Von Pattaya nach Zittau

Reisezeit: Januar - Dezember 2016  |  von Bernd Feurich

1000 km den Amazonas runter

Fünf Tage mit dem Schiff stromabwärts, 1h mit dem Flugzeug zurück

Der Amazonas endet in Brasilien, aber wo beginnt er ?
Wiki - Seinen Namen führt der Strom erst ab dem Zusammentreffen seiner beiden Quellflüsse Marañón und Ucayali in Peru, unterbrochen allerdings durch den brasilianischen Abschnitt oberhalb der Stadt Manaus mit dem Namen Rio Solimões. - So gesehen, bin ich die meiste Zeit genau genommen auf dem Rio Ucayali unterwegs gewesen. Andere sagen wieder die Quelle des Flusses liegt in Peru, nahe des Titicacasees. Wie auch immer, am reizvollsten sind die Oberläufe. Später wird der Strom so breit, dass die Ufer nicht mehr zu sehen sind.
Wiki - Link]

Luftlinie sind es von Pucallpa nach Iquitos 500 km. Da der Fluss sich aber wie eine riesige, braune Anaconda durch den Regenwald windet, wird der Weg mit dem Schiff bedeutend länger. Wir waren insgesamt mehr als fünf Tage unterwegs gewesen, bei einer Geschwindigkeit von geschätzten 20 km pro Stunde, wahrscheinlich mehr. Wenn ich die Standzeiten abrechne, komme ich auf eine Fahrtzeit von 100 Stunden. So gesehen, könnten es auch 2000 km gewesen sein. Ich weiß es nicht.

Gefahren bin ich mit der Henry - Linie, einem Schiff wie diesem. Es sind Cargoschiffe, die auch Personen befördern und halt abfahren, wenn alles voll ist. Die Fahrt kostet 100 Sol, inklusive Essen. Für mein Motorrad hätte ich nochmal ca. 100 Sol bezahlen müssen. Ich habe es aber in Pucallpa gelassen. Man kann auch Kabinen mieten, die kosten dann 300 Sol. Unser Schiff hatte aber nur wenige und die Leute haben dann doch draußen geschlafen, da es drinnen zu warm und stickig ist.

Geschlafen wird in Hängematten

Geschlafen wird in Hängematten

Man kann das Schiff besteigen, sobald es im Hafen entladen ist und dann für einige Nächte bis zur Abfahrt umsonst dort schlafen. Verpflegen muss man sich in dieser Zeit selbst. Allerdings erhält man, auf eine freundliche Anfrage immer wieder heißes Wasser.

Während der Fahrt gibt es drei warme Mahlzeiten am Tag. Es ist eigentlich immer das Selbe, Reis, Bohnen, Spagetti und etwas Huhn. Einen Napf und das Besteck muss man sich selbst mitbringen. Das Essen war immer heiß und so hat es mein Magen gut vertragen. Ich habe auch sonst von keinerlei Problemen gehört. Nur mein französischer Nachbar Luigi hat mal kurz geklagt.

Toiletten und Duschen waren ausreichend vorhanden. Kein Hingucker, aber ich habe auch schon schlimmeres gesehen. Es wurde auch regelmäßig sauber gemacht.

Ich bin jeden Tag im Hafen gewesen, habe mich umgeschaut, gefragt und verglichen. Der Verantwortliche der Barco hatte mir gesagt, dass das Schiff am Sonntagmorgen auslaufen wird. Als ich am Samstagmorgen nachfragen war, hieß es, wir starten in 5h. Also bin ich zurück ins Hostal, habe meine Sachen gepackt und los. Zu Mittag hieß es dann wieder, wir starten in 5h und irgendwann am Abend sagte man uns, sorry wir laufen Morgen aus. So habe ich meine erste Nacht in der Hängematte im Hafen verbracht. Das Moskitonetz konnte ich nicht so recht aufspannen, aber mit fünf Stichen bin ich gut davon gekommen und ich habe auch einigermaßen geschlafen. Es hat sich noch ein italienisches Pärchen zu mir und dem Franzosen gesellt. Zu viert läßt es sich besser auf die Sachen aufpassen.

Im Hafen wird der Weil der Regenwald verladen.

Im Hafen wird der Weil der Regenwald verladen.

Es wird Nacht, hoffentlich geht es Morgen wirklich los.

Es wird Nacht, hoffentlich geht es Morgen wirklich los.

© Bernd Feurich, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Insgesamt habe ich in den letzten 20 Jahren 5 bis 7 Jahre in Thailand gelebt und gearbeitet. Die letzten zwei Jahre war ich fast am Stück dort gewesen. Jetzt ist das Ende des Geldes abzusehen und ich reise in östliche Richtung über die Pazifikinseln und Südamerika nach Deutschland zurück.
Details:
Aufbruch: 04.01.2016
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 15.12.2016
Reiseziele: Thailand
Philippinen
Fidschi
Neuseeland
Französisch Polynesien
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Brasilien
Der Autor
 
Bernd Feurich berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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