. Aber man will sie wirklich nicht wecken, und sollte sich fern halten, sonst wird man gejagt.

Total beeindruckende Wellen in den Catlins.

Total beeindruckende Wellen in den Catlins.

Doch keine 2 Nächte am Stück

Also, aus dem Pause machen wurde dann tatsächlich nichts. Wir sind am nächten Tag weiter richtung Slope Point, dem südlichsten Zipfel vom Neuseeländischen Festland, und dann richtung Invercargill. Am Zipfel haben wir noch ein Pärchen aus Wellington getrofen, die uns zu sich eingeladen haben. Ich bin mal gespannt.
Die Südküste war wirklich traumhaft, und wir haben super viele schöne Orte gesehen, aber ich war auch ein bisschen froh, als wir mal wieder ein bisschen mehr Zivilisation um uns rum hatten. In Invercargill haben wir dann auch nochmal ein bisschen eingekauft, Philipp hat sich ne neue Kamera gekauft, da seine ein paar Tage vorher kaputt gegangen ist. Aber sonst ist die Stadt wirklich überhaupt nicht lohnenswert. Aber naja, wir mussten ja durch. Ein bisschen nördlicher haben wir dann den Sonnenuntergang mit Bierchen im Kofferraum genossen (siehe Bild).

Slope Point - der südlichste Punkt vom Neuseeländischen Festland

Slope Point - der südlichste Punkt vom Neuseeländischen Festland

Das lecker Feierabendbier beim Sonnenuntergang auf dem Weg nach Te Anau.

Das lecker Feierabendbier beim Sonnenuntergang auf dem Weg nach Te Anau.

Im Urlaub darf man auch mal Golfen.

Der nächste Tag ging dann früh los, und wir sind mit einigen Zwischenstops und kurzen Wanderungen nach Te Anau gefahren. Das war wirklich ein süßes Städtchen, und hier habe ich das erste mal 2 Nächte in folge im selben Hostel geschlafen. Es war schön einfach mal einen Tag nicht die ganze Zeit im Auto zu sitzen. Wir sind dann an unserem "freien Tag" bei strahlendem Sonnenschein morgens Golf spielen gegangen. Ein Riesenspaß, und ein wahnsinns Kurs. Nach dem 18 Loch Kurs, und dem entspannten "Feierabendbier" haben wir dann für unsere Doubtful Sound Bootstour eingekauft. Wir haben am Tag zuvor eine Übernacht Tour auf dem Doubtful Sound, der zweitgrößte Fjiord in Neuseeland, gebucht, da sie gerade ein total günstiges Angebot hatten für 213$ (eigentlich kostet die Tour 370$, glaube ich, auf jeden fall viel teurer). Es hieß man sollte sich Lunch mitbringen, also haben wir uns noch ein bisschen Proviant eingekauft.
Der nächste Bericht wird dann mit der total beeindruckenden Doubtful Sound Tour starten.

Beim vorletzten Loch mussten wir dann einfach mal zusammen Posen.

Beim vorletzten Loch mussten wir dann einfach mal zusammen Posen.

© Tim Pörsch, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 7 Monaten einmal um die halbe Welt: Nordamerika, Fiji, Neuseeland, Australien und Südostasien... Rucksack ist gepackt, Flüge sind gebucht, und ab gehts los...
Details:
Aufbruch: 01.03.2012
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 27.09.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Fidschi
Neuseeland
Australien
Malaysia
Thailand
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Tim Pörsch berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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