Zwischen RHÖN und THÜRINGER WALD

Reisezeit: Mai 2020 - Dezember 2021  |  von Birgit H.

Gleichberge (Lkr. Hildburghausen)

die Gleichberge

die Gleichberge

Steinsbergmuseum (http://steinsburgmuseum.de/)

Steinsbergmuseum (http://steinsburgmuseum.de/)

stellenweise echt steil...

stellenweise echt steil...

und überall Naturwald, nicht einfach zu laufen, aber interessant und abwechslungsreich

und überall Naturwald, nicht einfach zu laufen, aber interessant und abwechslungsreich

RHÖNBLICK

RHÖNBLICK

whow... die Rhön

whow... die Rhön

es folgt der Thüringenblick

es folgt der Thüringenblick

und nochmal geht es hoch

und nochmal geht es hoch

geschafft

geschafft

Pause

Pause

25.10.2020 - ca. 10 km Rundwanderung

Die Gleichberge befinden sich im Landkreis Hildburghausen im südwestlichen Teil von Thüringen.

Es handelt sich hier um zwei kegelförmige Berge vulkanischen Ursprungs zwischen Franken / Thüringen / Rhön, den Großen Gleichberg (679 m) und den Kleinen Gleichberg (641,3 m). Sie sind großteils bewaldet, was im Herbst zu den wunderschönen rot-orange-braun Färbungen führt.

Wir entscheiden uns für eine Rundwanderung auf den Großen Gleichberg. Start ist ein Parkplatz unterhalb vom Steinsbergmuseum (http://steinsburgmuseum.de/), das uns heute nicht interessiert, die Mädels müssen an die Luft

Nach kurzer Zeit finden wir ein paar verfallene Gebäude und entdecken eine Tafel, die uns diese als Arbeitserziehungslager Römhild erklären. Hier sollten "Andersdenkende" umerzogen werden

Wir verscheuchen die trüben Gedanken und gehen weiter bergauf. Auf den Hinweisschildern lesen wir "Rhönblick", "Frankenblick" sowie "Thüringenblick" - wir sind gespannt...

Und als wir dann am Aussichtspunkt "Rhönblick" ankommen, hat sich jeglicher Nebel verzogen und wir werden mit blauem Himmel, weißen Wolken und dem bunten Wald belohnt.

Weiter geht es durch das naturbelassene Waldgebiet zum "Thüringenblick", der nicht minder imposant ist. Der Kleine Gleichberg ist hier zum Greifen nahe.

Nach ein paar steilen Wegen erreichen wir dann den Gipfel (679 m) mit einem Sendemast. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Fernsehumsetzer, der den Südwesten Thüringens und auch nahe Bereiche von Bayern mit Fernsehprogrammen versorgte, heute dient er jedoch nur noch dem Mobilfunk.

Und erneut finden wir uns in einem "lost place Gebiet" wieder, das stellenweise dann trotz des herrlichen Sonnenscheins für Gänsehaut sorgt, wenn man darüber nachdenkt, was sich wohl früher hier abgespielt haben mag.

Zu Zeiten des Kalten Krieges (1968 bis 1991) befand sich hier ein militärisches Sperrgebiet mit einer Funk- und Radarstation der sowjetischen Streitkräfte.

Davor war dieses Gebiet ein Steinbruch:

Am Großen Gleichberg wurde in zwei Steinbrüchen, dem Gleichamberger Steinbruch und dem Römhilder Steinbruch Basalt abgebaut. Der Römhilder Steinbruch wurde von 1901 bis 1968 betrieben, die Ruinen der Brecherwerke sind noch vorhanden (Stand: 2013). Im Gleichamberger Steinbruch waren von 1897 bis 1981 maximal 140 Arbeiter im Jahr 1927 tätig. Es gab jeweils eine Seilbahn mit denen der Basalt in Loren zu den Basaltwerken in Römhild am Bahnhof und nach Gleichamberg transportiert wurde. In der Waldhaussiedlung, im Sattel der beiden Gleichberge, befand sich eine Winkelstation in der die Römhilder Seilbahn die Richtung änderte. Sie war gleichzeitig ein Sägewerk.

In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich von August 1943 bis März 1945 im Römhilder Steinbruch ein Arbeitserziehungslager in dem maximal etwa 400 „vertragsbrüchige fremdvölkische“ Zwangsarbeiter interniert waren. Die Häftlinge mussten im Basaltbruch oder im Basaltwerk am Römhilder Bahnhof arbeiten. Außerdem wurden sie beim Bau von Bunkern und Stellungen in Mendhausen eingesetzt sowie zeitweise im Bereich von Handwerk und Gewerbe in Römhild und Umgebung.

Es muss von mindestens 500 Häftlingen ausgegangen werden, die im Lager oder auf dem Evakuierungsmarsch im Jahr 1945 gestorben sind. Dazu zählen 25 bis 92 marschunfähige Häftlinge, die in einer Sandhöhle am Osthang des Großen Gleichbergs erschossen wurden. Anschließend wurde der Höhleneingang gesprengt, wodurch das Massengrab erst Ende Januar 1947 gefunden wurde.
(Quelle: Wikipedia)

1942 wurde der Große Gleichberg zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und steht seitdem unter Naturschutz.

Nach ausgiebigem Fotografieren der Mischung aus verfallenen Gebäuden und Natur, erreichen wir den "Frankenblick", erneut mit imposanter Aussicht.

Vorbei am Schnullerbrünnle geht es dann zurück zum Parkplatz.

Ein herzliches DANKE geht an meine liebe Freundin Bine für die gechillte Begleitung - dieses Mal habe ich mich gar nicht verlaufen

auf dem früheren Gelände von Steinbruch / russischem Militärgebiet

auf dem früheren Gelände von Steinbruch / russischem Militärgebiet

eine wunderschöne Wanderung geht zu Ende - ich freue mich auf die nächste und bedanke mich bei meiner lieben Freundin für die chillige Begleitung - dieses Mal habe ich mich gar nicht verlaufen

eine wunderschöne Wanderung geht zu Ende - ich freue mich auf die nächste und bedanke mich bei meiner lieben Freundin für die chillige Begleitung - dieses Mal habe ich mich gar nicht verlaufen

Die gerade Strecke rechts im Bild sind wir NICHT geflogen.... haben einfach nur nach der Pause vergessen, die App wieder zu aktivieren

Die gerade Strecke rechts im Bild sind wir NICHT geflogen.... haben einfach nur nach der Pause vergessen, die App wieder zu aktivieren

© Birgit H., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser LIVE-Reisebericht wird in Worten und Bildern von Ausflüge und Wanderungen in der Gegend um Rhön und Thüringer Wald berichten.
Details:
Aufbruch: 15.05.2020
Dauer: 19 Monate
Heimkehr: Dezember 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Birgit H. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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