Südostasien 2011

Reisezeit: März - Juli 2011  |  von Malou und Annina

Indonesien: Lombok

Mit dem frühen Aufstehen vom Flughafenboden in Phuket begann für uns ein unglaublich langer und komischer Tag. Das war alles so nicht geplant....

Wir waren uns einig, nun begann der "Ferienteil" unserer Reise. Bali, Lombok und die Gili Islands als unser Abschluss, um uns nochmals richtig zu erholen bevor Annina nachhause fliegt und ich versuche noch auf eigene Faust ein bisschen weiterzureisen.

Bei der Rücknahme unseres Gepäcks in Denpasar machten wir das erste Mal mit den ominösen indonesischen Portern Bekanntschaft. Diese tragen einem die Rucksäcke zum Taxi, natürlich nicht gratis und wer seine Taschen lieber selbst tragen möchte muss ganz schön kämpfen.
Gut organisiert wie wir nach 3 Monaten sind, kamen wir ohne Reiseführer in Bali an... Eigentlich wollten wir ja die ganze Zeit eine Lonelyplanetkopie kaufen aber da diese in Thailand so viel teurer waren als in den Ländern zuvor, hofften wir immer noch einen billigeren zu finden. So standen wir nun vor dem Flughafengebäude und wollten eigentlich noch am gleichen Tag noch nach Lombok. Nur wie? Dass es extrem teure aber schnelle Speedboote und eine extrem billige aber sehr langsame Fähre gibt wussten wir. Ein lieber Indonese erklärte uns wo wir hinmussten und auch, dass es an diesem Tag keine Speedboote mehr gibt. Wir entschieden uns das Taxi zum Hafen in Padanbai zu nehmen und einfach mal zu schauen... Um den überteuerten Airporttaxis zu entkommen, liefen wir ein Stück weiter zur Hauptstrasse wo sofort ein Fahrer quer über ein Feld auf uns zugerannt kam. Wahrscheinlich sah man uns schon aus hunder Meter Distanz an wie verloren wir sind, so verhühnert sind wir quer über die nett angelegten Rasenflächen spaziert. Immer mit Taxometer fahren, das hatten wir ja bereits gelernt. Da der Typ kein offizielles Taxi war und keinen Taxometer in seinem Auto hatte, fingen wir mit ihm an zu handeln. Schnell waren wir uns einig und stiegen ein, wo wir dann noch eine grossartige Ausrechnung starteten und nun überzeugt waren dass der Taxometer doch billiger wäre. Wieder fingen wir mit dem Fahrer an zu diskutieren worauf dieser meinte wir könnten ja ein offizielles Taxi fragen wie viel es denn kosten würde. Nun stand also Annina mit unserem Fahrer auf der Strasse und befragte mehrere Taxis zu deren Preise. Unserer hatte recht er war der billigste und so konnten wir die Fahrt nach Padang Bai in Angriff nehmen.

Dort angekommen machten sich unsere Befürchtungen wahr. Kein Speedboot mehr ( Das 1 Stunde gebraucht hätte), dafür aber noch die Publicferry welche unglaubliche 5 Stunden braucht. Keine Ahnung was für ein Tempo die fährt aber wir haben sie genommen. Aber bis wir auf dieser Fähre landeten, auch das war an diesem Tag kein Kinderspiel. Nachdem wir alle Speedbootangebote für den nächsten Tag abgelehnt hatten, waren die Herren natürlich nicht mehr so freundlich uns weiterzuhelfen und obwohl wir die Fähre schon vor uns sahen war der Weg nicht leicht zu finden. Ausserdem sagten uns alle noch 15 Minuten also mussten wir mit unseren mittlerweilen überfüllten Rucksäcken rennen. Am Steg erwartete uns bereits einer der uns noch schnell Tickets verkaufen wollte. Als er uns in ein komisches leeres Office schleppte, vertrauten wir ihm nicht mehr und gingen direkt zur Fähre. Dort wurden wir von den Indonesen das erste Mal ziemlich angegafft. Natürlich mussten wir dort bestimmt 10 Minuten warten bevor die Tore sich öffneten. Und dann schickten sie uns tatsächlich zurück um ein Ticket zu kaufen. Also rannte ich im höllen Tempo zum komischen Office zurück wurde da bereits wieder erwartet, dann zurück wo Nini mit den Rucksäcken wartete. Leider bin ich absolut nicht mehr im Stande meinen Rucksack allein vom Boden aus anzuziehen. Etwa 10 Männer schauten mir dabei netterweise zu bevor ein etwas älterer Herr angerannt kam und sich meinen Rucksack schnappte und auf die Fähre trug. Es musste ja kommen.... Er wollte Geld. Wir wollten aber keines geben. Es wäre wohl einfacher gegangen ihm etwas zu geben aber da haben wir 2 unseren Kopf. Schlussendlich sassen wir in dieser alten komischen Fähre, umgeben von Einheimischen welche uns beschimpften." Wir bleiben einfach ruhig, Nina und sagen nichts mehr." Diese Methode half, irgendwann verschwanden sie. Kurz vor Abfahrt enteckt Annina etwas: "Malou, da ist ein Tourist und er hat sogar einen Reiseführer. Los den schnappen wir uns." Froh einen westlichen Mann zu sehen, stürzten wir uns auf ihn. Er stellte sich zwar nicht als äussert freundlich heraus aber wir konnten seinen Lonely Planet durchlesen und für die nächsten 5 Stunden waren wir das erste Mal in Asien dankbar einen Mann in unserer Nähe zu haben. Hinter allen Sitzen kamen Köpfe mit grossen Augen hervor, die uns anschauten als wären wir echt Ausserirdische. Natürlich gehörten diese nett glotzenden Augenpaare alles Männern... Und für das allerste Mal während unserer ganzen Reise fühlten wir uns unwohl und bedroht.

Immerhin eine Papiertüte mit Reis fanden wir zur Verpflegung auf dieser Fähre... Hinten rechts einer der Gaffer. Leider das einzige Foto das wir haben

Immerhin eine Papiertüte mit Reis fanden wir zur Verpflegung auf dieser Fähre... Hinten rechts einer der Gaffer. Leider das einzige Foto das wir haben

Aber auch diese Fahrt überstanden wir und kamen spätabends in Lembar in Lombok an. Unser Tag sollte noch nicht fertig sein. Denn für Annina war klar, jetzt haben wir schon diese Scheissfähre genommen also gehen wir jetzt bis nach Senggigi unser Ziel in Lombok, koste es was es wolle. Taxis waren bei unserer Ankunft natürlich keine da, glücklicherweise fanden wir einen Minivan der uns den Transport anbot. Doch können wir diesen Indonesen noch vertrauen? Egal, probieren wir auch das noch aus. Der Beifahrer war sooooo unglaublich nett, da konnte ja etwas nicht stimmen. Nach einem ersten ach so freundlichen Smalltalk, wurden wir informiert, dass wir nun noch einen Halt im Tourist Office von der Regierung (wohl eher von einem Freund) machen,das komischerweise auch um 22.00 Uhr abends noch geöffnet hatte und dann hätten sie da natürlich auch noch ein günstiges Hotelangebot (wohl der Cousin...). Also von vorne, Stimme erheben, kräftiges Nein und nach mehrmaligem Wiederholen, fuhren Sie uns direkt in unser gewünschtes Hotel. Natürlich wurden wir noch ein paarmal verflucht. Zum Glück verstehen wir die Sprache nie, soviel wie uns schon Boshaftigkeiten hinterher geschmissen wurden; Wir fanden sogar noch ein Restaurant das geöffnet hatte bevor wir von der Müdigkeit erschlagen ins Bett fielen.
Unser erster Tag in Indonesien war nicht unser bester also konnte es ja nur noch besser werden. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, bekamen wir im Hotel unser Frühstück. Dies ist anders als zuvor meistens im Zimmerpreis inbegriffen. Dann gings auf Hotelsuche. Am Abend zuvor hatten wir uns für das erst beste entschieden (Sonya Homestay - nicht so empfehlenswert) nun wollten wir uns eines der vielbeschriebenen herzigen Hotels von Lombok suchen. Nach kurzer Zeit fanden wir die Rajas Bungalow und waren für einmal sogar bereit ein bisschen mehr zu zahlen. Wir wollten doch einfach, dass es uns doch noch gefällt! Senggigi ist der bekannteste und meistbesuchte Ort in Lombok, auch der Partyort genannt. Die schlafen bestimmt alle noch als wir das Dorf erstmals bei Tageslicht erkunden. Es scheint, dass alles dort für den grossen Ansturm bereit wäre. Viele Bars, Restaurant, Spa's, Tourenanbieter und und und... Doch irgendwie schien alles wie ausgestorben und teilweise auch ein bisschen verlottert. Als wir eine Swiss Bakery (Lombi Cafe), wo es sogar Züpfe gibt, entdecken ist klar wo wir in den nächsten Tagen einige Zeit verbringen. Dort treffen wir ein Schweizer Paar, dass uns netterweise ihren Roller für den Nachmittag zur Verfügung stellt. Wir machen uns also auf die schöne Seite Lomboks zu entdecken. Wir besuchen den Batu Bolong Hindutempel, fahren in den Norden und suchen die schönen Strände von denen wir auch wieder viel gelesen haben, die dann aber doch nicht sooo schön sind.

Unser Openair-Badezimmer in Raja's Bungalow. Wirklich eine nette Entschädigung für die anstrengende Anreise.

Unser Openair-Badezimmer in Raja's Bungalow. Wirklich eine nette Entschädigung für die anstrengende Anreise.

Einer der Hindutempel auf Lombok. Diese sind hier eher selten weil die Bevölkerung auf Lombok im Vergleich zu Bali muslimisch ist.

Einer der Hindutempel auf Lombok. Diese sind hier eher selten weil die Bevölkerung auf Lombok im Vergleich zu Bali muslimisch ist.

Statue im Tempel. Für uns witzig, für die Hindus heilig.

Statue im Tempel. Für uns witzig, für die Hindus heilig.

Café Lombi - unser schweizer Zufluchtsort in Senggigi.

Café Lombi - unser schweizer Zufluchtsort in Senggigi.

Gerne würden wir am nächsten Tag eine kleine Inseltour machen doch die Preise sind total überteuert und so landen wir einmal mehr total verloren und ratlos mit einem Bier - nun Bintang - auf unserem schönen Balkon. Und da erscheint unser erster Lichtblick Indonesiens. Der Besitzer der Bungalows fängt an mit uns zu schwatzen wobei sich herausstellt dass er während 5 Jahren in Zürich gewohnt hat und sogar ziemlich gut Deutsch spricht. Er bietet uns an, am nächsten Tag uns die Insel zu zeigen. Ausserdem empfiehlt er uns das Restaurant "Warung menega" wo wir dann Abends frischen Seafood an einem Tisch direkt am Strand assen. Das war super fein und da unser Tisch im Sand stand und nicht mehr wirklich beleuchtet war ass ich aus versehen auch noch gleich den Kopf vom Fisch
Das Hotel war in der Nähe einer Moschee wovor wir gewarnt wurden. Das ganze stellte sich als nicht störend heraus, vor allem wenn um 5 Uhr morgens kurz nach Beginn des Muezzinrufs der Strom ausfällt Am nächsten Morgen erwartete uns Adrian der Hotelbesitzer zusammen mit einem Fahrer. Wir besuchten eine Töpferei, ein kleines Dorf wo gewebt wird und assen mit den beiden richtig gutes Indonesisches Essen. Ganz anders als so vielen Reisenden vor uns mussten wir uns eingestehen, dass uns Lombok nicht so fasziniert und gefällt wie erwartet und deshalb nahmen wir bereits früher als geplannt das Schiff zu den Gili Islands.

Küste bei Senggigi

Küste bei Senggigi

Schlemmen an forderster Front am Strand im Warung Menega.

Schlemmen an forderster Front am Strand im Warung Menega.

Malou am Weben. Da sie nun weben kann, ist sie laut Dorfbewohnerinnen auch bereit zum Heiraten

Malou am Weben. Da sie nun weben kann, ist sie laut Dorfbewohnerinnen auch bereit zum Heiraten

© Malou und Annina, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das ewig lange Warten hat ein Ende und wir machen uns auf zu unserer lang ersehnten viermonatige Reise durch Südostasien. Von Vietnam, Kambodscha über Laos und Thailand werden wir hoffentlich am Ende happy in Bali stranden. So oft wir die Gelegenheit haben, lassen wir euch über diesen Blog an unseren Erlebnissen teilhaben und freuen uns über Tipps, Tricks und News von euch allen aus der Schweiz! Also Achtung, fertig .... los! :-)
Details:
Aufbruch: 17.03.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 21.07.2011
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Indonesien
Singapur
Malaysia
Der Autor
 
Malou und Annina berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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