USA und Kanada 2012

Pünktlich um 10h sind wir in Harrisburg Richtung Gettisburg gestartet. Das Wetter ist wie in den vergangenen Tagen auch heute brennend heiß, unsere Autoanzeige vermeldet 96° Fahrenheit, so um die 35° C. Nach einer knappen Stunde Fahrzeit erreichen wir unser Ziel und gehen zunächst zum Visitor Center um uns schlau zu machen, welche der angebotenen Touren für uns wohl am besten ist. Wir entscheiden uns für die "self-guided-tour", da wir damit am unabhängigsten sind und die wir aufgrund der Größe des Areals mit dem eigenen Auto machen können.
Doch zunächst einmal zu Gettysburg und dem amerikanischen Bürgerkrieg:

Der Amerikanische Bürgerkrieg dauerte vier Jahre, und endete 1865 mit der Kapitulation des Südens. Mehr als 600.000 Soldaten wurden getötet, blühende Städte vernichtet und dem Erdboden gleichgemacht, ganze Landstriche wurden verwüstet. Ein hoher Preis, aber es ging auch um viel. Mit allen Mitteln wollte der damalige US-Präsident Abraham Lincoln die Spaltung der Vereinigten Staaten (der Norden als Union, der Süden als Konförderierte) verhindern und die Abschaffung der Sklaverei in allen Bundesstaaten erreichen. Der dagegen war auf die Sklavenarbeiter angewiesen und kämpfte um die politische Unabhängigkeit und ums wirtschaftliche Überleben

Auf den Baumwollfeldern mussten fast vier Millionen schwarze Sklaven arbeiten. Die Sklaverei hatte man im Norden abgeschafft und war dem Vorbild der modernen Welt gefolgt. Mit großem politischem Druck wollte der Norden den Süden dazu bringen, die Sklaverei ebenfalls abzuschaffen. Die Südstaatenfarmer jedoch hätte die Abschaffung der Sklavenarbeit in ein wirtschaftliches Fiasko gestürzt. Der Juli 1863 brachte mit der Schlacht bei Gettysburg (Pennsylvania) einen entscheidenden Sieg für den Norden.

Wie üblich, wurde die Historie üppig mit übertriebenem amerikanischen Pathos dargestellt, eine Statue hier ein Monument dort, immer schön groß. Da Felix im Moment in der Schule amerikanische Geschichte durchnimmt, und diese auch bei den Arbeiten zur Mittleren Reife vorkommt, sind wir geduldig den Spuren der Schlacht von Gettysburg gefolgt. Nach ca. 2.5 Stunden waren wir dann endlich durch und haben uns hungrig und durstig nach einer kleinen Zwischenmahlzeit umgeschaut, um anschließend noch in einem steuerbefreiten Outlet ein wenig zu shoppen. Ein Paradies für jede Frau, denn auf die von der Steuer bereits befreiten Preise gingen nochmals im "Sale" starke 60% runter.

Ich habe meine beiden dann losreißen müssen, damit wir rechtzeitig, nach 1-stündiger Fahrt in Washington bei Monas Schulfreundin aus Internatszeiten ankommen, die bereits mit dem Abendessen auf uns gewartet haben. Da Anita und ihr Mann Michael, beide Zahnärzte, morgen arbeiten müssen, werden wir auf eigene Faust Richtung Arlington (Heldenfriedhof) fahren, um u.a. die Gräber der bekanntesten Persönlichkeiten wie Präsident John F. Kennedy etc. zu besuchen.